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Discover Airlines verurteilt Streikaufruf

Eurowings Discover Airbus A330
Discover Airline Airbus A330, © Fraport AG

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FRANKFURT - Die Lufthansa-Tochter Discover Airlines kritisiert den ab Dienstag geplanten Arbeitskampf der Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo. "Discover Airlines verurteilt den Streikaufruf der beiden Gewerkschaften Ufo und VC aufs Schärfste", erklärte das Unternehmen.

Es sei völlig unverantwortlich, die Beschäftigten in der Hauptreisezeit zu einem viertägigen Streik aufzurufen, obwohl mit der Gewerkschaft Verdi eine Tarifeinigung erzielt wurde.

Discover Airlines teilte mit, man arbeite daran, die Auswirkungen für Fluggäste so gering wie möglich zu halten und möglichst viele Flüge durchzuführen. Passagiere sollten regelmäßig ihren aktuellen Flugstatus prüfen und Kontaktdaten in ihrer Buchung hinterlegen.

Im viertägigen Streikfenster seien rund 270 Flüge von Discover Airlines auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke ab Frankfurt und München geplant.

Genaue Zahlen zu Flugausfällen gab es von der Airlines bisher nicht. Die Gewerkschaft Ufo rechnet damit, dass Lufthansa mit der Umverteilung von Flügen auf andere Konzerngesellschaften die Auswirkungen des Streiks abfedern will.

Zuvor hatten VC und Ufo die Piloten und das Kabinenpersonal bei Lufthansa Discover zu einem Streik aufgerufen, der bis Freitag (30. August) andauern soll. Betroffen sind alle Abflüge aus Deutschland.

Discover Airlines erklärte, man habe für die Beschäftigten Tarifverträge abgeschlossen, die unter anderem Gehaltserhöhungen von bis zu 38 Prozent in der Kabine und rund 16 Prozent im Cockpit garantierten.

"Die einseitige Eskalation der Spartengewerkschaften seit Bekanntgabe des Tarifabschlusses mit Verdi sowie der Streikaufruf zeigen sehr deutlich, dass es hier nicht um die Interessen der Mitarbeitenden von Discover Airlines geht." Ufo und VC machten die Passagiere zu Leidtragenden ihrer politischen Agenda.

Der 2021 gegründete, vergleichsweise kleine Ferienflieger Discover Airlines startet mit 27 Flugzeugen von München und Frankfurt zu Urlaubszielen in Europa und Übersee. Bis 2027 soll die Flotte auf 33 Flugzeuge wachsen. An Bord arbeiten rund 1.900 Menschen.

Hintergrund des Streiks ist ein Konflikt mit Verdi, die bei der noch jungen Fluggesellschaft erste Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter der Discover abgeschlossen hat.

Die Forderungen von Ufo und VC weichen inhaltlich kaum von dem Abschluss mit Verdi ab, die Spartengewerkschaften wollen aber eigene Tarifwerke durchsetzen - und verweisen auf eine breite Mitgliederbasis bei Discover. Verdi habe im Flugbetrieb demgegenüber nicht ausreichend viele Mitglieder und sei vom Lufthansa-Management als genehmerer Tarifpartner eingesetzt worden, meinen sie.
© dpa-AFX | Abb.: Discover Airlines | 26.08.2024 12:22

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Beitrag vom 28.08.2024 - 09:19 Uhr
Worauf genau beziehen Sie sich? Meine Posts oder das Forum so generell?

Das Forum generell.

Und die AOC Ausgründungen in Serie und ebenfalls das Killen ebenjener AOCs in Serie, sobald sie "zu teuer" wurden, war hier ja schon mehrfach Thema.

Keine Ahnung, was das jetzt damit zu tun hat. Aber "in Serie" ist im Prinzip auch nichts anderes, als das was Sie der LH in einer anderen Diskussion vorwerfen. Sie überspitzen Behauptungen bzw. Tatsachen, um Ihren Standpunkt zu verstärken und am Ende zu polarisieren.

