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Im Normalfall erreicht LH458 San Francisco noch bei Tageslicht. Auf diesem Flug Mitte Oktober hat der Airbus A350-900 aus München zwei Stunden Verspätung im Gepäck - problematisch, denn Lufthansa verbietet ihren Piloten Sichtanflüge bei Dunkelheit. Aus dem Anflug auf 28R wird nichts.
Die Flugsicherung weist den A350-900 in die Warteschleife - die weitere Abstimmung zwischen Flugsicherung und Cockpit verläuft nicht ganz spannungsfrei (hier in Auszügen und im Video im Original):
Fluglotse: "Lufthansa 458 Heavy, können Sie bei Nacht in visueller Staffelung fliegen?"
LH458: "Genau das ist nicht erlaubt."
Fluglotse: "Roger"
...
LH458, © VASAviation
LH458: "Uns geht langsam aber sicher der Treibstoff aus."
Fluglotse: "Was ist ihr Ausweichplatz?"
LH458: "Das wäre Oakland."
Fluglotse: "Benötigen Sie Vektoren für Oakland?"
LH458: "Nein. (...) Was ist hier das Problem?"
Fluglotse: "Ich kann diese Unterhaltung nicht mit Ihnen führen - Sie können entweder nach Oakland abdrehen oder warten. Das liegt bei Ihnen."
LH458: "Sie haben von zehn Minuten gesprochen, die sind vor vier Minuten abgelaufen. Wie viele Minuten noch?"
Fluglotse: "Das Gespräch ist beendet, Lufthansa 458 Heavy, stand by."
Letztlich einigt man sich darauf, dass die A350-900 zunächst nach Oakland abdreht. Dort steht LH458 rund zwei Stunden auf dem Feld, bevor die Crew in den späteren Abendstunden nach San Francisco fliegt.
© aero.de | 13.11.2023 10:16
Kommentare (19) Zur Startseite
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Zitat aus:
Übles Zeug ...
Zusammenfassung eines Berichts der NYT.
Und das in einem Business, wo uns Passagieren immer suggeriert wird Sicherheit habe oberste Priorität.
Und was passiert?
Würde das NTSB seinen Job ernst nehmen, also speziell das "S" im Namen, wäre eine Anpassung der nationalen Kapazität an die verfügbaren Lotsen mit NULL Überstunden sowohl bei Starts und Landungen als auch en Route wohl eine akut angezeigte Notfallmaßnahme.
Also eine deutliche Reduktion. möglicherweise auf mehrere Jahre hinaus.
Man kann allerdings davon ausgehen, dass
- für eine derartige Entscheidung niemand genug Ar*** in der Hose hat und
- falls dann tatsächlich etwas passiert, das Menschenleben kostet, der beteiligte Fluglotse als Sündenbock benutzt werden wird.
Leute, die aufgrund von Depressionen ihre medizinische Versorgung verloren haben
Ja, hervorragend.
Wie bringen wir einen Mitarbeiter dazu, bis zum Umfallen bzw bis zu einem fatalen Fehler _keinen_ Arzt aufzusuchen und stattdessen mit Ausfallerscheinungen am Job anwesend zu sein?
Wir kündigen ihr oder ihm einfach bei Krankeit die medizinische Versorgung.
Dieses US-System ist offenbar kriminell manipuliert und wer geholfen hat, diese Art Regelungen in Kraft zu setzen, sollte zur strafrechtlichen Verantwortung gezogen werden.
Dieser Beitrag wurde am 03.12.2023 23:28 Uhr bearbeitet.
Zitat aus:
Zusammenfassung eines Berichts der NYT.
Und das in einem Business, wo uns Passagieren immer suggeriert wird Sicherheit habe oberste Priorität.
Da könnte man auch wieder sagen: Alle anderen Airlines bekommen es ja auch hin...
Es geht doch nicht ums Können. Hier wurde eine Risikoanalyse gemacht, und man kam halt zu diesem Ergebnis. Auch andere Airlines haben in bestimmten Bereichen restriktive Vorschriften, da ist LH nicht allein.
Was mich nochmal interessieren würde: Der Flieger ist ja dann scheinbar 2h später nach SFO geflogen... wurden da die Regeln in SFO geändert bis dahin oder hat LH dann doch eine Ausnahme gemacht?
Ich vermute mal dass in SFO der Peak durch war und sich eine Lücke ergeben hat.