Söder-Vorstoß
Älter als 7 Tage

Bayern legt Gesetz für Drohnen-Abschüsse vor

Drohne fängt Drohne
Drohne fängt Drohne, © HSU

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MÜNCHEN - Die bayerische Polizei soll möglichst rasch alle rechtlichen und technischen Möglichkeiten zur Abwehr von Drohnen bekommen, bis hin zu einem möglichen Abschuss. Wenige Tage nach den Drohnensichtungen am Münchner Flughafen und andernorts in Deutschland brachte das bayerische Kabinett einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg.

Bisher ist der Abschuss von Drohnen für die bayerische Polizei sowohl rechtlich heikel als auch technisch, da meist die nötige Ausrüstung fehlt. Das soll sich ändern.

"Es gibt keinen Anlass zu Panik, aber zu großer Vorsicht", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Kabinettssitzung in München. Die Gefahrenlage habe sich verändert. Das zeigten unzählige Cyberattacken und eben auch die Drohnen, hinter denen man Russland vermuten müsse.

"Abschießen statt abwarten muss im Endeffekt die Konsequenz lauten", sagte der CSU-Politiker. Die Polizei müsse die Drohnen unschädlich machen können. Der Schutz der Bevölkerung und des Territoriums habe Priorität.

Abschuss als Ultima Ratio

Mit einer Erweiterung des Polizeiaufgabengesetzes soll die Polizei laut Staatskanzlei mit allen nötigen Mitteln auf konkrete oder drohende Gefahren reagieren können, wenn diese von einer Drohne oder anderen unbemannten Flugsystemen ausgehen.

Zunächst soll die Polizei, wenn Drohnen gesichtet werden, möglichst rasch verifizieren können, ob es sich um einen erlaubten Flug oder ein unerlaubtes oder gar gefährliches Flugobjekt handelt. Wird eine Drohne als gefährlich eingestuft, soll diese unschädlich gemacht werden können. Im besten Fall durch elektronische Übernahme der Steuerung, das Einfangen mit einem Netz oder eine Störung des Antriebs. Als Ultima Ratio, also wenn es gar nicht anders geht, soll die Drohne verfolgt und notfalls auch abgeschossen werden dürfen. "Auch wir müssen unsere eigenen Drohnen bewaffnen können", betonte Söder.

Neues Polizei-Drohnenzentrum in Erding

Zudem beschloss das Kabinett die Einrichtung eines neuen Drohnenkompetenz- und -abwehrzentrums der bayerischen Polizei. Dieses soll in Erding, also in der Nähe des Flughafens, angesiedelt werden, wo es schon eine Kooperation der Bundeswehr mit bayerischen Tech-Firmen gibt.

Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte zuletzt angekündigt, auf Bundesebene ebenfalls die Drohnenabwehr verstärken zu wollen. Er setzt etwa auf den Aufbau eines gemeinsamen Drohnenabwehrzentrums, an dem sich Bundespolizei, Zoll, BKA und Länderbehörden beteiligen sollen.

Wegen der Drohnensichtungen in München hatten zuletzt viele Flüge gestrichen werden müssen, Tausende Passagiere strandeten. Auch über einer Bundeswehr-Einrichtung nahe dem Flughafen wurde eine Drohne gesichtet.

Wer hinter den Drohnenflügen steckt, ist bisher offiziell nicht bekannt. Kanzler Friedrich Merz (CDU) und Söder hatten zuletzt öffentlich Russland hinter den Aktionen vermutet. Der Kreml wies aber entsprechende Vorwürfe zurück./
© dpa | Abb.: Dvids | 07.10.2025 06:37

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Beitrag vom 08.10.2025 - 17:18 Uhr
Weil: "Qui bono?"/Wem zum Vorteil? -> Aktuell ist "Fingerpointing" Richtung Russland noch ganz leicht.

Richtig, weil die Reaktionen auf die Drohnensichtungen in Russands Interesse sind.
- Sie erzeugen Unsicherheit, Hysterie und hektische Aktivität deutscher Behörden.
- Sie erzeugen ein Gefühl der Schwäche und der Verwundbarkeit bei so Einigen, muss man nur mal so manche eher hysterischen Kommentare zu den entsprechenden Artikeln hier lesen.
- Geld, das Deutschland/Europa in Selbstschutz gegen Drohnen investiert, steht nicht für die Ukraine zur Verfügung.

