Asly gegen Informationen
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Was weiß der russische Ingenieur über die Tu-160?

Tu-160
Tu-160, © UAC

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WASHINGTON - Asyl gegen streng geheime militärische Informationen zum Überschallbomber Tu-160 - diesen Deal hat ein angeblich ehemaliger russischer Tupolew-Ingenieur der US-amerikanischen Zoll- und Grenzschutzbehörde Customs and Border Protection (CBP) angeboten.

Der Mann war bereits im Dezember 2022 mit seiner Familie in einem gepanzerten SUV an der Grenze der Vereinigten Staaten zu Mexiko aufgetaucht, berichtet das Internetportal "Yahoo".

Er behauptete, ein Bauingenieur zu sein, der früher mit der Herstellung der Tu-160 in der Tupolow-Produktionsstätte in West-Zentral-Russland befasst war.

Die Mach 2 schnelle Tu-160 ist der fortschrittlichste strategische Bomber, über den die russischen Luftstreitkräfte derzeit verfügen und das gegenwärtig größte Kampfflugzeug der Welt. Die CBP erwähnt in dem Bericht, dass der "Weiße Schwan" - so der Beiname des Jets - auch im Ukrainekrieg eingesetzt wird.

Die Behörde hat in ihrem Bericht auch festgehalten, dass der Mann den Flugzeugtyp als "Angriffsjet" beschrieb. Für ihren Einsatz als solcher erhielt die Tu-160 zwei Waffenschächte, die jeweils entweder 20 Tonnen Freifallwaffen oder einen Raketenwerfer aufnehmen können. Zusätzliche Waffen kann der Bomber außen tragen. Die Gesamtnutzlast wird auf etwa 40 Tonnen geschätzt.

Vergeltung wegen Putin-Kritik befürchtet

Als Asylgrund gab der Russe an, dass er Vergeltungsaktionen fürchte, weil er an Protesten zur Unterstützung des Anti-Putin-Aktivisten Alexej Nawalny teilgenommen habe. Der 45-Jährige überlebte im August 2020 einen Anschlag auf sein Leben und sitzt seither in russischer Haft. Seine Festnahme löste seinerzeit Proteste in ganz Russland aus.

Tupolew Tu-160
Tupolew Tu-160, © UAC
 
"Yahoo" stützt sich bei seinen Informationen auf einen nicht geheimen Bericht der Zoll- und Grenzschutzbehörde vom 11. Januar 2023, der dem Nachrichtenportal nach eigenen Angaben vorliegt.

Behörden bestätigen Glaubwürdigkeit

Eine Woche lang arbeiteten CPS und die Einwanderungsbehörde Department of Homeland Security daran, die Identität des Mannes und die Glaubwürdigkeit seiner Geschichte zu überprüfen. Er wurde daraufhin als seriös eingestuft und dem FBI zur weiteren Befragung unterstellt.

Laut eines hochrangigen Beamten des Militärgeheimdienstes wird die US-Regierung wahrscheinlich am meisten daran interessiert sein, zu erfahren, ob die Berichte über die Ausrüstung der Tu-160 mit Hyperschallraketen wahr sind und wenn ja, wie nahe Russland daran ist, dies zu erreichen.

Yahoo! geht davon aus, dass der Mann immer noch bei US-Beamten in Haft ist und wahrscheinlich auch zu Themen befragt wird, die nichts mit dem "Weißen Schwan" zu tun haben.
© FLUG REVUE - Christof Brenner | Abb.: UAC | 22.02.2023 12:47


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