Pilotprojekt
Älter als 7 Tage

Mit dem Flugtaxi in die Klinik

Verwandte Themen

MEMMINGEN - Leiser, nachhaltiger, günstiger: Mit Strom betriebene Fluggeräte könnten künftig neben Rettungshelikoptern und Krankenwagen eingesetzt werden. Der ländliche Raum soll so entlastet werden.

Senkrecht startende Fluggeräte mit Elektroantrieb sollen in Schwaben zukünftig den Krankentransport ergänzen und die medizinische Versorgung im ländlichen Raum verbessern. Darauf haben sich die Träger des Pilotprojekts für den Raum Memmingen und den Landkreis Unterallgäu am Montag in einer Absichtserklärung geeinigt.

Mit dem Fluggerät, das über Rotoren und über Tragflächen verfügt, sollen Notfallpatienten samt medizinischer Begleitung in Schwerpunktkliniken verlegt oder direkt vom Rettungsort abtransportiert werden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Memmingen. Besonders auf dem Land sollen so wertvolle Minuten bei zeitkritischen Einsätzen gespart werden.

Die "fliegenden Notarztwagen mit Elektroantrieb", wie sie Bayerns Ex-Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) nannte, sind laut den Entwicklern deutlich kostengünstiger als übliche Rettungshubschrauber. Im Vergleich sollen die neu entwickelten Senkrechtstarter bei der Neuanschaffung nur ein Drittel kosten. Auch leiser und nachhaltiger seien die Fluggeräte, betonte ein Mitarbeiter des Luft- und Raumfahrtunternehmens IABG.

Erste Testflüge ohne Patientinnen und Patienten sollen schon im nächsten Jahr stattfinden. Mit einem Einsatz im Ernstfall rechnen die Träger frühstens 2029.
© dpa | 13.05.2024 21:11

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 14.05.2024 - 21:14 Uhr
Die "fliegenden Notarztwagen mit Elektroantrieb" .... sind laut den
Entwicklern deutlich kostengünstiger als übliche Rettungshubschrauber.

Manche scheinen mit übernatürlichen Fähigkeiten zum Blick in die Zukunft gerüstet zu sein, während unsereins dazu lediglich den schlichten Menschenverstand aufbieten kann. Denn meines Wissens gibt es noch nicht einmal eine auch nur halbwegs belastbare Kalkulation, was für ein solches Lufttaxi, gäbe es überhaupt eines und würde das dann auch noch in allem so wie gedacht die Erwartungen erfüllen, realistischerweise zu erlösen wäre.

Ergänzend zu dem was @badkapp geschrieben hat:
Im Modellflugbereich kann man beide Systeme schon nebeneinander in Betrieb sehen.
Ein Hubschrauber mit all seinen Subsystemen ist deutlich komplexer, schwieriger zu beherrschen und wartungsaufwendiger als ein Multikopter.
Und teurer.

Nicht alles wird sich 1:1 in manntragenden Systemen so wiederfinden, aber eine deutlich geringere Komplexität des elektrischen Systems wird zu einem niedrigeren Preis führen.
Das ist übrigens auch bei E-Autos so. Da stören aktuell nur die teuren Akkus den Preisverfall.
Und bei Tesla zusätzlich die Sensor-Phalanx, Verkabelung und Rechenpower für den "Autopiloten".
Nicht zu vergessen, die teuren Fehlentscheidungen des Chefs ...

Ich bin mal auf die RL Leistungsdaten und Preise der Natrium Akkus von BYD und CATL gespannt. Die könnten mittelfristig tatsächlich bei E-Autos zu "sozialverträglicheren" Endpreisen beitragen.

Dieser Beitrag wurde am 14.05.2024 21:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.05.2024 - 18:09 Uhr
Die "fliegenden Notarztwagen mit Elektroantrieb" .... sind laut den
Entwicklern deutlich kostengünstiger als übliche Rettungshubschrauber.

Manche scheinen mit übernatürlichen Fähigkeiten zum Blick in die Zukunft gerüstet zu sein, während unsereins dazu lediglich den schlichten Menschenverstand aufbieten kann. Denn meines Wissens gibt es noch nicht einmal eine auch nur halbwegs belastbare Kalkulation, was für ein solches Lufttaxi, gäbe es überhaupt eines und würde das dann auch noch in allem so wie gedacht die Erwartungen erfüllen, realistischerweise zu erlösen wäre.

Die Antwort warum ein elektrisch betriebenes Fluggerät deutlich billiger ist, liegt an den extrem teuren Bauteilen für Hubschrauber. Ein Triebwerk kostet mehr als 500.000 Euro, ein Hauptgetriebe liegt im gleichen Rahmen, dazu braucht man ein Hydrauliksystem um die Rotorblätter anzustellen, das komplette Heckrotorsystem braucht man auch noch. Allein diese Bauteile für einen Ein-Motorigen Hubschrauber liegen schon bei mehr als 1 Mio. Dazu kommen noch Betriebs- und Wartungskosten die ohne Probleme mehr als 1000 Euro pro Flugstunde sein können.

Im Vergleich dazu bei einem elektrischen Fluggerät hat man all diese teuren Bauteile nicht. Getriebe braucht man nicht, Hydrauliksystem auch nicht weil die Flugrichtung mittels Rotordrehzahl gesteuert wird. Man hat zwar viele Elektromotoren die aber relativ günstig herzustellen sind. Das einzig richtig teure ist die Batterie.
Man hat auch nahezu keine Wartungskosten, es gibt keine Verschleissteile, man muss kein Oel nachfüllen, usw.

Der Grund warum ein Verbrenner Auto noch billiger in der Anschaffung ist als ein Elektroauto liegt an den immensen Stückzahlen der Verbrenner.

Elektroautos haben deutlich niedrigere Wartungskosten. Bei Tesla z.B. gibt es gar keine vorgegebenen Wartungsintervalle. Da wird nur was gemacht, wenn etwas defekt ist.
Beitrag vom 14.05.2024 - 15:25 Uhr
Die "fliegenden Notarztwagen mit Elektroantrieb" .... sind laut den
Entwicklern deutlich kostengünstiger als übliche Rettungshubschrauber.

Manche scheinen mit übernatürlichen Fähigkeiten zum Blick in die Zukunft gerüstet zu sein, während unsereins dazu lediglich den schlichten Menschenverstand aufbieten kann. Denn meines Wissens gibt es noch nicht einmal eine auch nur halbwegs belastbare Kalkulation, was für ein solches Lufttaxi, gäbe es überhaupt eines und würde das dann auch noch in allem so wie gedacht die Erwartungen erfüllen, realistischerweise zu erlösen wäre.

Die aktuelle verzweifelte Suche Volocopters nach weiterem Investitionskapital bezeugt eigentlich eher das Gegenteil, nämlich daß die Planer schon die benötigten Entwicklungskosten dramatisch unterschätzt haben. Wie mag das dann erst bei den Produktionskosten aussehen?

Man betrachte nur die Analogie der Entwicklung herkömmlicher Kraftfahrzeuge. Die durch Tesla hervorgerufene Elektrifizierung des Antriebs hat trotz allseits behaupteter Einsparung durch Wegfall mechanischer Komponenten den Fahrzeugpreis keineswegs in Richtung besserer Sozialverträglichkeit mutieren lassen, die bisher aufgerufenen Preise übersteigen regelmäßig die der herkömmlichen Produkte.

Warum das bei signifikant kleinerem Markt bei Lufthüpfern anders sein sollte bleibt das Geheimnis derjenigen, die zwar gut davon leben, es aber nicht selbst bezahlen wollen.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 08/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden