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76,7 Meter: Die 777-9 ist der längste Zweistrahler der Welt. Doch da könnte noch was gehen. Boeing will prüfen, ob sich die Basis-777X zu einer 777-10 verlängern lässt.
Emirates hat vorsorglich Wandeloptionen im gerade auf 270 Flugzeuge erweiterten Programmauftrag festgeschrieben - wenn Boeing eine "777XL" bringt, will die Airline einige 777-9 auf 777-10 umbuchen.
Emirates braucht in den 2030er Jahren einen A380-Nachfolger. Echtes A380-Format wird eine 777-10 allerdings nicht erreichen.
Fahrwerk und Struktur des Basismodells 777-9 geben einen Stretch auf rund 268 Fuß, rund 81,68 Meter, her, streuten Boeing-Leute auf der Dubai Airshow. Die 777-10 wäre damit knappe fünf Meter länger als die 777-9. 50 zusätzliche Economy-Sitze und 470 Sitze insgesamt wären damit möglich.
"Es geht eher um die Auswirkungen auf die Startleistung", wies Justin Hale, Customer Manager des 777X-Programms, gegenüber dem Fachmagazin "Aviation Week" in Dubai auf Limitierungen hin. Die GE9X-Triebwerke müssten mit zusätzlichem Gewicht klarkommen, Kunden Zugeständnisse bei der Reichweite eingehen.
"Das sind alles Dinge, die eine Studie untersuchen muss", sagte Hale. Bereits die 777-9 ist mit 13.500 Kilometer Aktionsradius kein Reichweitenmonster - ein Airbus A350-1000 kommt 16.100 Kilometer weit, mit dem Modellzusatz "ULR" sogar 18.000 Kilometer.
Richtig überzeugt ist Boeing von der Idee einer 777-10 noch nicht. Auch in offiziellen Pressemitteilungen zur Dubai Airshow greift der Hersteller die Studie nicht explizit auf.
In eigenen Marktstudien hatte Boeing sehr großen Langstreckenflugzeugen in der Vergangenheit stets begrenztes Absatzpotenzial zugeschrieben - und lag damit richtig: Airbus A380 und die eigene 747-8 laufen mangels Nachfrage nicht mehr vom Band.
Wegen Verzögerungen im Zulassungsverfahren der US-Luftfahrtbehörde FAA kommt die 777-9 erst 2027. Parallel zur 777-10 will sich Boeing auch mit Produktverbesserungen bei Reichweite, Verbrauch und Kabinennutzung am Standardmodell 777-9 befassen. Denn hier droht Konkurrenz.
Wird Airbus der 777-9 mit einer A350-2000 gefährlich?
Airbus nimmt bei seinem 74,0 Meter langen Topmodell A350-1000 eventuell nochmal Maß. Mehrere Kunden hätten den Konzern gebeten, einen Stretch zu prüfen, machte Airbus-Verkehrsflugzeugchef Christian Scherer gegenüber "Reuters" am Rande der Dubai Airshow eine "A350-2000" wieder zum Thema. "Das sehen wir uns an."
Neu ist die Idee nicht. Auf Luftfahrtmessen hatten Airbus-Leute zwischen 2016 und 2019 sogar schon ziemlich konkrete Eckwerte einer "A350-2000" in die Runde geworfen: 79 Meter Rumpflänge und 414 Sitze als Ausgangspunkt - 45 Sitze mehr als die A350-1000 hat. Eine "A350-2000" stieße damit in Regionen der 777-9 vor.
© aero.de | Abb.: Boeing, A. Mohl | 20.11.2025 11:00







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