Ich hätte jetzt "zu verdeutlichen" geschrieben, aber OK.
Und ja, diese "Serie" ist noch recht klein.
Bei der im WiWo Artikel beschriebenen Strategie ist das Wachsen dieser Serie aber nur eine Frage der Zeit, oder?

Weiß ich nicht; Ich sehe den WiWo Artikel auch als recht einseitig an. Der Autor schreibt sogar über Gründe und auch was die GWs da machen; geht da aber nicht drauf ein. Er hat das Thema, dass die LH hier die böse ist, darum geht es, alles andere scheint egal. Alles andere ist Spekulation, ob es jetzt mehr oder weniger geben wird, kann keiner sagen. Das Ziel der LH ist klar, ob der Weg der gleiche bleiben muss oder es einen anderen gibt, wird man sehen. Diese ganze Argumentation geht mir zu sehr in diese Geschichte von "Spohr führt einen Krieg gegen seine Mitarbeiter". Das sehe ich nicht. Er führt einen Krieg gegen die im Vergleich zu anderen zu hohen Kosten.

Wie viele AOC wurden denn so gegründet und wieder eingestampft? Ich würde jetzt ja mal mehr als 5 erwarten, wenn das "in Serie" passiert. Klingt natürlich gut, dass hier ach so viele AOC in Serie gegründet werden und wieder geschlossen werden; aber auch hier dann wieder mit der einseitigen Betrachtung, was denn die Gründe dafür wären. Ja, damit gehen Sie genau den Weg, den Sie der LH vorwerfen, wenn es um die Diskussion in Sachen Streiks geht.

Durchaus richtig, aber wenn man immer nur die eine Seite überteiben und emotionalisieren, also in die rhetorische Trickkiste greifen lässt, selbst aber nur sehr zurückhaltend und strengstens faktenbasiert (zB mehrere statt Serie) argumentiert, auf Triggerworte und Überspitzungen ganz verzichtet, klappt das mit der Klarmachung der eigenen Standpunkte halt auch nicht.

Richtig, nur finde ich es dann komisch, wenn man sich auf der einen Seite kritisch darüber äußert, dass es gemacht wird, man es auf der anderen Seite aber dann selbst macht.

Und die LHG hat da schon ganz ordentlich vorgelegt:

Discover Airlines verurteilt den Streikaufruf...
...völlig unverantwortlich...
...einseitige Eskalation der Spartengewerkschaften...

Wie auch einige Poster hier, Stichwort zB "Gewerkschaften nehmen Passagiere in Geisehaft" .

Da stehen sich LH und die Gewerkschaften wie immer in nichts nach.

Und gerade dieses öffentlichkeitswirksame
Discover Airlines teilte mit, man arbeite daran, die Auswirkungen für Fluggäste so gering wie möglich zu halten und möglichst viele Flüge durchzuführen.

wird halt stark von dem Zitat im WiWo Artikel konterkariert.
Auch diesen Sachverhalt könnte man jetzt deutlich emotionsgeladener formulieren ...

Warum? In meinen Augen schließt es sich nicht aus, dass man Streiks erwartet und daher mit einplant, auf der anderen Seite versucht die Auswirkungen auf die Fluggäste zu minimieren. Man sieht es doch jetzt auch beim Streik. Man hat den Streik in Kauf genommen um die eigenen Ziele zu erreichen, gleichzeitig hat man dann aber beispielsweise ausgefallene Flüge durch LH Flieger bedient. Warum sehen Sie da ein Problem mit dem Statement von LH und dem, was ein unbekannter LH KOnzernmanager gesagt haben soll?

Letztendlich geht es in der Rhetorik ja auch darum, Zuhörer/Leser zu überzeugen, und nicht darum, ein wissenschaftliches Paper zu erstellen.
Also warum sollten rhetorische Hilfsmittel nur einer Seite zur Verfügung stehen?

