MUMBAI - In unscharfen Bildaufnahmen erkannten Experten eine ausgeklappte Ram-Air-Turbine. Nach einem Medienbericht gehen inzwischen auch offizielle Stellen in Indien von einer Selbstaktivierung des bordeigenen Notstromgenerators Momente vor dem Absturz der 787-8 von Air India aus.
Es geht um wenige Pixel, einen speziellen Betrachtungswinkel und Sekunden. In einer unscharfen Videosequenz vom Absturz der Boeing 787-8 von Air India machten Experten eine geöffnete Klappe und eine aktive Ram-Air-Turbine (RAT) aus.
Air India 171, Ahmedabad-London-Gatwick, ging am 12. Juni unmittelbar nach dem Start zu Boden. Die 787-8 stürzte in ein Wohnheim, 241 der 242 Insassen starben - Dutzende weitere Menschen kamen im Gebäude um. Ein erster Faktenbericht der indischen Flugunfallbehörde AAIB soll in Kürze vorliegen.
Nach Quellen des "Wall Street Journal" sehen die Ermittler inzwischen starke Anhaltspunkte dafür, dass die Ram-Air-Turbine tatsächlich ausgefahren war.
Der Propeller klappt bei schweren Leistungsverlusten in den elektrischen oder hydraulischen Systemen automatisch aus - und kann mit Staudruck Ersatzstrom bereitstellen und die Hydraulikkreisläufe stabilisieren.
Beide Flugschreiber - Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder - konnten aus dem Wrack geborgen und nach Medienberichten zwischenzeitlich auch ausgelesen werden. Die indische Zivilluftfahrtbehörde DGCA lehnte eine Stellungnahme zum Inhalt des Berichts im "Wall Street Journal" zunächst ab.
Keine technischen Auffälligkeiten an der FlotteDie übrigen 787 in der Flotte von Air India wurden zwischenzeitlich überprüft. Bei den Checks kam es laut Behördenangaben weder an Flugzeugen noch im Wartungssystem von Air India zu Beanstandungen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: DGCA, Government of India | 18.06.2025 12:21
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de
registrieren oder
einloggen.
Beitrag vom 27.06.2025 - 23:18 Uhr
Danke für die Inputs, ich schätze ihre detaillierten und technisch tiefgründigen Antworten sehr. Ich hätte genauer sagen sollen das die EEC’s im E&E bay gemeint sind. Ich denke jedoch, dass es möglich ist, dass mehrere davon auch ausfallen können, wenn in beiden Wasser gleichzeitig Eintritt. Bei uns sind beim rotieren schonmal alle Screens für 10-15 Sekunden weg gewesen, da Wasser vom Main deck in das E&E compartment gelaufen ist. Die Frage bleibt, haben die Computer beim Neustart sich verhalten wie sie es sollten.>
Auch mir ist ein Fall bekannt, wo am Boden Wasser über undichte Seitenfenster via Cockpit ins E+E Compartment gelaufen ist. Das Tray unter dem Cockpit war schon übergelaufen und es tropfte auf einige Computer. Wundern würde mich allerdings, wie man das anhand der Recorder festgestellt haben möchte. Es würde mich auch schon sehr wundern, wenn es da unten Wassersensoren gibt. Oder man hat am Boden schon einen Eintrag ins Bordbuchbuch gemacht, via action order wurde ein wenig sichtbares Wasser weggewischt und der Rest im E+E Compartment wurde übersehen? Allerdings soll es auch lt. Wtterbericht im Transit nicht geregnet haben, oder? Dann kann die Regentheorie nicht stimmen. Es könnte dann noch Wasser aus der vorderen Galley oder einer Toilette sein. Aber auch das würde mich wundern, wenn man kostruktiv diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen hätte.
Dieser Beitrag wurde am 28.06.2025 09:53 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.06.2025 - 22:17 Uhr
Beitrag vom 27.06.2025 - 22:09 Uhr
Die EEC's sind direkt an den Motoren angebaut. Es gibt keine EEC im E&E Compartment. Dieser Computer ist Bestandteil des Triebwerks und wird auch vom Triebwerkshersteller entwickelt und geliefert.
Kommentare (78) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
Auch mir ist ein Fall bekannt, wo am Boden Wasser über undichte Seitenfenster via Cockpit ins E+E Compartment gelaufen ist. Das Tray unter dem Cockpit war schon übergelaufen und es tropfte auf einige Computer. Wundern würde mich allerdings, wie man das anhand der Recorder festgestellt haben möchte. Es würde mich auch schon sehr wundern, wenn es da unten Wassersensoren gibt. Oder man hat am Boden schon einen Eintrag ins Bordbuchbuch gemacht, via action order wurde ein wenig sichtbares Wasser weggewischt und der Rest im E+E Compartment wurde übersehen? Allerdings soll es auch lt. Wtterbericht im Transit nicht geregnet haben, oder? Dann kann die Regentheorie nicht stimmen. Es könnte dann noch Wasser aus der vorderen Galley oder einer Toilette sein. Aber auch das würde mich wundern, wenn man kostruktiv diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen hätte.
Dieser Beitrag wurde am 28.06.2025 09:53 Uhr bearbeitet.