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Lufthansa-Tochter Discover verurteilt Pilotenstreik

Eurowings Discover Airbus A330
Discover Airlines Airbus A330, © Eurowings Discover

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FRANKFURT - Dritter Ausstand binnen weniger Wochen: Der Tarifstreit bei der Lufthansa-Tochter Discover geht weiter. Am Sonntag und Montag wollen die Piloten streiken. Doch längst nicht alle Flieger sollen am Boden bleiben. Die Airline übt scharft Kritik am Vorgehen der Pilotengewerkschaft.

Die Fluggesellschaft Discover Airlines hat im Arbeitskampf mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) den für Sonntag und Montag angekündigten Streik kritisiert.

Man habe der Gewerkschaft angekündigt, bis zum 7. Februar ein verbessertes Angebot vorzulegen, sagte eine Sprecherin der Lufthansa-Tochter der Deutschen Presse-Agentur.

"Die Tatsache, dass die VC nun ohne das von ihnen geforderte neue Angebot des Arbeitgebers abzuwarten, zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen zum Streik aufruft, macht deutlich, dass es hier nicht um gute Lösungen für die Mitarbeitenden geht, sondern andere Interessen verfolgt werden", sagte die Discover-Sprecherin.

Die Gewerkschaft VC hat die Piloten dazu aufgerufen, für 48 Stunden bis einschließlich Montagabend ihre Arbeit niederzulegen.

Gewerkschaft erwartet hohe Streikbeteiligung

"Wir sind überzeugt, dass sehr viele Kollegen dem Streikaufruf folgen werden, weil die Zustimmung mit 95,6 Prozent in der Urabstimmung sehr gut war", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft der dpa. "Wir wollen unsere Forderungen durchsetzen, aber brechen nicht für jeden Flug, der ausfällt, in Jubel aus. Wir wollen keine Sabotage betreiben, sondern marktgerechte Tarifverträge."

Von Frankfurt aus sollten während des Streiks voraussichtlich 90 Prozent der geplanten Kurz- und Mittelstreckenflüge stattfinden, hieß es von Discover. Auf der Langstrecke sollten rund 30 Prozent der Verbindungen bedient werden. Insgesamt seien im Zeitfenster des Streiks von Frankfurt aus 27 Abflüge geplant. Die zehn geplanten Abflüge aus München würden von der Lufthansa durchgeführt. Passagiere sollten möglichst regelmäßig ihren Flugstatus überprüfen.

Dritter Ausstand binnen weniger Wochen

Es ist bereits der dritte Ausstand nach einem fünfstündigen Warnstreik kurz vor Weihnachten und einem regulären Streik über einen ganzen Tag am Freitag vergangener Woche, nachdem die Piloten in einer entsprechenden Urabstimmung für Streiks gestimmt hatten.

VC streitet für einen Erst-Tarifvertrag bei der vor zweieinhalb Jahren gegründeten Fluggesellschaft, die insgesamt 24 Flugzeuge betreibt. Die Gewerkschaft sieht die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber vorerst als gescheitert an.

Ihren Mitgliedern teilte sie am Freitag mit, dass das Management in neuerlichen Gesprächen kein verbessertes Angebot vorgelegt habe. Weiterhin halte das Unternehmen an der Vorbedingung fest, vor einem Tarifabschluss eine sogenannte Sozialpartnerschafts-Charta abzuschließen. Aus Sicht der VC solle damit das Streikrecht massiv eingeschränkt werden.

Update 13:37 Uhr: Viele Flugausfälle

Etliche für Sonntag und Montag geplante Discover-Flüge von Frankfurt aus wurden gestrichen, wie am Sonntag der online einsehbaren Abflugtafel des Flughafens zu entnehmen war - darunter Verbindungen nach Gran Canaria, Fuerteventura, Mexiko und in die USA.
© dpa, aero.de | Abb.: Discover Airlines | 04.02.2024 08:06

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Beitrag vom 06.02.2024 - 19:55 Uhr
Auch wenn wir immer wieder darüber Späße machen, dass wir eine Gewerkschaft gründen und auch mal streiken sollten, gibt es sowas bei mir im Umfeld tatsächlich nicht. Braucht man aber auch nicht, weswegen ich vielleicht diesem ganzen Konstrukt auch noch kritischer gegenüber stehe, da ich es auch ohne Gewerkschaften und Co geschafft habe in den letzten 10 Jahren sehr gute Verbesserungen in allen Bereichen zu erreichen. Natürlich hauptsächlich durch reichlich Flexibilität und Einsatz. Betriebsrat bzw Betriebsräte bei uns sind vorhanden, ob die nun aber da ist oder nicht, interessiert auch die Wenigstens.
Aber ist eben auch eine andere Branche.

Zusätzlich unterliegen Sie offenbar keinem Tarifvertrag und haben (Achtung: Vermutung) einen Job in dem Sie als Individual Performer ihre Fähigkeiten herausstellen können - also zB nicht: "Hat die Koffer 20Sek schneller im Laderaum verstaut als sein Kollege gestern".

Wie gesagt, andere Branche. Aber ich habe durchaus im tarifierten Umfeld angefangen; war aber auch damals nicht in der Gewerkschaft. Und dann eben sukzessive hochgearbeitet.


In einem Tarifvertrag hätte Ihr hoher Einsatz eher wenig bis keinen Einfluss auf Ihr Gehalt.

Nicht direkt auf das Gehalt, aber auf neue Chancen, die sich auftun. Ohne Beförderungen/Jobwechsel wäre auch mein Gehalt nicht so immens gestiegen; wenn man natürlich immer im selben Job bleibt.. ja gut…
Man könnte jetzt natürlich gehässig fragen, warum denn jemand in einem nicht messbaren Arbeitsumfeld überhaupt mehr Geld verdienen sollte, als jemand, der in der Tariftabelle niedriger eingestuft ist.

Also ja, gut für Sie, wenn es noch(*) gut läuft, aber bei einem tarifierten Job greifen glaube ich primär ganz andere Mechanismen.

*=reden wir in 15 Jahren noch mal drüber, nach dem ersten Herzinfarkt/Schlaganfall oder der ersten Rücken/Knie-OP, wenn Einsatz und Flexibilität zu zeigen irgendwann deutlich schwieriger wird.
Ich dachte in den 90ern auch mal, eine 60-Stundenwoche sei selbst auf Dauer kein Problem sondern "Leistungsbereitschaft". Aber man lernt ja nie aus ...

Danke, aber Einsatz kann man auch anders zeigen als mit einer 60-Stundenwoche. Von daher mache ich mir da nicht allzuviele sorgen
Beitrag vom 06.02.2024 - 19:07 Uhr
Auch wenn wir immer wieder darüber Späße machen, dass wir eine Gewerkschaft gründen und auch mal streiken sollten, gibt es sowas bei mir im Umfeld tatsächlich nicht. Braucht man aber auch nicht, weswegen ich vielleicht diesem ganzen Konstrukt auch noch kritischer gegenüber stehe, da ich es auch ohne Gewerkschaften und Co geschafft habe in den letzten 10 Jahren sehr gute Verbesserungen in allen Bereichen zu erreichen. Natürlich hauptsächlich durch reichlich Flexibilität und Einsatz. Betriebsrat bzw Betriebsräte bei uns sind vorhanden, ob die nun aber da ist oder nicht, interessiert auch die Wenigstens.
Aber ist eben auch eine andere Branche.

Zusätzlich unterliegen Sie offenbar keinem Tarifvertrag und haben (Achtung: Vermutung) einen Job in dem Sie als Individual Performer ihre Fähigkeiten herausstellen können - also zB nicht: "Hat die Koffer 20Sek schneller im Laderaum verstaut als sein Kollege gestern".