Und ich denke immer noch, dass der Schwerpunkt eines hybriden Schlags Russlands gegen die EU/Deutschland, der einen Angriff vorbereitet, eher auf unsere IT Infrastruktur zielen wird, da dort mit weniger Risiko und weniger Personalaufwand deutlich größere Schäden angerichtet werden können.

Daher:
- Geld, das Deutschland/Europa in Selbstschutz gegen Drohnen investiert, steht nicht für modernere oder besser geschützte IT Verfügung.

Ja, so könnte man das auch sehen. Meinen Sie wirklich, Deutschland/die EU ist so interessant für Russlands Interessen? Als Gebietseroberung wohl eher nicht. Wenn dann nur im Zusammenhang mit einer Retourkutsche für den Ukrainesupport und die ganzen Truppenschiebereien.

Schon die Strategie der verbrannten Erde in Tschetschenien, Unterstützung für Machthaber wie Kadyrow, der Überfall auf die Krim und nun 3 Jahre "Sonderoperation" sind nicht mehr rational mit "Interessen Russlands" erklärbar.
Der Diktator im Kreml fährt seit Jahren das Land mit irrationalen Entscheidungen gegen die Wand, wirtschaftlich, sozial und militärisch, im Wahn, wieder so etwas wie ein Russland in den Grenzen der Sowjetunion von 1988 aufziehen zu müssen.

 https://www.tagesschau.de/investigativ/tschetschenen-kadyrow-statthalter-deutschland-100.html
Sein "Generaloberst" Kadyrow meint ja, das Gebiet der ehemaligen DDR gehöre zu Russland und müsse zurückerobert werden...
Wer weiß, auf welche Idee die morgen kommen?

Ich habe nur versucht, das Denken und Hinterfragen anzuregen

Geht mir genau so, sie könnten zB auch mal anfangen, Ihre Einstellung und Überzeugung zu hinterfragen...
......................
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PM an Sie unterwegs
Fly-away Moderator

Dieser Beitrag wurde am 08.10.2025 20:10 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.10.2025 - 16:32 Uhr
So naiv dem anscheinend "offensichtlichen" nachzujagen... sorry, nein.
Beeindruckend, wie gut und ausführlich Sie russische Narrative wiederholen! Sie scheine Gefallen an russischer Propaganda zu finden und spielen das Spiel Putins. Typisch German Angst.

Nein, da irren Sie sich. Allerdings trifft der Satz oben wohl voll auf Sie zu und vielleicht konsumieren Sie einfach nur vorgekaute Informationen und hinterfragen nicht (mehr). Schade. Aber selbst denken, hinterfragen und auch mal am "Mainstream" zweifeln ist anscheinend aus der Mode gekommen. "Obey!" ;o)
Was sollen diese Unterstellungen? Darf man in Ihrem Weltbild nach Sichtung vieler unterschiedlicher Informationen (nicht nur die aus der Blase) nicht zu anderen Ergebnissen kommen? Denn auch dieser, von Ihnen genutzter Narrativ von "vorgekauten" Informationen und "Mainstream" kommt mir sehr bekannt vor. Der wird immer dann genutzt, wenn man selber mit anderen Meinungen und Erkenntnissen nicht klarkommt und sich in seiner eigenen Blase sehr wohl fühlt.(sehr genau zu beobachten war das während der Coronazeit!) Sie können versichert sein, dass ich alle mir zur Verfügung stehenden Informationen sehr wohl hinterfrage, aber eben zu anderen Ergebnissen komme als Sie.
Beitrag vom 08.10.2025 - 14:27 Uhr
Täuschungsaktionen oder "false flag"-Aktionen kann man auch mal bedenken. Weil: "Qui bono?"/Wem zum Vorteil? -> Aktuell ist "Fingerpointing" Richtung Russland noch ganz leicht... bis das eskaliert. .....

Wer nach Qui bono fragt, sollt immer auch fragen: "Wem schadet das?" Hat Eric M hier gut argumentiert.

Ist wie mit Verifizieren und Falsifizieren. Gehöhrt immer zusammen.

Dazu: ein ganz klares "Jein" :o) Ich habe nur versucht, das Denken und Hinterfragen anzuregen und nicht nur stumpf zu konsumieren.


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