Bodenpersonal
Älter als 7 Tage

Verdi droht Lufthansa mit längerem Arbeitskampf

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Lufthansa, © Lufthansa

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FRANKFURT - Die Gewerkschaft Verdi hat mit längeren Streiks bei der Lufthansa gedroht, falls der Vorstand sein bisheriges Tarifangebot für das Bodenpersonal nicht deutlich nachbessert. Die Streikbereitschaft am Boden sei in den vergangenen 20 Jahren noch nie so hoch gewesen wie jetzt.

Das sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky am Mittwoch bei einer Protestversammlung mit mehreren hundert Teilnehmern vor der Lufthansa-Verwaltung am Frankfurter Flughafen.

Von dem Warnstreik gehe ein eindeutiges Signal an den Vorstand: "Wir können auch länger, wenn ihr uns dazu auffordert."

Am größten deutschen Flughafen herrschte am Vormittag ein deutlich eingeschränkter Betrieb, weil der Hauptkunde Lufthansa bis zu 90 Prozent seiner 600 geplanten Starts und Landungen wegen des 27-stündigen Warnstreiks abgesagt hat.

Reschinsky hielt dem Management vor, die eigenen Leute respektlos zu behandeln. Er sagte: "Die Zweiklassengesellschaft zwischen fliegendem Personal und Boden muss endlich beendet werden." Kundgebungsteilnehmer zeigten sich sehr unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen.

Eine Gepäckermittlerin berichtete: "Wir haben 50 Prozent weniger Mitarbeiter als vor Corona, aber die Arbeit ist die gleiche geblieben. Eigentlich müsste man noch mehr fordern." Ihr Kollege meinte: "Wir brauchen die Erhöhung zum Leben, es ist alles viel teurer geworden."

Verdi hat die Beschäftigten verschiedener Lufthansa-Firmen an den Standorten Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf zum Warnstreik aufgerufen. Die Airline hat vorsorglich für Mittwoch zwischen 80 und 90 Prozent ihrer 1.000 geplanten Flüge abgesagt. Mehr als 100.000 Passagiere mussten umplanen.

Im laufenden Tarifkonflikt fordert Verdi 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll es eine konzernweit einheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro geben. Lufthansa verweist auf zurückliegende Lohnsteigerungen und hat für einen Zeitraum von drei Jahren 13 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie angeboten. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Februar in Frankfurt am Main geplant.
© dpa-AFX | 07.02.2024 11:05

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Beitrag vom 08.02.2024 - 09:49 Uhr
Es ist nicht unerheblich wann die Erhöhungen greifen. Bislang war es bei LH wohl üblich die ersten Erhöhungen sofort und in der Regel rückwirkend zum Start der neuen Laufzeit zu zahlen. Diesmal möchte man aber 8 Monate Nullrunde zu Beginn.
In der Bewertung eines Tarifabschlusses wird, zwecks Vergleichbarkeit, von absoluter Erhöhung und absoluter Laufzeit des Vertrages gesprochen. Wie Sie sagen, wenn 2 Monate rückwirkend gezahlt wird, dann bleibt die Laufzeit dennoch bei 18 Monaten und nicht 20. Nehmen Sie als aktuelles Beispiel den Abschluss Cockpit. Das sind X Prozent über Laufzeit Y. Und nicht X plus Zinseszins, da jede Teilerhöhung auf der Vorherigen aufbaut. Ob rückwirkend oder mit Verzögerung gezahlt wird ist Teil der Verhandlung und Beides hat jeweils seinen Preis. Das können die Tarifpartner dann der Masse als Bonus oder Malus verkaufen, siehe aktuell die Argumentation der Verdi. Ändert aber nichts an der Betrachtung.

Aber Moment: Die Streiks des LH Bodenpersonals fanden im August 2022 statt. Die Laufzeit des Tarifvertrags ging bis 31.12.2023, soweit man lesen konnte. 18 Monate ist der 01.07.2022, genau der Zeitraum auf den die Zahlungen rückwirkend gezahlt wurden.

 https://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++c560eaee-f224-11ec-9dc5-001a4a16012a
Wie lange ging denn der alte Vertrag? 30. JUni?