In einem Tarifvertrag hätte Ihr hoher Einsatz eher wenig bis keinen Einfluss auf Ihr Gehalt.
Also ja, gut für Sie, wenn es noch(*) gut läuft, aber bei einem tarifierten Job greifen glaube ich primär ganz andere Mechanismen.

*=reden wir in 15 Jahren noch mal drüber, nach dem ersten Herzinfarkt/Schlaganfall oder der ersten Rücken/Knie-OP, wenn Einsatz und Flexibilität zu zeigen irgendwann deutlich schwieriger wird.
Ich dachte in den 90ern auch mal, eine 60-Stundenwoche sei selbst auf Dauer kein Problem sondern "Leistungsbereitschaft". Aber man lernt ja nie aus ...


Dieser Beitrag wurde am 06.02.2024 19:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.02.2024 - 16:17 Uhr
Auch wenn wir immer wieder darüber Späße machen, dass wir eine Gewerkschaft gründen und auch mal streiken sollten, gibt es sowas bei mir im Umfeld tatsächlich nicht. Braucht man aber auch nicht, weswegen ich vielleicht diesem ganzen Konstrukt auch noch kritischer gegenüber stehe, da ich es auch ohne Gewerkschaften und Co geschafft habe in den letzten 10 Jahren sehr gute Verbesserungen in allen Bereichen zu erreichen. Natürlich hauptsächlich durch reichlich Flexibilität und Einsatz.
Da werden Sie doch nicht etwa Cheryy Picking gemacht haben 😂
Visionär natürlich. Den Ist-Zustand zu verwalten wird nichts ändern.

Aber ist es wirklich visionär etwas zuzustimmen, für das man keine Lösung hat?
Nein, sicher nicht. Visionär ist, zu erkennen, dass es so wie es ist nicht mehr lange funktioniert und sich Alternativen zu überlegen und anzugehen, wie womöglich in der Zukunft tragen. Garantien gibt es nicht.
Also ich lasse mich gerne überzeugen/überraschen in 4 oder 5 Jahren; ich glaube halt nur nicht dran. Und daher sehe ich es auch nicht als visionär an.
Nun erkennt man visionäre Menschen meist ja auch erst dann, wenn das eingetreten ist, was die in der Vergangenheit geplant haben.
Ich hätte Vision jetzt eher so gelesen "Die Vision ist das übergeordnete, dauerhafte Ziel, das man anstrebst." und nicht die Zukunft vorraussagen können

Von daher werden wir immer genug Arbeit haben, oder sagen wir mal, ich sehe das größere Risiko durch Auslagerung dahin wo es bessere Bedingungen gibt und weniger durch Automatisierung.
Stimmt, da sind wir ja auch schon.

Das funktioniert nicht. Das Geld muss ja auch irgendwo herkommen.
Ja, sicher. Aber der Wunsch nach viel Geld ist in meiner Branche eher geringer ausgeprägt. Da lag in den TV der Fokus eher auf Freizeit als auf Geld. 70% der FBs haben ein TZ Modell.

Auch das Kostet am Ende ja Geld.
Nicht zwangsläufig. Wenn MA in den hohen Tarifstufen weniger arbeiten und durch Neue in Anfänger Stufen ersetzt werden, kann sich das rechnen. Zumindest schon mal in der Anzahl der Bewerber, weil man das bietet, was gesucht wird. Das Ganze gepaart mit einer Flexibilitätskomponente und Sie haben einen atmenden qualifizierten Personalkörper um Agil zu bleiben. Muss man nur erst mal machn.

Derzeit sehe ich nur, dass von den Unternehmen gefordert wird, dass man sich bewegt.
Das ist zweideutig lesbar, es lebe die Syntax. ... dass man von den Unternehmen fordert, dass sie sich bewegen??

Das war noch nie meine Stärke ;) Gemeint war, dass ich das Gefühl habe, dass eher das Unternehmen sich bewegen soll (mehr Geld, weniger Arbeit, bessere Bedingungen) und weniger die Mitarbeiter (was bieten die eigentlich?).
Ok, so habe ich es verstanden 😂


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