Lufthansa-Tochter
Älter als 7 Tage

Piloten und Flugbegleiter streiken bei Discover Airlines

Eurowings Discover Airbus A330
Eurowings Discover Airbus A330, © Lufthansa

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FRANKFURT - Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines streiken an diesem Freitag (26. Januar) Piloten und Flugbegleiter. Geplant sei ein 24 Stunden langer Ausstand, geht aus einem Mitglieder-Rundschreiben der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) vom Mittwoch hervor, das der dpa vorliegt.

Am späten Abend teilte die Kabinengewerkschaft Ufo mit, dass sie für diese Zeit ihre Mitglieder zum Warnstreik aufruft.

Discover Airlines kritisierte die Entscheidung und teilte am Abend mit, man gehe "aktuell von weitreichenden Auswirkungen" des Streiks auf den Flugbetrieb und für die Passagiere aus. Es werde ein Ersatzflugplan erarbeitet. Priorität sei, so "viele Reisende wie möglich an ihr Ziel zu bringen".

In einer Urabstimmung hatten knapp 96 Prozent der VC-Mitglieder für einen Arbeitskampf gestimmt. Die VC will bei dem vor zweieinhalb Jahren gegründeten Ferienflieger erste Tarifverträge zu Gehalt und Rahmenbedingungen durchsetzen und hat Verhandlungen mit dem Unternehmen für gescheitert erklärt. Auch für die Kabinen-Crews gibt es bisher keinen Tarifvertrag. Dort verhandelt die Gewerkschaft Ufo, die bislang noch keine Urabstimmung durchgeführt hat.

Der Leiter der Ufo-Tarifpolitik, Harry Jaeger, kritisierte, dass sich Discover als "hippes Start-up" geriere, dessen Mitarbeiter allein wegen eines tollen Spirits weit unterdurchschnittliche Arbeitsbedingungen akzeptierten. "Fakt ist, die Discover-Kabine macht einen fantastischen Job, kann davon aber kaum die Miete zahlen", sagte Jaeger. Damit müsse Schluss sein.

Discover Airlines warf der VC vor, die Verhandlungen Anfang des Jahres einseitig für gescheitert erklärt zu haben. Ein Angebot von diesem Mittwoch habe VC kategorisch abgelehnt und als Antwort den Streik ausgerufen. Ungeachtet dieser Entwicklungen werde das Unternehmen die Vergütung und Arbeitsbedingungen der Cockpit-Mitarbeitenden "zeitnah anheben".

Bis zum ersten Warnstreikaufruf kurz vor Weihnachten sei man "in sehr guten, fortgeschrittenen Gesprächen mit der VC und auf der Zielgerade zum Abschluss eines Tarifvertrages" gewesen, teilte die Lufthansa-Tochter weiter mit. Es hätten Teileinigungen vorgelegen und die klare Absicht, "zeitnah im Januar weiter zu verhandeln und rasch zum Abschluss zu kommen". Eine Lösung könne nur am Verhandlungstisch gefunden werden.

Warnstreik vor Weihnachten

Ein erster Warnstreik der Piloten am Tag vor Heiligabend war für die meisten Passagiere noch glimpflich verlaufen. Discover konnte die Flüge in Zeiten außerhalb des fünfstündigen Streikfensters verlegen. Bei einem längeren Ausstand könnte es hingegen schnell zu Flugausfällen kommen.

Lufthansa hatte nach dem überraschenden Warnstreik im Dezember eine zusätzliche Vereinbarung zum Umgang untereinander - eine sogenannte Sozialpartner-Charta verlangt. Das wurde von der VC prompt als Einschränkung der Tariffreiheit gewertet.

Der Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe war im Corona-Sommer 2021 zunächst unter dem Namen "Eurowings Discover" gestartet und später in "Discover Airlines" umbenannt worden. Die bislang 24 Flugzeuge werden an den Drehkreuzen Frankfurt und München auf Lang- und Mittelstrecken eingesetzt.

Die Discover soll kostengünstiger als die Lufthansa-Kernmarke unterwegs sein und auf dem lukrativen Freizeit-Markt anderen Ferienfliegern wie der Condor Konkurrenz machen.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 24.01.2024 20:40

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Beitrag vom 30.01.2024 - 09:41 Uhr
Das hoffe ich auch. Aber wie @christian es beschrieben hat, es kann andere Strategien geben als nachhaltiger Profit. Die Condor ungezügelt walten zu lassen kann evtl. teurer sein, als die (möglichen) Verluste der Discover.

Wenn das die Strategie ist, dann Prost Malzeit.

