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Pilot wollte nach Drogenkonsum Triebwerke abschalten

Horizon Air Embraer E175
Horizon Air Embraer E175, © Alaska Airlines

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PORTLAND - Ein Pilot der Alaska Airlines hat auf einem außerdienstlichen Inlandsflug im Westen der USA versucht, die Triebwerke der Maschine abzuschalten, nachdem er eigenen Angaben zufolge psychoaktive Pilze eingenommen hatte.

Berichten der "New York Times" und der "Washington Post" zufolge kämpft der 44-Jährige mit Depressionen und muss den kürzlichen Tod eines Freundes verarbeiten.

Vertreter der Fluggesellschaft berichteten demnach, der Mann habe am Sonntag mit im Cockpit gesessen und versucht, das Feuerlöschsystem des Flugzeugs zu aktivieren. Dieses hätte den Kraftstofffluss zu den Motoren gestoppt. 

Der Flug wurde zum internationalen Flughafen Portland umgeleitet, wo der Pilot festgenommen wurde. Insgesamt waren neben dem Mann 83 Menschen an Bord. Ihm werden daher unter anderem versuchter Mord in 83 Fällen sowie fahrlässige Gefährdung vorgeworfen.

Die Medienberichte verweisen auf Justizdokumente, die am Dienstag (Ortszeit) veröffentlicht worden waren. Daraus geht hervor, dass der Mann vor dem Vorfall seit mehr als 40 Stunden nicht geschlafen und die "Magic Mushrooms" rund 48 Stunden vor dem Flug konsumiert hatte. Der Pilot sagte der Polizei, er habe geglaubt zu träumen und wollte aufwachen, als er im Cockpit nach einem Notfallsystem griff. 
© dpa | 25.10.2023 11:12

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Beitrag vom 26.10.2023 - 07:24 Uhr
Ich verstehe nicht, daß bei Piloten bereits nach den kleinsten Zwischenfällen sofort immer der Ruf nach besonderen Maßnahmen aufkommt. Da soll generell das Arztgeheimnis ausgehebelt werden und vor jedem Flug ein Drogentest durchgeführt werden etc. Warum kommen diese Forderungen nicht auch für Lokführer, Lkw-Fahrer, Schußwaffenträger (Polizisten) und Atomkraftwerks-Führer auf? Die möglichen Gefahren für Leib und Leben Unbeteiligter sind mindestens genauso groß. Offensichtlich wird beim Thema Fliegerei mehr auf das Bauchgefühl gehört als das Hirn eingeschaltet.

Naja, um ehrlich zu sein: Bekiffte Lokführer, LKW Fahrer oder Polizisten unter Drogeneinfluss landen nicht mehr in den internationalen News. Es passiert selten, aber ist nicht mehr einzigartig.
Da hat bis zu einem gewissen Grad eine Gewöhnung stattgefunden.

Darüber hinaus glaube ich, das hat damit zu tun, dass Piloten eine im Vergleich hochbezahlte Berufsgruppe sind und daher eh schon den Neid Anderer auf sich ziehen.
Da wünscht man ihnen halt eher ein paar weitere Erschwernisse an den Hals als einem Polizisten...

Dieser Beitrag wurde am 26.10.2023 08:17 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.10.2023 - 02:10 Uhr
Nur weil andere Branchen oder Berufsgruppen auch keinen Drogentest vor der Arbeit durchführen, heißt das ja noch lange nicht, dass die Luftfahrt das auch nicht machen sollte. Immerhin war und ist die Luftfahrt bis heute oft Vorreiter für viele Dinge, was Verfahren und Ideen betrifft. Warum nicht auch hierbei?
Was dagegen sprechen würde, ist der Zeitaufwand und möglicherweise die Kosten, aber beides ließe sich in Grenzen halten, besonders bei entsprechenden Mengen. Auch eine entsprechende Regulierung ist dann zwingend nötig, u.a. die FDZ betreffend, etc. Es wäre einiges zu regeln, aber nichts unmögliches.
Der Vorteil wäre vielfältig, u.a. annähernd 100%ig drogenfreie Crews, viele drogenabhängige würden wahrscheinlich schon vor dem unerwünschten Ernstfall aufgefangen oder im schlimmsten Fall, na ja, entsorgt (schlimm auf individueller Ebene, gut für die Allgemeinheit).
Und nur weil jetzt alle Crews dann einen Test vor jedem Dienst machen müssten, ist das ja kein Generalverdacht in dem jeder Pilot beschuldigt wird, ein Drogenabhängiger zu sein. Hier zählt einfach die Sache mehr als persönliche Befunde. Genausogut könnte man ja jeden Passagier als Attentäter bezeichnen, nur weil sie alle durch die Sicherheitskontrolle durch müssen. Macht auch keiner, empfindet wohl kaum einer so. Genervt, weil aufwändig oder z.T. stressig? Ja. Ja mei. Nimmt aber jeder in Kauf, aus gutem Grund.
Wenn es nach mir ging, her mit dem Test vor jedem Flug. Überall. Jede(r), die/der im Cockpit sitzt oder Zugang hat. Nicht schön. Aber praktisch auf Dauer.
Aber ich sehe schon die Widerstände, liest man ja in den Kommentaren schon ansatzweise.
Wie beim Tempolimit. Zu emotional belastet.
Beitrag vom 25.10.2023 - 22:11 Uhr
Ich verstehe nicht, daß bei Piloten bereits nach den kleinsten Zwischenfällen sofort immer der Ruf nach besonderen Maßnahmen aufkommt. Da soll generell das Arztgeheimnis ausgehebelt werden und vor jedem Flug ein Drogentest durchgeführt werden etc. Warum kommen diese Forderungen nicht auch für Lokführer, Lkw-Fahrer, Schußwaffenträger (Polizisten) und Atomkraftwerks-Führer auf? Die möglichen Gefahren für Leib und Leben Unbeteiligter sind mindestens genauso groß. Offensichtlich wird beim Thema Fliegerei mehr auf das Bauchgefühl gehört als das Hirn eingeschaltet.

Oder einfach für jeden Autofahrer. Die können genauso gemeingefährlich sein. Aber das wird niemand wollen.

Wieder einmal schöne Beispiele für Whatsaboutism.
Das hier ist nun mal ein Luftfahrtforum und keins der Bahn, des ADAC, der Polizei oder von Atomkraftwerksenthusiasten.

Wie ironisch, dass das ausgerechnet von Ihnen kommt. :-)


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