Raketenabwehr
Älter als 7 Tage  

Auch A400M der Luftwaffe bekommen einen Laser

Luftwaffe Airbus A400M
Luftwaffe Airbus A400M, © Airbus

Verwandte Themen

WUNSTORF - Für taktische Einsätze in Krisengebieten erhält ein Teil der deutschen A400M-Transporterflotte ein Selbstschutz-System aus Israel. Die Erprobung läuft bereits. Neben einigen A400M erhalten auch die A350-900 der Flugbereitschaft und die künftigen C-130 Transporter ein Abwehrsystem.

Bereits vor fast zehn Jahren hatte die Luftwaffe ihre erste für taktische Missionen qualifizierte A400M in Empfang genommen. Der Transporter mit der Kennung 54+07 verfügte über das DASS-Selbstschutzsystem (Defensive Aids Sub-System), das gegnerische Flugkörper mit Täuschkörpern in die Irre führen soll.

Die Maschine landete am 16. Dezember 2016 in Wunstorf. Von dieser ersten Stufe, DASS Step 1 (Warnsystem, Düppel- und Fackel-Täuschkörper), bestellte die Bundeswehr 24 Rüstsätze.

Der ursprüngliche Plan, wie er aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine entsprechende Anfrage im Januar 2008 hervorging, sah in der zweiten Phase (DASS Step 2) den Einbau einer weiteren Abwehreinrichtung gegen Infrarot-Flugkörper vor: das DIRCM-System (Direct Infrared Counter Measure).

Nun hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) einen entsprechenden Auftrag erteilt. Airbus soll 23 Transporter der Luftwaffe mit der Laser-basierten Vorrichtung ausstatten. Dies teilte das Unternehmen am 6. Juni mit. Die Vereinbarung schließt auch Ausbildung und technische Unterstützung mit ein.

Laser "schießt" in Suchkopf

Das bestellte DIRCM-System stammt von der israelischen Firma Elbit Systems und besteht aus einer Wärmebildkamera mit hoher Bildrate und einem kleinen, hochdynamischen Spiegelrevolver. Die Kamera erfasst und verfolgt anfliegende Raketen, während der entsprechend gesteuerte Laserstrahl direkt in den Suchkopf strahlt und so die Zielerfassung verhindern soll.

Abwehrvorrichtungen dieser Art kommen auch bei Verkehrs- und Geschäftsreiseflugzeugen zum Einsatz.

Einbau bis 2032

Die Installation übernimmt Airbus im Rahmen geplanter Wartungsarbeiten an den Standorten Manching, Getafe und Sevila. Die Maßnahme soll bis 2032 abgeschlossen sein. Derzeit läuft der Erprobung an einer deutschen A400M in Sevilla (der 54+35). Die Zulassung wird laut Airbus für diesen Sommer erwartet. Zu den finanziellen Rahmenbedingungen machte der Flugzeugbauer keine Angaben.
© FLUG REVUE - Patrick Hoeveler | Abb.: Airbus, Luftwaffe | 10.06.2025 06:51


Kommentare (0) Zur Startseite

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

aero.ukWe spread our wings to the UK. Visit aero.uk for British aviation news from our editors.

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 07/2025

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden