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Günstigkonkurrenz und Kostensteigerungen setzen Air Baltic zu. Das spiegelt sich in den Konditionen einer neuen Anleihe wieder, die Air Baltic gerade begeben hat: Für 340 Millionen Euro muss Air Baltic Investoren über eine Laufzeit von 5 Jahren und 3 Monaten vergleichsweise extreme 14,5 Prozent Zinsen pro Jahr zahlen.
"Diese Refinanzierung erhöht die Liquidität und die finanzielle Stabilität des Unternehmens deutlich, so dass wir unsere Investitionen in die Erweiterung und Modernisierung unserer Flotte fortsetzen können", sagte Air Baltic-Chef Martin Gauss.
Am Ende übertraf die Nachfrage nach den Schuldpapieren mit 840 Millionen Euro sogar das Platzierungsvolumen. Der lettische Staat half dem Absatz allerdings mit einem Anleihekauf von 50 Millionen Euro nach.
Lettland hält 97,97 Prozent an Air Baltic, der übrige Bruchteil entfällt auf die dänische Gesellschaft Aircraft Leasing 1. Auf Dauer soll das nicht so bleiben.
"Die nächsten Schritte werden sein, einen strategischen Investor zu gewinnen und die Aktien des Unternehmens an der Rigaer Börse zu notieren", äußerte sich der lettische Verkehrsminister Kaspars Briskens auf "X".
Erlöse ziehen an
Dass private Investoren 290 Millionen Euro der Junk-Anleihe kauften, sieht man in Riga durchaus als gutes Vorzeichen für eine IPO - die Regierung hatte zuvor bis zu 132 Millionen Euro Steuergeld für eine staatliche Beteiligung an der Platzierung autorisiert.
Briskens verweist zudem auf eine positive Umsatzentwicklung bei Air Baltic: Die Umsatzschätzungen für das erste Quartal dieses Jahres liegen bei 132 Millionen Euro", sagte der Minister. "Das sind 26 Prozent mehr als im Vorjahr."
Das Jahr 2023 konnte Air Baltic mit rund 80 Millionen Betriebsgewinn abschließen. Auf der Airline lasteten zum Ende des Geschäftsjahres 1,1 Milliarden Euro Nettoverschuldung.
Air Baltic verfügt aktuell über 47 Airbus A220-300 - und setzt ausschließlich auf diesen Flugzeugtyp. Im vergangenen Jahr hat Air Baltic ihre Bestellposition um 30 weitere A220-300 plus 20 Optionen erweitert und will perspektivisch über 100 A220-300 betreiben.
© aero.de | Abb.: Airbus | 14.05.2024 06:15
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