Siehe oben, mich wundert nur das kritisieren auf der einen Seite und dann die eigene Nutzung auf der Anderen. Aber vielleicht habe ich Ihre Aussagen zur LH Kommunikation auch nur falsch aufgefasst.

Doch, generell wird man hier sehr oft als sowas wie "Fan Boy" oder "CS Jünger" bezeichnet oder eben einem wird vorgeworfen, dass man CS um jeden Preis schützen wolle, wenn man genau solche Sachverhalte versucht zu erklären. Eben nicht das emotionale "die sind alle doof und gegen uns", sondern wirklich mal objektiv versucht die Gründe und Folgen darzulegen und versucht auf populistische Behauptungen mit Fakten zu antworten.

Kenn ich aus anderen Kontexten selbst.
Ich nehme für mich aber schon in Anspruch, bei solchen Beschimpfungen nicht beteiligt zu sein.

Das war auch kein Vorwurf an Sie, daher habe ich es generell gehalten.

Man sieht es doch immer wieder, wie sich hier widersprochen wird. In unzähligen Diskussionen. Also zumindest, wenn man es sehen will.

Durchaus, jede Diskussion startet ja in einem neuen Kontext mit neuen Teilnehmern.

Das sehe ich anders; ja, jede Diskussion startet von Neuem, aber die Teilnehmer hier sind ja i.d.R. dieselben. Und da kommen doch viele konträre Meinungen. Über die Tatsache, dass dann auch noch unterschiedliche User, die angeblich zu denselben Kreisen gehören, sich teilweise massiv widersprechen, will ich gar nicht sprechen... ist allerdings auch keine Folge daraus, dass hier viel mit unbelegten Behauptungen gearbeitet wird.
Beitrag vom 28.08.2024 - 08:41 Uhr
Schon richtig - jedoch sehe ich hier eine klare Aktion-Reaktion-Reihenfolge, denn wie sollten die Gewerkschaften im Rahmen des Betriebsverfassungsgesetzes denn sonst auf diese von der GL angewendete Taktik reagieren?
Un das gibt den GW das Recht, die Kunden in Geiselhaft zu nehmen?

Nein, das erledigt Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz.

Zum einen wissen Sie das aber selbst und zum anderen ist "Geselhaft" eine im aktuellen weltweiten Nachrichtenkontext _sehr_ unsachliche Umschreibung für eine Tarifauseinandersetzung.
Kommen Sie , Sie wissen genau was gemeint ist. "Also warum sollten rhetorische Hilfsmittel nur einer Seite zur Verfügung stehen?" ;-)

Auf der einen Seite: Stimmt schon.
Auf der anderen Seite: Solche Vergleiche zu Szenarien, die physische Gewaltanwendung beinhalten, wie auch die hier oft gezogegenen "Terror" Vergleiche in Klima-Threads führen halt recht schnell in die Spur hin zu zu nicht angemessenen "Notwehr"-Denkweisen und -Debatten.

Die MA haben bekommen, was gefordert wurde. Das war doch der Auftrag.

Richtig. Nachdem die LHG erst mal ein paar Jahre bekommen hat, was sie wollte ...

Jetzt geht es um strategische Spielchen. Auf dem Rücken der Kunden. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich hätte jetzt gesagt es geht um einen Interessenausgleich...
Und das Betriebsverfassungsgesetzt lässt da keine andere Möglichkeit des Arbeitskampfes als "auf dem Rücken des Kunden" zu.
Na doch, es kommt doch auf die Forderungen an. Man hat immer die Wahl
Deshalb wundert es mich ja, dass die LHG Streiks von neuen Ausgründungen offenbar als Teil der normalen Geschäftstätigkeit von vorneherein einkalkuliert.
Was bleibt ihnen denn übrig? In den TV sind Bedingungen drin, die seht teuer sind. Die hat man abgeschlossen, als man das Messer am Hals hatte und man die Streiks beenden wollte. Da die Macht der GW groß ist, hat man das am Verhandlunstisch nicht geschafft und sich Alterntativen überlegt. Diese setzt man jetzt um und als vernünftiger Manager preist man da Worst Case Szenarien ein.
Ich kann das nur Wiederholen, den GW fehlt die Vision. Ganz allgemein. Die Mitgliederzahlen werden weniger, die nächste Welle Ausscheider ist schon im Gang, Neue kommen kaum nach, Selbstbestimmung ist das Motto. Da braucht es dramatische Aktionen und gute Abschlüsse, um im Gespräch zu bleiben. Man lebt in seiner Blase, die Auswirkungen dieser Abschlüsse werden nicht bedacht, oder zumindest nicht kommuniziert.
Es gibt einen Vertrag mit allerlei Privilegien und Absicherungen (zB Flottengröße und Röhrengröße) die den AG einschränken und somit Geld kosten. Der sucht und findet Wege aus dieser Klammer und die GW sind überrascht, das der das so macht? Da sich die Produktion in andere Bereiche verschiebt fehlen Aufstiegschancen. Was macht man? Man verhandelt eine Kompensation für entgangene höhere Vergütungen, da es die Karriere nicht mehr in diesem Maße gibt. Man wird also noch teurer, ohne irgendeinen Mehrwert. Und jetzt ist man stinkig, weil der AG sich wehrt. Wohin soll das führen?
Wo sehen die GW ihre Rolle und Verantwortung, ein Unternehmen zu begleiten, mit der Verantwortung für die Arbeitsplätze? Mit welcher Vision gehen sie in die Zukunft, ihre eigene und meine, als Arbeitnehmer? Einfach nur die Kuh melken wird nicht lange funktionieren.
Ich habe es mal versucht so neutral wie möglich zu formulieren, damit das LH Fanboy Thema, siehe @FloCo, nicht wieder aufpoppt. Das ist ein grundsätzliches Problem, nicht nur Luftfahrt.


Dieser Beitrag wurde am 28.08.2024 10:06 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.08.2024 - 07:37 Uhr
Schon richtig - jedoch sehe ich hier eine klare Aktion-Reaktion-Reihenfolge, denn wie sollten die Gewerkschaften im Rahmen des Betriebsverfassungsgesetzes denn sonst auf diese von der GL angewendete Taktik reagieren?
Un das gibt den GW das Recht, die Kunden in Geiselhaft zu nehmen?

Nein, das erledigt Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz.

Zum einen wissen Sie das aber selbst und zum anderen ist "Geselhaft" eine im aktuellen weltweiten Nachrichtenkontext _sehr_ unsachliche Umschreibung für eine Tarifauseinandersetzung.
Kommen Sie , Sie wissen genau was gemeint ist. "Also warum sollten rhetorische Hilfsmittel nur einer Seite zur Verfügung stehen?" ;-)

Auf der einen Seite: Stimmt schon.
Auf der anderen Seite: Solche Vergleiche zu Szenarien, die physische Gewaltanwendung beinhalten, wie auch die hier oft gezogegenen "Terror" Vergleiche in Klima-Threads führen halt recht schnell in die Spur hin zu zu nicht angemessenen "Notwehr"-Denkweisen und -Debatten.

Die MA haben bekommen, was gefordert wurde. Das war doch der Auftrag.

Richtig. Nachdem die LHG erst mal ein paar Jahre bekommen hat, was sie wollte ...

Jetzt geht es um strategische Spielchen. Auf dem Rücken der Kunden. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich hätte jetzt gesagt es geht um einen Interessenausgleich...
Und das Betriebsverfassungsgesetzt lässt da keine andere Möglichkeit des Arbeitskampfes als "auf dem Rücken des Kunden" zu.
Deshalb wundert es mich ja, dass die LHG Streiks von neuen Ausgründungen offenbar als Teil der normalen Geschäftstätigkeit von vorneherein einkalkuliert.


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