Midair-Kollision
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NTSB sieht Hauptschuld offenbar bei Black-Hawk-Crew

UH-60-Wrack wird aus Potomac River geborgen
UH-60-Wrack wird aus Potomac River geborgen, © NTSB

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WASHIGTON - Eine UH-60 Black Hawk kracht über dem Potomac River in eine CRJ-700 im Landeanflug auf Washington, 67 Menschen finden den Tod. Dem schweren Flugunfall in der Anflugschneise auf den Ronald Reagan Airport gingen nach einem Bericht der "New York Times" mehrere Fehler der Helikopterbesatzung voraus.

Flughafen DCA, Washington D.C., 29. Januar 2025: Die Piloten im Cockpit von American Airlines 5342 aus Wichita haben die Landebahnlichter auf 33 in Sicht.

Um 20:47:40 Uhr schlägt das TCAS des Regionaljets an: "Traffic, Traffic."

Um 20:47:42 Uhr weist die Flugsicherung die Black-Hawk-Piloten an, "hinter" der CRJ-700 vorbeizufliegen.

Um 20:47:58 Uhr ziehen die Piloten die CRJ700 aus einer Linkskurve "fast in maximale Pitchstellung". Der Bug richtet sich um neun Grad auf, bevor die UH-60 von rechts in den Commuter fliegt. Der Flugdatenschreiber der CRJ-700 zeichnet noch eine letzte Flughöhe auf: 313 Fuß. Die 64 Insassen im Regionaljet und die dreiköpfige Black-Hawk-Crew sterben.

Wie konnte es zu der verheerenden Kollision kommen? Der im März von der US-Flugunfallstelle NTSB vorgelegte Eröffnungsbericht hat die Flugverläufe weitgehend rekonstronstruiert. Nach Recherchen der "New York Times" verdichten sich inzwischen Hinweise auf grobe Fehler im Black-Hawk-Cockpit.

Die Flugsicherung hat den drohenden Konflikt in der EInflugschneise demnach erkannt - und die Black-Hawk-Crew zu Kurs- und Höhenänderungen angewiesen.

Die Black Hawk sollte der CRJ demnach in einer "Linkskurve" ausweichen und eine "übermäßige Höhe" verringern. Beiden Anweisungen kam die Pilotin nicht nach - obwohl auch der Co-Pilot des Militärhubschraubers auf die Einleitung des Kurvenflugs gedrängt habe, schreibt die "New York Times" unter Berufung auf Einsicht in Ermittlungsakten.

Konfliktträchtige Anflugschneise

Die Flugsicherung hat den Black Hawk demnach zwei Minuten vor der Kollision und ein weiteres Mal zwölf Sekunden vor der Kollision kontaktiert. Das NTSB will im Verlauf der weiteren Ermittlungen laut "New York Times" der Frage nachgehen, ob zusätzliche Anweisungen die Situation möglicherweise hätten entschärfen können.

In der Anflugschneise über dem Potomac River kamen immer wieder zivile Flüge und Militärhubschrauber miteinader ins Gehege - das NTSB hatte im März auf 85 schwere Verkehrskonflikte seit Oktober 2021 hingeweisen.
© aero.de | Abb.: NTSB | 28.04.2025 12:34

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Beitrag vom 29.04.2025 - 00:01 Uhr
Das ist jetzt kein neuer Stand sondern das wissen wir bereits seit dem Preliminary Report des NTSB, der im März vorgelegt wurde. Wobei eine einseitige Schuldzuweisung an die Black-Hawk-Piloten diesem vorläufigen Bericht zufolge am ganzen Sachverhalt vorbeigehen würde - die Helikopter-Flugroute stellte hier eine ganz wesentliche Sicherheitslücke dar. �ber die nächtlichen Anflugverfahren auf diesen "busy Airport" müsste dann auch noch gesprochen werden. Simplifizierungen einer Unfallursache helfen der Sicherheit nicht weiter.


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