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Industrie fordert mehr Geld für Weltraumrüstung

Vega C
Vega C, © ESA

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MÜNCHEN - Auch das Weltall wird militarisiert, bislang ohne große europäische Beteiligung. Die deutsche Industrie fürchtet, in Rückstand zu geraten.

Angesichts zunehmender internationaler Spannungen fordert die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie von der Bundesregierung mehr Geld für die militärische Raumfahrt.

Deutschland und Europa seien auf eine "konkurrenzfähige Infrastruktur im Weltraum angewiesen", sagte Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des Luft- und Raumfahrt-Bundesverbands BDLI, vor der Münchner Sicherheitskonferenz.

"Wenn die Politik dies verpasst, steht unsere Souveränität sowie unsere Stellung in der Welt auf dem Spiel", wird Hahn in einer Verbandsmitteilung zitiert.

Unausgesprochene Sorge vor Trump

In Europas Industrie und Politik rechnet man damit, dass US-Präsident Donald Trump großen politischen Druck auf die europäischen NATO-Staaten ausüben könnte, Waffen amerikanischer Hersteller zu kaufen. Explizit erwähnt der Luft- und Raumfahrtverband dies in seiner Mitteilung nicht. Trump hat die Europäer bereits zu einer Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben auf jeweils fünf Prozent des jeweiligen nationalen Bruttoinlandsprodukts aufgefordert.

Nach Zahlen des Bundesverbands starteten die USA im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte von weltweit 220 zivilen und militärischen Trägerraketen mit Satelliten und anderer Nutzlast an Bord, China 67, Russland 20, und Indien 7. Europa war demnach mit 4 Raketenstarts Schlusslicht.

"Bei Aufklärung und Verteidigung im All eigenständig dabei"

"Deutschlands und Europas Raumfahrtbranche kann technologisch problemlos mithalten", sagte Hahn. "Jetzt muss jedoch mit Nachdruck dafür gesorgt werden, dass wir auch bei Aufklärung und Verteidigung im All eigenständig dabei sind." Der Bundesverband vertritt nach eigenen Angaben gut 260 Mitgliedsunternehmen der zivilen und militärischen Luft- und Raumfahrt mit rund 46 Milliarden Euro Jahresumsatz.

Vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) an diesem Donnerstag zu einem Raumfahrtsymposium im Münchner Künstlerhaus eingeladen.
© dpa | 13.02.2025 06:46

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Beitrag vom 18.02.2025 - 12:31 Uhr
Bei den Satelliten gibt es ja den Trend, auch als staatlicher Akteur auch zu militärischen Zwecken auf private Anbieter zu setzen d.h. die Bilder zu kaufen.

�ber die Schiene wird es vielleicht einfacher, multinationale Projekte hinzubekommen, weil sich zum einen nicht die Frage stellt, welcher Staat am Ende die Kontrolle über den/ die Satelliten hat (keiner), und zum anderen kann die privatwirtschaftliche Organisation helfen, die Arbeitsanteile weniger kleinteilig und bürokratisiert zu verteilen. Durch doppelte d.h. u.U. tatsächlich private Mitnutzung könnte sich auch die Finanzierung (und damit wiederum auch die Aufteilung der Arbeitsanteile) vereinfachen.
Beitrag vom 18.02.2025 - 12:24 Uhr
@Euler:

Sie schrieben selber, ich zitiere,:
"Die industrielle Basis für Rüstung ist in Europa ..."!
Aber gut, dann eben (nur) EU:
auch zur EU gehören noch ein paar mehr Staaten als nur die von Ihnen genannten.

Ihre letzten beiden Beispiele sind doch zwei hervorragende Beispiele für das was ich die ganze Zeit schreibe: korrekte, gut durchdachte Zusammenarbeit, ohne nationalen Dünkel.

Und genau das sollte eine Blaupause für künftiges gemeinsames Handeln im Sinne und zum Wohle ALLER Staaten der EU/Europas sein! Und zwar auf ALLEN Gebieten!

Was ist jetzt das Problem mit Europa?

Sie schrieben was vom "Durchwursteln der EU-Staaten", und ich schrieb etwas von der "Industriellen Basis in Europa" insb. deswegen, weil es paar Schweizer Rüstungsfirmen und insb. einen Schweizer Maschinenbauer gibt, ohne den in der Rüstung nicht viel läuft. Auch wurden z.B. beim Starlink System die Antennen von einer Schweizer Firma entwickelt. Die Schweiz ist aber neutral also an Europäischen Rüstungsprogrammen i.d.R. nicht als Partner beteiligt.

Es gibt hier keinen Widerspruch.

Zumindest nicht auf meiner Seite.
Beitrag vom 17.02.2025 - 23:26 Uhr
Was soll man von einem Kontinent erwarten, der es insgesamt vielleicht hinbekommt zwei militärische Satelliten pro Jahr zu bauen und kein Problem hat die in den USA zu starten. In den USA sind es allein sechs pro Jahr, die in entsprechend großen Vertägen vergeben werden.
Jetzt kann man mal raten, wo es sich lohnt eine Rakete auf eigene Kosten zu entwickeln...


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