Korrekt:

"Die Lufthansa-Konzerntarifkommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat gestern (10. Mai 2022) die Kündigung der Vergütungstarifverträge zum 30. Juni 2022 beschlossen. Die Tarifverträge regeln die Entgelte des Bodenpersonals der Bereiche Lufthansa AG, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik-IT und LSG."

 https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++bd8307f2-d128-11ec-a3dd-001a4a16012a
Beitrag vom 08.02.2024 - 09:35 Uhr
Es ist nicht unerheblich wann die Erhöhungen greifen. Bislang war es bei LH wohl üblich die ersten Erhöhungen sofort und in der Regel rückwirkend zum Start der neuen Laufzeit zu zahlen. Diesmal möchte man aber 8 Monate Nullrunde zu Beginn.
In der Bewertung eines Tarifabschlusses wird, zwecks Vergleichbarkeit, von absoluter Erhöhung und absoluter Laufzeit des Vertrages gesprochen. Wie Sie sagen, wenn 2 Monate rückwirkend gezahlt wird, dann bleibt die Laufzeit dennoch bei 18 Monaten und nicht 20. Nehmen Sie als aktuelles Beispiel den Abschluss Cockpit. Das sind X Prozent über Laufzeit Y. Und nicht X plus Zinseszins, da jede Teilerhöhung auf der Vorherigen aufbaut. Ob rückwirkend oder mit Verzögerung gezahlt wird ist Teil der Verhandlung und Beides hat jeweils seinen Preis. Das können die Tarifpartner dann der Masse als Bonus oder Malus verkaufen, siehe aktuell die Argumentation der Verdi. Ändert aber nichts an der Betrachtung.

Aber Moment: Die Streiks des LH Bodenpersonals fanden im August 2022 statt. Die Laufzeit des Tarifvertrags ging bis 31.12.2023, soweit man lesen konnte. 18 Monate ist der 01.07.2022, genau der Zeitraum auf den die Zahlungen rückwirkend gezahlt wurden.

 https://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++c560eaee-f224-11ec-9dc5-001a4a16012a
Wie lange ging denn der alte Vertrag? 30. JUni?
Beitrag vom 08.02.2024 - 09:20 Uhr
Es ist nicht unerheblich wann die Erhöhungen greifen. Bislang war es bei LH wohl üblich die ersten Erhöhungen sofort und in der Regel rückwirkend zum Start der neuen Laufzeit zu zahlen. Diesmal möchte man aber 8 Monate Nullrunde zu Beginn.
In der Bewertung eines Tarifabschlusses wird, zwecks Vergleichbarkeit, von absoluter Erhöhung und absoluter Laufzeit des Vertrages gesprochen. Wie Sie sagen, wenn 2 Monate rückwirkend gezahlt wird, dann bleibt die Laufzeit dennoch bei 18 Monaten und nicht 20. Nehmen Sie als aktuelles Beispiel den Abschluss Cockpit. Das sind X Prozent über Laufzeit Y. Und nicht X plus Zinseszins, da jede Teilerhöhung auf der Vorherigen aufbaut. Ob rückwirkend oder mit Verzögerung gezahlt wird ist Teil der Verhandlung und Beides hat jeweils seinen Preis. Das können die Tarifpartner dann der Masse als Bonus oder Malus verkaufen, siehe aktuell die Argumentation der Verdi. Ändert aber nichts an der Betrachtung.

Aber Moment: Die Streiks des LH Bodenpersonals fanden im August 2022 statt. Die Laufzeit des Tarifvertrags ging bis 31.12.2023, soweit man lesen konnte. 18 Monate ist der 01.07.2022, genau der Zeitraum auf den die Zahlungen rückwirkend gezahlt wurden.

 https://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++c560eaee-f224-11ec-9dc5-001a4a16012a

Dieser Beitrag wurde am 08.02.2024 09:21 Uhr bearbeitet.


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