Lufthansa-Tochter
Älter als 7 Tage

Piloten von Discover Airlines treten erneut in Streik

Eurowings Discover Airbus A330
Discover Airline Airbus A330, © Fraport AG

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FRANKFURT - Im Lufthansa-Konzern steht der nächste Streik auf dem Programm. Passagiere der Ferienflug-Tochter Discover Airlines müssen sich auf Ausfälle und Verspätungen an diesem Sonntag und Montag gefasst machen. Für diesen Zeitraum von zwei ganzen Tagen hat die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit die Piloten zum Streik aufgerufen.

Es ist bereits der dritte Ausstand nach einem fünfstündigen Warnstreik kurz vor Weihnachten und einem regulären Streik über einen ganzen Tag am Freitag vergangener Woche, nachdem die Piloten in einer entsprechenden Urabstimmung für Streiks gestimmt hatten.

Die Gewerkschaft streitet für einen Erst-Tarifvertrag bei der vor zweieinhalb Jahren gegründeten Fluggesellschaft, die in Frankfurt und München operiert. Ihren Mitgliedern teilte sie am Freitag mit, dass das Management in neuerlichen Gesprächen kein verbessertes Angebot vorgelegt habe.

Weiterhin halte das Unternehmen an der Vorbedingung fest, vor einem Tarifabschluss eine sogenannte Sozialpartnerschafts-Charta abzuschließen. Aus Sicht der VC solle damit das Streikrecht massiv eingeschränkt werden. Zuvor hatten sich laut Gewerkschaftskreisen Verhandlungen an der Frage von Dienstregelungen festgefahren.

Gewerkschaft sieht Verhandlungen als gescheitert

"Die Verhandlungen bleiben daher gescheitert und können unter den vom Arbeitgeber geforderten untragbaren Bedingungen nicht fortgesetzt werden", teilte die VC-Tarifkommission den Beschäftigten mit.

Über das Vorgehen des Managements sei man verwundert, weil im Konzern der Schweizer Ferienflieger Edelweiss mit einem soliden Gesamtarbeitsvertrag ausgestattet sei. Zur erneuten Streikankündigung greife man als letztes Mittel angesichts des mangelnden Fortschritts in den Verhandlungen.

Der Januar-Streik hatte zu einigen Flugausfällen bei der Airline geführt, die insgesamt 24 Flugzeuge betreibt und unter anderem im Auftrag der Muttergesellschaft Lufthansa in München Kurzstrecken fliegt. Diese Flüge hatte Lufthansa für den Streiktag selbst übernommen.

Die VC und die ebenfalls beteiligte Kabinengewerkschaft Ufo hatten sich nach dem Arbeitskampf sehr zufrieden gezeigt. Die Beteiligung der Belegschaften in Cockpit und Kabine sei überwältigend gewesen; etliche Flüge seien entweder nicht planmäßig oder gar nicht durchgeführt worden.

Der Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe war im Corona-Sommer 2021 zunächst unter dem Namen "Eurowings Discover" gestartet und später in "Discover Airlines" umbenannt worden. Er soll kostengünstiger als die Lufthansa-Kernmarke unterwegs sein und Ferienfliegern wie der Condor Konkurrenz machen.

Lufthansa mit verschiedenen Gruppen in Verhandlungen

Lufthansa verhandelt derzeit mit mehreren Beschäftigtengruppen in unterschiedliche Konzerngesellschaften über Arbeitsbedingungen und Entgelte. Bei der Discover gibt es Konflikte mit den Piloten und dem Kabinenpersonal.

Bei der Mutter Lufthansa haben bereits die Flugbegleiter und die Bodenkräfte mit Warnstreiks gedroht. Zusätzlich schränken Arbeitskämpfe bei Dienstleistern wie zuletzt an den Sicherheitskontrollen und den Bodenverkehrsdiensten den Luftverkehr ein.
© dpa-AFX | Abb.: Discover Airlines | 02.02.2024 20:16

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Beitrag vom 05.02.2024 - 16:15 Uhr


Ach hier stimmen Sie zu. Aber beim Thema BER und Langstrecke sehen Sie es genau anders herum ... 🤔
Nun ja, da hat er eben auch recht: neben FRA und MUC braucht es keinen weiteren Hub in Deutschland!
Beitrag vom 05.02.2024 - 16:09 Uhr
@Jordan
Wer hätte das gedacht, dass ich Ihnen mal aus vollem Herzen zustimme!

Ach hier stimmen Sie zu. Aber beim Thema BER und Langstrecke sehen Sie es genau anders herum ... 🤔
Beitrag vom 05.02.2024 - 16:09 Uhr
Wie man aus solchen Überlegungen ein "das man Discover auch (möglicherweise) nur betreibt, um einem Wettbewerber 'zu schaden'!?" rauslesen kann .... naja, das hat sicherlich Gründe.

Welche?

Ich habe keine Ahnung, wie man von "nicht unbedingt 'Gewinn machen müssen" auf "(möglicherweise) nur betreibt, um einem Wettbewerber 'zu schaden'!?" kommt. Aber irgendwas werden Sie sich schon dabei gedacht haben ....


Möglicherweise hat man sich bei der 'Strahlkraft' (ist ja ein LH Produkt) von Jump, EW/Sun Langstrecke, Discover (und wie die ganzen Versuche alle hießen) einfach etwas verschätzt?

Wie kommen Sie denn darauf? Klingt so, als hätten Sie mehr Informationen (z.B. bzgl. Profitabilität von Discover) als die Schwurbler @MD 11 und @Kosmopolit. Wenn ja, gerne raus damit!



Es ist aus meiner Sicht so: Wenn man gerichtlich zum Steigbügelhalter der Konkurrenz verdonnert wird, kann es durchaus Sinn machen, selbst auf dieses Pferd aufzusteigen.
Schöne Metapher, oder :)

Ja schöne Metapher, allerdings sollte/müsste man den anderen Reiter vorher 'vom Pferd stoßen' (und reiten sollte man auch können...)🤣

Ach, vielleicht ist auf dem Pferderücken ja Platz für zwei und wenn nicht, muss halt derjenige abspringen, dem es zuerst weh tut :)

Naja, Platz ist auf einem Pferderücken (Großpferd, nicht Pony) sicher genug. Aber der/die vorne sitzt bestimmt nunmal Richtung und Tempo...😉🫠.

Ach, mit gezieltem Einsatz von Sporen kann man auch hinten sitzend das Tempo verschärfen 🤣


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