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Lufthansa muss Angebot auch 2024 ausdünnen

Lufthansa Airbus A321neo
Lufthansa Airbus A321neo, © Lufthansa

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FRANNKFURT - Der Lufthansa-Konzern muss auch im kommenden Jahr seinen ursprünglichen Flugplan reduzieren. Als Grund nannte Konzernchef Carsten Spohr in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag) Engpässe beim Personal wie bei den verfügbaren Flugzeugen.

Zu den Lieferschwierigkeiten der Flugzeughersteller bei neuen Maschinen und Sitzen kämen jetzt noch ungeplante Triebwerksüberholungen bei einem bestimmten Motor des Airbus A320neo. Über das Jahr fehlten rechnerisch 20 der 450 Flugzeuge dieses Musters.

Im Lufthansa-Konzern sind laut einer früheren Aussage Spohrs 64 Flugzeuge von dem Problem betroffen. Andere A320neo-Jets werden vom Konkurrenztriebwerk Leap von CFM angetrieben, einem Gemeinschaftsunternehmen von Safran und General Electric. Bei der Lufthansa sind dies jedoch vergleichsweise wenige Maschinen.

Das Unternehmen hatte zuletzt angekündigt, im Jahr 2024 wieder 95 Prozent des Angebots aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 zu fliegen.

Daraus wird nach den Worten Spohrs nun nichts: "Wir werden den Flugplan für 2024 etwas anpassen und das ursprünglich geplante Wachstum leicht reduzieren. Auch im nächsten Jahr gilt für uns: Qualität geht vor übertriebenes Wachstum - trotz der weltweiten hohen Nachfrage."

Spohr nannte zunächst keine konkreten Zahlen. Im laufenden Quartal soll der Flugplan auf 91 Prozent des Vorkrisenwerts hochfahren. Lufthansa wird unter anderem von Zulassungsproblemen bei der neuen Allegris-Kabine gebremst und musste deswegen bereits einen neuen Airbus A350-900 in Teruel auf das Wartegleis stellen.

Bereits 2022 und 2023 hatte Lufthansa beim Neustart nach Corona die Flugpläne revidieren müssen, weil die eigene Mannschaft und Dienstleister die Anforderungen nicht erfüllen konnten. Zehntausende Flüge wurden frühzeitig abgesagt, der Luftverkehr in Deutschland wuchs nicht so schnell wie in anderen europäischen Ländern.

Drehkreuze bereiten Lufthansa Kopfzerbrechen

Nach dem Drehkreuz Frankfurt habe zuletzt auch München bei der Pünktlichkeit nachgelassen, stellte Spohr in dem Interview fest. Am Standort München sei der Mangel an Arbeitskräften, der Deutschland noch sehr beschäftigen werde, besonders spürbar.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 18.12.2023 20:07

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Beitrag vom 20.12.2023 - 16:46 Uhr
Das Management hat gespart,
koste es was es wolle, immer mit klarer Weitsicht, durch keinerlei Sachkenntnis getrübt.
Den Horizont am Ende der Nasenspitze, höchstens aber bei den laufenden Quartalszahlen.
Ausbaden dürfen es wieder die Angestellten mit Mehrarbeit, welche hoffentlich nicht mit dem Grundgehalt abgegolten ist.
Spätestens in 2 Jahren, sollte der Laden wieder laufen, sagt dann ein Unternehmensberater: „Klasse, hat doch funktioniert, den Personalschlüssel fahren wir jetzt immer“
Willkommen im Turbokapitalismus !
Beitrag vom 20.12.2023 - 08:49 Uhr
Und in den letzten Sommmern (neuerdings in MUC ja auch im Winter) sind das insbesondere die Fraport und gefühlt mehr noch die FMG/Aeroground, die ihren Personalbedarf scheinbar einfach nicht in den Griff bekommen.

Die Automobilbranche hat damals 5 Jahre gebraucht, um die Verheerungen, die das System Lopez bei Tier 1-3 Zulieferen angerichtet hatte, zu erkennen, zu reparieren und ihre Zulieferketten wieder auch nur halbwegs verlässlich zu bekommen.
Und es hat verdammt viel Geld gekostet.

Im Rahmen der bisher vereinbarten sehr niedrigen Gebühren werden LH Dienstleister wie die oben genannten im aktuellen Arbeitsmarkt ihr Personalproblem kaum in den Griff bekommen können.
Für das gebotene Geld gibt es leichtere/bequemere Jobs.
Und die Massen an Arbeitslosen, die man per Amt unter Androhung von Kürzungen zugeteilt bekommen hat, sind auch Geschichte.

Wenn LH wirklich eine Qualitätssteigerung anzielt, sollten sie daher nicht auf den in der Vergangenheit billigst verhandelten Kosten für Service-Zulieferer bestehen sondern Gebührenerhöhungen offen gegenüber stehen.


Da stimme ich Ihnen zu. Man muss an den eigenen Hubs jedenfalls ein verlässliches Handling gewährleisten, das geht nur mit fairer Zusammenarbeit.
Beitrag vom 20.12.2023 - 01:10 Uhr
Und in den letzten Sommmern (neuerdings in MUC ja auch im Winter) sind das insbesondere die Fraport und gefühlt mehr noch die FMG/Aeroground, die ihren Personalbedarf scheinbar einfach nicht in den Griff bekommen.

Die Automobilbranche hat damals 5 Jahre gebraucht, um die Verheerungen, die das System Lopez bei Tier 1-3 Zulieferen angerichtet hatte, zu erkennen, zu reparieren und ihre Zulieferketten wieder auch nur halbwegs verlässlich zu bekommen.
Und es hat verdammt viel Geld gekostet.

Im Rahmen der bisher vereinbarten sehr niedrigen Gebühren werden LH Dienstleister wie die oben genannten im aktuellen Arbeitsmarkt ihr Personalproblem kaum in den Griff bekommen können.
Für das gebotene Geld gibt es leichtere/bequemere Jobs.
Und die Massen an Arbeitslosen, die man per Amt unter Androhung von Kürzungen zugeteilt bekommen hat, sind auch Geschichte.

Wenn LH wirklich eine Qualitätssteigerung anzielt, sollten sie daher nicht auf den in der Vergangenheit billigst verhandelten Kosten für Service-Zulieferer bestehen sondern Gebührenerhöhungen offen gegenüber stehen.


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