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Millionenstrafe für Qantas wegen Massenentlassungen

Qantas Boeing 787-9
Qantas Boeing 787-9, © Boeing

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SYDNEY - Qantas ist wegen illegaler Massenkündigungen während der Corona-Pandemie zu einer Millionenstrafe verurteilt worden. Für die Entlassung von rund 1.800 Beschäftigten, deren Jobs an externe Dienstleister ausgelagert wurden, muss die Airline umgerechnet etwa 50 Millionen Euro Strafe zahlen.

Experten sprachen von einer Rekordstrafe. Mehr als die Hälfte davon soll an die Gewerkschaft Transport Workers Union (TWU) fließen, wie das zuständige Bundesgericht am Montag entschied. Über die Verwendung der übrigen 40 Millionen soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

"Jemandem illegal die Arbeit zu entziehen, bedeutet, ihm einen Teil seiner Menschenwürde zu nehmen, und dieser Verlust lässt sich nicht durch bloßes mündliches Bedauern lindern", hieß es in dem Urteil.

Die Gewerkschaft hatte die Höchststrafe von 121 Millionen Australischen Dollar gefordert, Qantas dagegen für eine "mittlere" Strafe von 40 bis 80 Millionen plädiert.

Den betroffenen Beschäftigten waren zuvor bereits 120 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen worden. Auf diese Summe hatte sich die Fluggesellschaft im Dezember mit der Gewerkschaft geeinigt.

Mangelnde Einsicht

Richter Michael Lee kritisierte die Airline für mangelnde Reue. Qantas habe sich mehr um den Imageschaden für das Unternehmen gesorgt als um die Folgen für die entlassenen Mitarbeiter. "Das Unternehmen hat sich gewehrt, bis es sich nicht mehr wehren konnte", sagte der Richter.

Juristen sprachen von der höchsten jemals in Australien verhängten Strafe wegen Verstößen gegen das Arbeitsrecht. "Das Urteil zeigt, dass Gerichte Angriffe auf Arbeitnehmerrechte nicht tolerieren", zitierte der Sender ABC den Arbeitsrechtler Josh Bornstein. Es habe sich um ein "enormes Fehlverhalten" von Qantas gehandelt.

Der Konzern habe die Corona-Pandemie genutzt, um sein langgehegtes Ziel zu verwirklichen - die TWU und ihre Mitglieder, die als Gepäckabfertiger und Bodenpersonal arbeiteten, aus dem Betrieb zu drängen.
© dpa | Abb.: Qantas | 18.08.2025 06:38

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Beitrag vom 19.08.2025 - 12:45 Uhr
In dem dpa-Artikel steht leider kein Wort zur Begründung der Strafe. Normales Outsourcing kann ja wohl nicht verboten sein, also muss noch mehr dahinter stecken. Weiß jemand mehr?
Steht da etwas versteckt. Das Verhalten der Qantas währendes Prozesses spielte eine Rolle. Keine Reue über das Fehlverhalten und die PR Abteilung hat gegen das Gericht geschossen. In den australischen Medien gab‘s mehr Details.
Beitrag vom 19.08.2025 - 10:48 Uhr
Bei BBC steht nur etwas mehr. Die 1820 MA wurden zuvor mit 120M AUD entschädigt.
Beitrag vom 18.08.2025 - 17:06 Uhr
In dem dpa-Artikel steht leider kein Wort zur Begründung der Strafe. Normales Outsourcing kann ja wohl nicht verboten sein, also muss noch mehr dahinter stecken. Weiß jemand mehr?


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