FRANKFURT - Die EU-Kommission verwehrt Lufthansa bisher die Landung bei ITA Airways. Konzernanwälte und Kartellwächter schachern um Auflagen. EU-Kommissarin Margrete Vestager pocht weiter auf Einschnitte im Streckennetz - sieht die Verhandlungen aber auf Kurs zu einer Einigung.
Lufthansa arbeitet weiter auf einen Einstieg bei ITA Airways hin, will der EU-Kommission aber nicht zu weit entgegenkommen. "Wir gehen da sehr rational vor", versicherte Lufthansa-Chef Carsten Spohr vergangene Woche in Frankfurt seinen Investoren.
Die EU-Kommission leuchtet die Folgen des Zusammenschlusses für den Wettbewerb in einem längeren Prüfverfahren aus. Neuer Stichtag für eine Entscheidung ist der 6. Juni 2024.
"Ich denke, es ist wichtig, den Prozess seinen Lauf nehmen zu lassen", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrete Vestager dem Nachrichtensender "Sky TG24". "Es liegen sehr viele Daten auf dem Tisch. Wir müssen eng mit den Unternehmen zusammenarbeiten, vor allem in Wettbewerbsfragen."
Die EU-Kommissarin war bereits in der Vergangenheit für Lufthansa-Übernahmen zuständig - und rechnet auch dieses Mal mit einer Lösung: "Wir sind auf einem guten Weg."
Nach Informationen der Tageszeitung "Corriere Della Sera" hatte die EU-Kommission Lufthansa und Italien Anfang Februar mit konkreten Auflagen konfrontiert.
Lufthansa will sich Transatlantiknetz nicht zerpflücken lassenInsider berichteten der Zeitung über "Irritation und Frustation" im Lufthansa- und ITA-Lager nach dem Termin. Intern soll Lufthansa im Nachgang sogar mit einem
"Rückzug" aus dem Geschäft gedroht haben, wenn Vestager die Rahmenbedingungen für den Einstieg nicht lockert.
Brüssel pocht im Interkontnetz auf Einschnitte, etwa auf Linien aus Rom nach New York, Washington und San Francisco. Die Ziele sind über Umsteigeverbindungen auch mit Lufthansa aus Italien erreichbar. Kürzungen - etwa an den Drehkreuzen Frankfurt und München - im Transatlantiknetz will Lufthansa laut Kreisen nicht hinnehmen.
Der Lufthansa-Partner United Airlines fliegt aus Rom auch direkt US-Ziele an. Die Strecken fallen in ein Joint Venture mit Lufthansa - und in die aktuelle Prüfsphäre der EU-Kommission.
In einigen Fällen würden sich Streckenangebote von Lufthansa und ITA überschneiden, sagte Vestager. Eines der Unternehmen "müsste diese Strecken einstellen".
© aero.de | Abb.: Airbus | 15.03.2024 09:10
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Beitrag vom 18.03.2024 - 07:00 Uhr
Oder den kompletten Text hier
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_24_351
Nachtrag:
... und hier noch ein paar Zahlen, wie sich die Marktanteile auf dem NA verschieben würden.
https://www.oag.com/blog/italian-job-lufthansas-investment-ita-airways
Würde die Commission dem zustimmen und es würde diese Marktmacht unteguliert zulassen, dann wäre sie sofort anfällig für Klagen. Darum geht es im Grunde, sauber arbeiten und keine Angriffsfläche bieten. Die Erfahrung hat das gelehrt.
Dieser Beitrag wurde am 18.03.2024 07:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.03.2024 - 22:15 Uhr
In einigen Fällen würden sich Streckenangebote von Lufthansa und ITA überschnei
den, sagte Vestager. Eines der Unternehmen "müsste diese Strecken einstellen".
Aha. Es bleibt wohl das Geheimnis der Kommissarin, wie die Einstellung eines konkurrierenden Angebots den Wettbewerb stärken solle.
...... vielleicht erklaert dieser Artikel die Sache etwas mehr? ;-) Codeshares und Verbuende sind in der heutigen Zeit nicht zu unterschaetzen!
https://www.aviacionline.com/2024/03/lufthansa-hopes-to-get-eu-approval-for-ita-airways-acquisition/
Beitrag vom 17.03.2024 - 06:48 Uhr
In einigen Fällen würden sich Streckenangebote von Lufthansa und ITA überschnei
den, sagte Vestager. Eines der Unternehmen "müsste diese Strecken einstellen".
Aha. Es bleibt wohl das Geheimnis der Kommissarin, wie die Einstellung eines konkurrierenden Angebots den Wettbewerb stärken solle.
Mir ist völlig unklar wieso die Nordamerikarouten ein Problem sein sollen.
Wenn ich das richtig sehe, dann kann ich von Italien aus über Paris, AMS, London, Madrid nach New York fliegen und ich habe die Wahl zw.
AF, KLM, BA, Iberia, Delta, AA - wie da eine Monopolstellung entstehen soll, erschließt sich mir garnicht.
Auf der Strecke hat man wirklich viele Optionen.
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https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_24_351
Nachtrag:
... und hier noch ein paar Zahlen, wie sich die Marktanteile auf dem NA verschieben würden.
https://www.oag.com/blog/italian-job-lufthansas-investment-ita-airways
Würde die Commission dem zustimmen und es würde diese Marktmacht unteguliert zulassen, dann wäre sie sofort anfällig für Klagen. Darum geht es im Grunde, sauber arbeiten und keine Angriffsfläche bieten. Die Erfahrung hat das gelehrt.
Dieser Beitrag wurde am 18.03.2024 07:18 Uhr bearbeitet.
den, sagte Vestager. Eines der Unternehmen "müsste diese Strecken einstellen".
Aha. Es bleibt wohl das Geheimnis der Kommissarin, wie die Einstellung eines konkurrierenden Angebots den Wettbewerb stärken solle.
...... vielleicht erklaert dieser Artikel die Sache etwas mehr? ;-) Codeshares und Verbuende sind in der heutigen Zeit nicht zu unterschaetzen!
https://www.aviacionline.com/2024/03/lufthansa-hopes-to-get-eu-approval-for-ita-airways-acquisition/
den, sagte Vestager. Eines der Unternehmen "müsste diese Strecken einstellen".
Aha. Es bleibt wohl das Geheimnis der Kommissarin, wie die Einstellung eines konkurrierenden Angebots den Wettbewerb stärken solle.
Mir ist völlig unklar wieso die Nordamerikarouten ein Problem sein sollen.
Wenn ich das richtig sehe, dann kann ich von Italien aus über Paris, AMS, London, Madrid nach New York fliegen und ich habe die Wahl zw.
AF, KLM, BA, Iberia, Delta, AA - wie da eine Monopolstellung entstehen soll, erschließt sich mir garnicht.
Auf der Strecke hat man wirklich viele Optionen.