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Russland löst fast 100 weitere Leasing-Flugzeuge ab

S7 Boeing 737 MAX 8
S7 Boeing 737 MAX 8, © Anna#

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DUBLIN - Der Leasingbranche standen nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Milliardenschäden ins Haus: Russland hatte mehr als 500 Flugzeuge widerrechtlich einbehalten. Nur blieb deren Einsatzradius in der Folge begrenzt. Jetzt springt eine russische Versicherung für Aeroflot und Co. in die Bresche.

Russland hat 92 weitere Flugzeuge ausländischer Leasingfirmen aufgekauft. Das meldet "Reuters" unter Berufung auf den irischen Lessor AerCap. Der war besonders stark von der Einziehung nach Russland vermieteter Flugzeuge und Triebwerke betroffen.

Von den insgesamt rund 520 Flugzeugen ausländischer Eigner, die sich im März 2022 noch in Russland befanden, gehörte jede vierte Maschine AerCap - die Firma musste rund fünf Prozent ihrer Leasing-Flotte im Gegenwert von rund 3,5 Milliarden US-Dollar abschreiben.

Die Leasing-Flugzeuge konnten russische Airlines allerdings nur im Inland sicher einsetzen - Leasingfirmen hatten auch im angrenzenden Ausland Festsetzungtitel erwirkt.

Wie "Reuters" weiter berichtet, hat Russland die 92 Flugzeuge über den staatlichen Versicherungskonzern NLK Finance abgelöst. Der Großteil des Deals entfällt auf S7 Airlines mit 45 Flugzeugen. Aeroflot kann jetzt 28 weitere Jets wieder freier im Netz bewegen, Ural Airlines 19.

Westliche Lufträume sind für russische Airlines seit März 2022 gesperrt. Auch der Export von Originalersatzteilen für Airbus- und Boeing-Flugzeuge nach Russland ist unter Sanktionen strikt verboten. Russland will daher dazu übergehen, Ersatzteile nachzubauen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 27.12.2023 15:10

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Beitrag vom 28.12.2023 - 22:15 Uhr
Die Sanktionen haben sowohl bei Kim als auch beim Iran eine Weile gebraucht bis sie gewirkt haben aber inzwischen wirken sie sehr gut und unübersehbar.

Bei Russland wirkten sie in anderen, strategisch äußerst wichtigen, Bereichen schon sofort weil leider gewisse Bereiche der Mikroelektronik (Radio/ Radar) von EU und insb. US Firmen dominiert werden und die sich allein schon aufgrund der wirtschaftlichen Abhängigkeit von ihren jeweiligen Regierungen natürlich sehr genau an deren Gesetze halten.

Bei den üblichen Exportgütern von Autos bis Fliegern dauert es aber natürlich eine Weile bis deren Verschleißteile verschlissen sind aber dafür werden die Auswirkungen der Sanktionen umso besser sichtbar sein.
Beitrag vom 28.12.2023 - 09:56 Uhr
Sanktionen sollen (zumindest theoretisch) den Sanktionierten so schaden oder bedrängen das er ungewünschte Handlungen unterläßt oder aufhebt. Das klappt sehr selten, meist garnicht. Fragt mal Kim oder die Mullahs.

Hier ist es so das sich praktisch nur relativ wenig ändert. Die Flugzeuge sind in Russland und die Leasingfirmen haben darauf keinen Zugriff solang damit nicht ins westliche Ausland geflogen wird. Leasingraten wurde wohl auch kaum bezahlt. Damit hat die Sanktion bisher mehr dem Westen als Russland geschadet. Die Abschreibungen mindern zudem die Gewinne der Leasinggeber und damit indirekt auch die Steuerlast im Westen, wo auch immer. Eigentlich ins Knie geschosssen.

Trotzdem waren und sind beide Seiten daran interessiert eine Lösung zu finden. Man musste also juristische Konstruktionen schaffen oder nutzen die erstens das Gesicht und zweitens keine Verstöße gegen Sanktionen bedeuten.
Das hat man gemacht. Für die Kompensation der "geklauten" Flugzeuge wurde eine Sonderregelung geschaffen.
Deshalb vermutlich der Umweg über eine Versicherung. Denke das Russland bei dem Deal bei den Preisen einen guten Schnitt gemacht hat. Den Leasinggebern war der Spatz in der Hand wichtiger als die Taube in ferner Zukunft auf dem Dach. Wird vermutlich weitere Deals dieser Art geben.
Beitrag vom 28.12.2023 - 09:30 Uhr
Sanktionen sollen (zumindest theoretisch) den Sanktionierten so schaden oder bedrängen das er ungewünschte Handlungen unterläßt oder aufhebt. Das klappt sehr selten, meist garnicht. Fragt mal Kim oder die Mullahs.

Hier ist es so das sich praktisch nur relativ wenig ändert. Die Flugzeuge sind in Russland und die Leasingfirmen haben darauf keinen Zugriff solang damit nicht ins westliche Ausland geflogen wird. Leasingraten wurde wohl auch kaum bezahlt. Damit hat die Sanktion bisher mehr dem Westen als Russland geschadet. Die Abschreibungen mindern zudem die Gewinne der Leasinggeber und damit indirekt auch die Steuerlast im Westen, wo auch immer. Eigentlich ins Knie geschosssen.

Trotzdem waren und sind beide Seiten daran interessiert eine Lösung zu finden. Man musste also juristische Konstruktionen schaffen oder nutzen die erstens das Gesicht und zweitens keine Verstöße gegen Sanktionen bedeuten. Deshalb vermutlich der Umweg über eine Versicherung. Denke das Russland bei dem Deal bei den Preisen einen guten Schnitt gemacht hat. Den Leasinggebern war der Spatz in der Hand wichtiger als die Taube in ferner Zukunft auf dem Dach. Wird vermutlich weitere Deals dieser Art geben.


Dieser Beitrag wurde am 28.12.2023 09:31 Uhr bearbeitet.


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