Strategischer A350-Deal
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Air France-KLM legt im Bieterrennen um TAP vor

Air France Airbus A350-900
Air France Airbus A350-900, © Airbus

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PARIS - Air France-KLM kauft mindestens 50 weitere A350-900 und A350-1000. Konzernchef Ben Smith hat sich zu den Hintergründen des Deals geäußert - und sendet mit dem Auftrag ein Signal nach Lissabon: Air France-KLM eröffnet mit A350-Optionen im Gepäck das Bieterrennen um TAP Air Portugal.

Die Würfel sind gefallen. Nach monatelangen Verhandlungen mit Airbus und Boeing über neue Interkontjets hat sich der französisch-niederländische Airlinekonzern am Montag auf 50 A350-900 und A350-1000 als Ersatz für betagte A330-200 und 777-200 festgelegt.

Der Alleinauftrag bedeutet eine strategische 180-Grad-Wende in der Flottenpolitik - bisher hatte Air France-KLM Aufträge in der Regel zwischen Airbus und Boeing geteilt. Das Rennen war auch dieses Mal bis zum Schluss offen, sagte Smith in einem Medienbriefing, aus dem unter anderem "Bloomberg" zitiert.

Die A350 konnte stark bei der Reichweite punkten. Er gehe davon aus, dass der russische Luftraum "auf mittlere Sicht" weiter für Überflüge gesperrt bleibe, sagte Smith. Airbus hat für Air France-KLM zudem relativ zeitnahe Lieferslots zwischen 2026 und 2030 geblockt.

Über die Verteilung der A350 auf die Drehkreuze in Paris und Amsterdam will Air France-KLM erst später entscheiden - Paris steht derzeit beim Konzern aber höher im Kurs als Amsterdam.

"Wenn sich in bestimmten Rechtsräumen (...), in denen wir operieren, die kalkulierte Rendite nicht mehr erzielen lässt, werden wir uns gezwungen sehen, (die A350, Red.) an anderer Stelle zu stationieren", sagte Smith in Anspielung auf gerade beschlossene Einschränkungen in Amsterdam-Schiphol.

A350-Joker für TAP-Privatisierung

Zusätzlich zu 50 Festbestellungen hat Air France-KLM per Option Zugriff auf 40 weitere A350. Das könnte sich im erwarteten Bieterrennen mit Lufthansa und IAG um TAP Air Portual als strategisch kluger Schachzug erweisen.

Die Flugzeuge könnten "bei Investitionen oder Konsolidierungen zum Tragen kommen, an denen wir uns beteiligen", deutete Smith an. an Die portugiesische Regierung hatte zuletzt betont, für TAP Air Portugal nur Partner in Betracht zu ziehen, die die Drehkreuzfunktion des Flughafens Lissabon langfristig weiterentwickeln.
© aero.de | Abb.: Airbus | 26.09.2023 09:26

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Beitrag vom 28.09.2023 - 08:44 Uhr
Mir erschließt sich der Zusammenhang nicht. Aber bitte, Spekulationen helfen ja bekanntlich immer.
Beitrag vom 26.09.2023 - 18:34 Uhr
"Der Alleinauftrag bedeutet eine strategische 180-Grad-Wende in der Flottenpolitik - bisher hatte Air France-KLM Aufträge üblicherweise zwischen Airbus und Boeing geteilt."

Hier musste ich mal kurz schmunzeln. Ist dann eine Abkehr von einer reinen Boeing-Flotte zu einer reinen Airbus-Flotte eine 360-Grad-Wende? ;-)
Beitrag vom 26.09.2023 - 13:56 Uhr
Ich würde nicht viel darauf geben, wenn Ben Smith sowas lediglich andeutet. IAG hat auch A350 in der Gruppe, LH ebenfalls, und könnten mit ITA noch das Thema Synergien beim A330neo in die Waagschale werfen. Ob überhaupt eine dieser möglichen, Karotten tatsächlich das Zünglein an der Waage sein wird, ist – zugegebenermaßen spannende – Spekulation.


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