Montagefehler an 787
Älter als 7 Tage

Hier hat die Boeing-Qualitätskontrolle gegriffen

Boeing 787 FAL Everett
Boeing 787 FAL, © Boeing

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SEATTLE - Nach dem Beinahe-Unfall einer 737 MAX 9 steht Boeing einmal mehr in der Kritik. Weisen die - eigentlich verschärften - Qualitätskontrollen des Herstellers Lücken auf? Ein Beispiel aus der 787-Produktion zeigt, dass es auch anders geht - hier hat die Qualitätskontrolle des Konzerns funktioniert.

Der Fehler mutete zunächst trivial an, zog dann aber Kreise: Boeing ist im Sommer 2023 bei der Kontrolle einer frisch montierten 787 auf einen wackeligen Jumpseat aufmerksam geworden.

"An den Sitzschienen waren Befestigungsmuttern nicht fest genug angezogen", stellt die US-Luftfahrtbehörde FAA in einer aktuellen Lufttüchtigkeitsanweisung fest. Im schlimmsten Fall hätte der freistehende Jumpseat unter Belastung nachgeben und ein Flugbegleiter sich verletzen können.

Die vorliegende "Abweichung von der Qualitätsnorm" lässt sich mit minimalem Aufwand beheben. Für das Nachziehen der Schrauben mit richtigem Drehmoment veranschlagt die FAA maximal drei Arbeitsstunden pro Flugzeug, Boeing will Airlines die Kosten dafür im Rahmen der Garantie erstatten.

Der Mangel besteht potenziell aber allein in den USA an 134 787-8, 787-9 und 787-10. Zu dieser Zahl ist Boeing nach einer eingehenden Fehleranalyse gekommen.

"Eine Untersuchung hat ergeben, dass die Befestigungsmuttern mit einem U-Gelenk-Adapter angezogen wurden", heißt es in der Lufttüchtigkeitsanweisung weiter. Dies sei "nicht zulässig, da die Verwendung dieser Adapter zu ungenauen Drehmomentwerten führen kann". Einige Muttern seien so nur "handfest" verschraubt gewesen.
© aero.de | Abb.: Boeing | 16.01.2024 13:01

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Beitrag vom 17.01.2024 - 17:09 Uhr
War die 787 nicht das Flugzeug, das bei X Zulassungsversuchen mehr am Boden war als in der Luft.
War das nicht die Aera der Selbstzertifizierungen ihne FAA?
Beitrag vom 17.01.2024 - 15:12 Uhr
Den Fehler hat doch nicht einmal Boeing gefunden,
was hat das jetzt mit Qualitätskontrolle zu tun ?
Beitrag vom 17.01.2024 - 12:42 Uhr
Wenn potentiell 134 Flugzeuge mit diesem Fehler ausgeliefert wurden, kann man ja wohl kaum davon reden, dass das QS funktioniert hat. Es war wohl (wieder) eher ein Zufallsfund, den man nun versucht für ein bisschen positive Publicity zu nutzen. Ich denke, dass das zumindest bei den nicht gänzlich unbedarften Lesern aber eher ein Eigentor ist.


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