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Airbus sieht beim neuen europäischen Fighter-Programm FCAS die Käuferstaaten am Zug. "Das Kaufen von der Stange in den USA, um Fähigkeitslücken rasch zu stopfen, geht bis zu einem gewissen Grad", sagte Airbus Defence and Space-Chef Michael Schöllhorn dem "Handelsblatt".
Der Manager plant allein für Entwicklungskosten des Mehrzweckkampfjets der sechsten Generation einen "zweistelligen Milliardenbetrag" ein.
Das FCAS-Programm wird von Deutschland, Frankreich und Spanien getragen. Noch vor Einstieg in die Demonstratorphase soll in Kürze ein neuer Projektlaufplan zwischen den Partnerstaaten abgestimmt werden. Industriell stemmt Airbus das Projekt mit Dassault.
Strittig sind laut Kreisen die genauen Fähigkeiten, die die Partnerstaaten Airbus und Dassault beim FCAS in Pflichtenheft schreiben - Frankreich will das Flugzeug auch auf Flugzeugträgern starten und landen lassen.
Frankreich hatte zuletzt ein Fähigkeits-Upgrade der Rafale F5 beschlossen - der Jet soll als Träger von Nuklearsprengsätzen verwendet und künftig von einer Drohne begleitet werden können. Mit Blick auf das FCAS-Programm sorgte diese Nachricht bei Airbus für Unruhe.
Eurofighter-Aufträge in der Spur
Schöllhorn sieht unterdessen dringend benötigte Neuaufträge beim Eurofighter kurz vor dem Abschluss. Spanien will demnach 25 Flugzeuge nachbestellen, Italien 24. Aus Saudi-Arabien winkt ein Auftrag über 50 Eurofighter. "Aber auch die Türkei hat Interesse an 40 Eurofightern angemeldet", sagte Schöllhorn.
Deutschland will 20 weitere Eurofighter beschaffen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte im Sommer einen entsprechenden Auftrag angekündigt. laut Kreisen zeichnet sich auch in Katar Interesse an einem größeren Eurofighter-Folgeauftrag ab.
So seien die Gespräche mit Spanien über 25 Kampfflugzeuge so gut wie abgeschlossen, Italien wolle bis zu 24 Stück erwerben, Deutschland könnte 20 abnehmen, Saudi-Arabien verhandelt über 50. "Aber auch die Türkei hat Interesse an 40 Eurofightern angemeldet", sagte Schöllhorn dem "Handelsblatt".
Stellenabbau in der Rüstungs- und Weltraumsparte
Airbus Defence and Space baut 2.043 Stellen ab, gut die Hälfte davon im Raumfahrtbereich und 700 in Deutschland. Die Sparte brockte dem Konzern zuletzt hohe Abschreibungen ein.
© aero.de | Abb.: Airbus | 19.12.2024 08:52
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