Zwischenfall in Mumbai
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Landende A320neo gerät in Konflikt mit startender A320neo

Zwischenfall in Mumbai
Zwischenfall in Mumbai, © XSL

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MUMBAI - Ein Flug von Indigo erhält in Mumbai Landeerlaubnis. Als die A320neo einschwebt, wird Runway 27 von einer weiteren A320neo noch für einen Start genutzt. Der Abstand zwischen den Flugzeugen von Indigo und Air India beträgt bei dem Zwischenfall gerade einmal 650 Meter.

Flughafen Mumbai, 8 Juni 2024: Indigo 5053 landet aus Indore. Die Flugsicherung weist der Crew des Airbus A320neo Landebahn 27 zu.

Die VT-ISV trennen nur noch 1,75 Meilen von der Piste als ein Airbus A320neo (VT-RTS) von Air India auf 27 einbiegt - und zum Start beschleunigt.

Nach Angaben von Air India hatte Flug 657 von der Flugsicherung das OK zum Einrollen auf 27 und eine gültige Startfreigabe. Als die A320neo von Indigo aufsetzt, hebt die A320neo von Air India gerade ab:

Zwischenfall am Flughafen Mumbai, © XSL
 
Der Zwischenfall beschäftigt jetzt Ermittler der indischen Zivilluftfahrtbehörde DGCA. Nach einer Auswertung des "Aviation Herald" trennten das landende und das startende Flugzeuge auf dem Runway nur rund 650 Meter.

Die verantwortlichen Fluglotsen wurden laut Medienberichten nach dem Vorfall zunächst vom Dienst freigestellt.
© aero.de | Abb.: XSL | 10.06.2024 08:48

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Beitrag vom 11.06.2024 - 11:02 Uhr
Schon in der fliegerischen Grundausbildung wurde uns gelehrt, dass eine Landung nur dann möglich (zulässig) ist, wenn die Bahn frei ist. Das frei heisst dass sich kein anderer Flieger mehr auf der Bahn befindet bzw. ein ausreichender Sicherheitsabstand für mögliche Eventualitäten vorhanden ist.

Neben der Schuld beim Lotsen (nicht ausreichende Staffelung) ist also auch eine Schuld beim PIC der landenden Maschine zu suchen.

So sehe ich das auch. Dazu kommt aber auch noch ein anderer Aspekt - ich habe es bisher immer so erlebt, daß man einen ganz genauen Blick aus dem Seitenfenster wirft, um sicherzustellen, daß da keiner im Anflug ist, bevor man tatsächlich auf die Bahn einbiegt. Insofern haben quasi alle Beteiligten Fehler gemacht: Die Lotsen genauso wie die Piloten beider Flugzeuge.

Genau das habe ich mir auch gedacht. Ich habe vor Jahre einmal einen befreundeten Piloten (bei AB) gefragt:
"Schaut Ihr eigentlich noch selber vor dem Einrollen auf die Startbahn nach rechts oder links, oder verlasst Ihr Euch nur auf die Anweisungen aus dem Tower?" Seine Antwort: "Natürlich schauen wir!"
Das scheint mir hier dann eher nicht der Fall gewesen zu sein.
Beitrag vom 10.06.2024 - 22:28 Uhr
Schon in der fliegerischen Grundausbildung wurde uns gelehrt, dass eine Landung nur dann möglich (zulässig) ist, wenn die Bahn frei ist. Das frei heisst dass sich kein anderer Flieger mehr auf der Bahn befindet bzw. ein ausreichender Sicherheitsabstand für mögliche Eventualitäten vorhanden ist.

Neben der Schuld beim Lotsen (nicht ausreichende Staffelung) ist also auch eine Schuld beim PIC der landenden Maschine zu suchen.

So sehe ich das auch. Dazu kommt aber auch noch ein anderer Aspekt - ich habe es bisher immer so erlebt, daß man einen ganz genauen Blick aus dem Seitenfenster wirft, um sicherzustellen, daß da keiner im Anflug ist, bevor man tatsächlich auf die Bahn einbiegt. Insofern haben quasi alle Beteiligten Fehler gemacht: Die Lotsen genauso wie die Piloten beider Flugzeuge.
Beitrag vom 10.06.2024 - 22:24 Uhr
@Daedalos: haben Sie auch noch inhaltlich etwas zu sagen, ausser sich über Menschen lustig zu machen, die dem Laufe der Zeit folgend älter geworden sind? Welchen Grund oder besser welche Entschuldigung gibt es in Ihren Augen, in einer solchen Situation NICHT durchzustarten? Butter bei die Fische! Und dann nicht published missed approach procedure, das ist dafür nicht ausgelegt, sondern "maintain own seperation to conflicting traffic". Es liegt auch in der finalen Verantwortung des Kapitäns, Zusammenstöße zu vermeiden.
Sie haben doch auch einen Namenspatron gewählt, der in der Antike dem Jungspunt einen weisen Rat gegeben hat. Hätte Ikarus hingehört, wäre er nicht auf die Fresse gefallen.

Ich weiss nicht, wie Sie darauf kommen, ich hätte mich über Ältere lustig gemacht. Ich genieße nämlich ebenfalls meinen wohlverdienten Ruhestand.
Der Punkt ist, dass es zur Zeit inhaltlich nicht viel neues beizutragen gibt. Es ist ja offensichtlich, dass sowohl der Lotse (er hätte keine Freigabe erteilen dürfen) als auch der Kapitän (er hätte durchstarten müssen) Fehler gemacht haben, sonst wäre es nicht zu dieser Situation gekommen. Ein Mehrwert wäre es zu wissen, wie es zu diesen Fehlern gekommen ist. Dazu muss man aber den Untersuchungsbericht abwarten. Statt dessen wird hier das alt bekannte blame game gespielt, ohne dass man selber dabei war oder die genauen Umstände kennt. Nichts anderes habe ich kritisieren wollen.
Übrigens Ikaros hat hingehört, nur gewann dann irgendwann die Selbstüberschätzung die Oberhand.


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