Medienbericht
Älter als 7 Tage

Lufthansa unterbindet neue Strecke von Singapore Airlines

Singapore Airlines Boeing 787-10
Singapore Airlines Boeing 787-10, © Singapore Airlines

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ZÜRICH - Genf-Singapur - als Direktverbindung ohne Umstieg an einem Star-Alliance-Drehkreuz. Nach einem Medienbericht scheiterte dieses Vorhaben von Singapore Airlines am "Widerstand der Lufthansa" - der Konzern soll seinem Star-Alliance- und Joint-Venture-Partner die Streckenidee mindestens ausgeredet haben.

Lufthansa unterbindet einen Direktflug von Genf nach Singapur. Singapore Airlines hatte die Strecke offenbar konkret im Vorlauf. Vor einer weiteren Umsetzung soll Lufthansa hiergegen aber ein "Veto" eingelegt haben. Das berichtet der "Tages-Anzeiger".

Die Streckenidee kam demnach erstmals 2024 bei einem Besuch einer Schweizer Wirtschaftsdelegation in Singapur auf.

"Nach unserem Besuch hat Singapore Airlines die Wirtschaftlichkeit der Strecke überprüft und plante, eine Direktverbindung Genf–Singapur einzurichten", zitiert der "Tages-Anzeiger" aus einem Protestschreiben des Schweizer Rohstoffhändlerverbands Suissenégoce an das Schweizer Wirtschaftsministerium vom Juni. "Allerdings hatte das Unternehmen nicht mit dem Widerstand der Lufthansa gerechnet."

Ein Direktflug von Genf nach Singapur liefe Lufthansa-Interessen zuwider - Lufthansa will Verkehre über die Konzern- und Allianzdrehkreuze München, Frankfurt und Zürich steuern. Alle drei Flughäfen werden auch vom Star-Alliance-Partner Singapore Airlines angeflogen. In der Star Alliance stimmen die Mitglieder ihre Netze aufeinander ab.

Enge Bande zwischen Lufthansa und Singapore Airlines

Lufthansa und Singapore Airlines sind über die Star Alliance hinaus seit 2017 im "Europe Singapore Pacific Joint Venture" noch wesentlich enger miteinander verquickt. Im Gemeinschaftsunternehmen werden auch konkrete Markt-, Strecken- und Preisstrategien koordiniert.

Erst Anfang 2025 hatte die EU-Wettbewerbskommission einem "signifikanten Ausbau" des Joint Ventures vorläufig zugestimmt - Lufthansa und Singapore Airlines mussten im Gegenzug bestimmte Mindestsitzkontingente auf den gemeinsam betriebenen Linienflügen zwischen Singapur und Frankfurt und Singapur und Zürich garantieren.

Ein Direktflug zwischen Genf und Singapur war hierbei mutmaßlich nicht eingepreist - und hätte im Joint Venture für hausgemachte Konkurrenz zu den Drehkreuzverkehren und vermeidbaren Preisdruck gesorgt. Warum Singapore Airlines mit der Linie dennoch vorpreschte, ist nicht ganz klar.

Lufthansa geht nicht näher auf die Vorgänge rund um die Strecke ein. Konzerntochter Swiss verwies gegenüber der Zeitung lediglich auf "vertrauliche Gespräche" mit Singapore Airlines.

Die Genfer Wirtschaft sieht hingegen Klärungsbedarf. "Es kann doch nicht sein, dass ein ausländisches Unternehmen bewusst die Entwicklung einer Schweizer Region behindert", heißt es in dem Brandbrief an das Ministerium weiter. Man prüfe nun eine Kartellbeschwerde gegen Lufthansa.
© aero.de | Abb.: Singapore Airlines, Airbus | 22.09.2025 06:44

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Beitrag vom 22.09.2025 - 12:16 Uhr
Ui, das ist aber eine olle Kamelle, die da die Redaktion ausgegraben hat. Das war in der Genfer Lokalpresse schon im Juni ein Thema. Das Wort «unterbindet» findet ich übrigens persönlich falsch gewählt.
Beitrag vom 22.09.2025 - 10:07 Uhr
Was an den sogar im Artikel zitierten Leitsätzen

"In der Star Alliance stimmen die Mitglieder ihre Netze aufeinander ab."
und
"Im Gemeinschaftsunternehmen werden auch konkrete Markt-, Strecken- und Preisstrategien koordiniert."

die auf beiderseits akzeptierten und unterschriebenen Regeln bestehen, haben denn die jetzt laut werdenden Kritiker eigentlich nicht verstanden?

Dass die LH da auf Einhaltung besteht ist nicht nur ihr gutes Recht, sondern sinnvoll und sogar verständlich. Nebenbei scheint dieses Problem ja offensichtlich ganz im Geiste der Verträge intern und nicht erst vor Gericht geklärt worden zu sein.

Die Alternative, ein wirtschaftliches Catch-as-catch-can, wäre für alle Beteiligten ziemlich sicher schlechter.
Beitrag vom 22.09.2025 - 09:07 Uhr
Nur der Kunde guckt in die Röhre - Umweg/stieg über/an einem Hub ist voll zumutbar.

Aus einer Diskussion in einem anderen Thread:

1:30 h Fahrtzeit von Dresden nach Leipzig jedoch nicht.

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