Ich habe keine Ahnung ob das, was Condor da macht wirklich aufgeht, mit 21 A339 was eine enorme Steigerung darstellt in der Hoffnung das die LH den (defizitären) Feed übernimmt.

Aber wenn die LH Strategie dann darauf ist: Wir machen das gleiche, um den Verlust einzugrenzen, na dann bravo, wir sind in Deutschland.

Nein, "Verluste einzugrenzen" ist nicht das Ziel, aber durchaus ein Zwischenschritt.

Man sieht im Interkonttourismus einen Wachstumsmarkt, man hat versucht, diesen mit der Mainline profitabel zu erschließen, ist damit offensichtlich gescheitert und jetzt versucht man das mit einer kostengünstigeren Plattform. Ob das gelingt, werden wir sehen, aber es ist vermutlich zumindest verlustärmer als die LHA-Ops.

Die Lufthansa Airline würde vermutlich auch nach Mallorca fliegen, wenn dieser Flug Verluste bringen würde, einfach weil das ein attraktives Ziel für Meilensammler ist.

Es gibt nun mal nicht nur schwarz und weiß, bzw. Gewinn und Verlust bei solchen Entscheidungen.
Beitrag vom 30.01.2024 - 03:40 Uhr
Was den GB Q3 betrifft, so steht da durchaus drin, wie 23 einzuordnen ist. Ich she da nur nirgendwo einen Hinweis auf die touristische Langstrecke im Detail. Das ist doch nur eine einfache Frage, verstehe nicht, warum Sie da so blocken.

Weil 23 halt für den Tourismus überragend war, das ist halt ein Ausreißer.
Unbestritten, nicht nur für den Tourismus. Da bin ich dabei.
Es finden sich online Zahlen, einen eigenen Ausweis hat die LH nicht gemacht, insofern muss man dann halt damit Leben was die Presse schreibt
Das mache ich ja. Es gibt eine Aussage auf der BPK, das ist meine Grundlage.
oder eben die Zahlen nehmen die aus der Vergangenheit bekannt sind.
Das kann aber keine belastbare Grundlage sein. Die Condor hat eine Menge verändert, die LHG über Discover auch. Das jetzt mit früher zu vergleichen können wir nicht, da uns die Details fehlen.

Ist etwas lächerlich nach einem der besten Reisejahre ever zu meinen alles ist top.
Aber wie gesagt, erklärt vieles.
Sag ich doch nirgendwo. Wie kommen Sie denn immer wieder zu dieser Vermutung?

Sie haben mich zitiert, durchaus kritisch also gehe ich davon aus das ihre Position konträr zu meiner Meinung steht.
Nein, grundsätzlich nicht und sage ich auch nirgendwo. Meine Position ist konträr imm Vergleich früher zu heute.

Diese ist: Ich kann die Forderung nachvollziehen, aber ich will erstmal sehen das die LH diese touristische Langstrecke nachhaltig profitabel betreiben kann, bevor das Personal da mit den Lohnforderungen unserer Zeit auf den Tisch haut.
Ein Streik macht den Start sicher nicht besser.
Das sage ich so seit Jahren. Ich wurde gefragt, was denn meine Lösung wäre. Ich habe vorgeschlagen hohe Einmalzahlungen und dann erst mal schauen, wie es langfristig läuft. Nicht langfristig wirkende Tabellenerhöhungen. Darum ging es hier aber nicht.

Die Condor ist für mich ein passender Vergleich, selbes Geschäft, selber Standort, selber Markt.
Wenn da die Spanne zw. Verlsut bis 4% Profit liegt, dann ist das nichts für die LH.
Dann ist es besser die A330 anders zu verwenden, zu verkaufen oder zu verleasen und das zu reduzieren.
Auch wenn Condor in der Touristik unterwegs ist, so lässt sich das nicht grundsätzlich vergleichen. Condor hat ganz eigene Baustellen.

> Vlt. Scoot, weil da klappt es ja auch?!?

Siehe Kommentar oben, Scoot hat gänzlich andere Voraussetzungen und macht high density Mittelstrecken mit ein paar Langstrecken.
Stimmt, deswegen vergleiche ich die auch nicht. Sie haben Scoot als Verrgleich aufgeführt.

Ich bleibe dabei, das lässt sich nicht vergleichen. Einen etablierten Anbieter einem Newcomer gegenüber zu stellen, mit viel größerer Flotte (Kurz/Lang) und anderen Synergien. Aber ja, der Schritt, EW LS umzustellen hätte früher kommen müssen.

Ich hoffe der Schritt der Umstellung wirkt, denn wenn nicht, muss es das gewesen sein.
Es bringt halt nichts da weiter zumachen wenn nur Geld verbrannt wird.
Das hoffe ich auch. Aber wie @christian es beschrieben hat, es kann andere Strategien geben als nachhaltiger Profit. Die Condor ungezügelt walten zu lassen kann evtl. teurer sein, als die (möglichen) Verluste der Discover.

Wenn das die Strategie ist, dann Prost Malzeit.

Ich habe keine Ahnung ob das, was Condor da macht wirklich aufgeht, mit 21 A339 was eine enorme Steigerung darstellt in der Hoffnung das die LH den (defizitären) Feed übernimmt.

Aber wenn die LH Strategie dann darauf ist: Wir machen das gleiche, um den Verlust einzugrenzen, na dann bravo, wir sind in Deutschland.
Wo man Kosten verursacht und dann über Subventionen die Folgen lindert.
Beitrag vom 29.01.2024 - 07:51 Uhr
Was den GB Q3 betrifft, so steht da durchaus drin, wie 23 einzuordnen ist. Ich she da nur nirgendwo einen Hinweis auf die touristische Langstrecke im Detail. Das ist doch nur eine einfache Frage, verstehe nicht, warum Sie da so blocken.

Weil 23 halt für den Tourismus überragend war, das ist halt ein Ausreißer.
Unbestritten, nicht nur für den Tourismus. Da bin ich dabei.
Es finden sich online Zahlen, einen eigenen Ausweis hat die LH nicht gemacht, insofern muss man dann halt damit Leben was die Presse schreibt
Das mache ich ja. Es gibt eine Aussage auf der BPK, das ist meine Grundlage.
oder eben die Zahlen nehmen die aus der Vergangenheit bekannt sind.
Das kann aber keine belastbare Grundlage sein. Die Condor hat eine Menge verändert, die LHG über Discover auch. Das jetzt mit früher zu vergleichen können wir nicht, da uns die Details fehlen.

Ist etwas lächerlich nach einem der besten Reisejahre ever zu meinen alles ist top.
Aber wie gesagt, erklärt vieles.
Sag ich doch nirgendwo. Wie kommen Sie denn immer wieder zu dieser Vermutung?

Sie haben mich zitiert, durchaus kritisch also gehe ich davon aus das ihre Position konträr zu meiner Meinung steht.
Nein, grundsätzlich nicht und sage ich auch nirgendwo. Meine Position ist konträr imm Vergleich früher zu heute.

Diese ist: Ich kann die Forderung nachvollziehen, aber ich will erstmal sehen das die LH diese touristische Langstrecke nachhaltig profitabel betreiben kann, bevor das Personal da mit den Lohnforderungen unserer Zeit auf den Tisch haut.
Ein Streik macht den Start sicher nicht besser.
Das sage ich so seit Jahren. Ich wurde gefragt, was denn meine Lösung wäre. Ich habe vorgeschlagen hohe Einmalzahlungen und dann erst mal schauen, wie es langfristig läuft. Nicht langfristig wirkende Tabellenerhöhungen. Darum ging es hier aber nicht.

Die Condor ist für mich ein passender Vergleich, selbes Geschäft, selber Standort, selber Markt.
Wenn da die Spanne zw. Verlsut bis 4% Profit liegt, dann ist das nichts für die LH.
Dann ist es besser die A330 anders zu verwenden, zu verkaufen oder zu verleasen und das zu reduzieren.
Auch wenn Condor in der Touristik unterwegs ist, so lässt sich das nicht grundsätzlich vergleichen. Condor hat ganz eigene Baustellen.

Vlt. Scoot, weil da klappt es ja auch?!?

Siehe Kommentar oben, Scoot hat gänzlich andere Voraussetzungen und macht high density Mittelstrecken mit ein paar Langstrecken.
Stimmt, deswegen vergleiche ich die auch nicht. Sie haben Scoot als Verrgleich aufgeführt.

Ich bleibe dabei, das lässt sich nicht vergleichen. Einen etablierten Anbieter einem Newcomer gegenüber zu stellen, mit viel größerer Flotte (Kurz/Lang) und anderen Synergien. Aber ja, der Schritt, EW LS umzustellen hätte früher kommen müssen.

Ich hoffe der Schritt der Umstellung wirkt, denn wenn nicht, muss es das gewesen sein.
Es bringt halt nichts da weiter zumachen wenn nur Geld verbrannt wird.
Das hoffe ich auch. Aber wie @christian es beschrieben hat, es kann andere Strategien geben als nachhaltiger Profit. Die Condor ungezügelt walten zu lassen kann evtl. teurer sein, als die (möglichen) Verluste der Discover.


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