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Conners Vorgänger Jim Albaugh, der im vergangenen Juni überraschend in den Ruhestand ging, wollte die 777X eigentlich spätestens im Frühjahr 2013 vorstellen, um keine weiteren Aufträge an den Airbus A350-1000 zu verlieren. Vor der Pariser Luftfahrtmesse im Juni dürfte es aber keinen Programmstart der 777X mehr geben.
Zum einen spielt dabei Marketing eine Rolle. Airbus könnte es knapp schaffen, die A350-900 bis zur Paris Air Show in die Luft zu bringen und zur Messe einfliegen zu lassen. Da die A350 und die 777X den Widebodymarkt in den nächsten Jahren in großen Teilen unter sich ausmachen werden, will Boeing die Pariser Bühne sicher nicht allein dem Wettbewerber überlassen.
Zum anderen benötigt Boeing tatsächlich noch etwas Zeit, um die 777X zur Angebotsreife zu bringen. Die potenziellen Großkunden British Airways, Cathay Pacific, Singapore Airlines und Emirates haben sehr unterschiedliche Vorstellungen über die optimale Reichweite des Flugzeugs geäußert. Allerdings hat Boeing bereits klargestellt, dass die 777X nicht für den Einsatz auf Ultralangstrecken ausgelegt sein wird. Emirates hatte entsprechende Spezifikationen gefordert.
Offen ist hingegen die Frage, ob Boeing die 777X von Beginn an in zwei oder doch nur noch in einer Version anbieten wird. Die Reaktionen der Kunden auf die "kurze" 777-8X sollen bislang eher verhalten ausgefallen sein. Das Flugzeug wäre mit 350 Sitzen ein unmittelbarer Wettbewerber der A350-1000, aber kleiner als die gegenwärtige 777-300ER und auch schon recht nahe an der 787-10.
Großes Interesse zeigen die Airlines hingegen an der 777-9X. Mit 407 Sitzen wäre der Zweistrahler sicher eines der wirtschaftlichsten Flugzeuge für Langstrecken. Die 777-9X hätte faktisch keine direkte Konkurrentin am Markt und gilt als gesetzt.
Die 787-10 sollte noch vor der 777X grünes Licht erhalten. Seit Herbst geführte Gespräche mit ausgewählten Kunden verlaufen nach Informationen aus dem Umfeld des Herstellers sehr positiv. Gut möglich, dass Boeing in Paris nicht nur das Konzept der 787-10 vorstellt, sondern auch erste Aufträge für das Flugzeug präsentiert. British Airways, Singapore Airlines und der Lufthansa wird sehr konkretes Interesse am doppelt verlängerten Dreamliner nachgesagt.
© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 08.01.2013 09:44
Kommentare (3) Zur Startseite
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Klar will die EK möglichst mit einem Typ auch ihre Linie nach LAX (14:30 Stunden) nonstop fliegen können, aber Boeing ist gut beraten, aus der 777X nicht die Eierlegendevollmilchsau für Golfcarrier zu machen, sondern ein Flugzeug, dass vor allem die Requirements vom Rest des Markts unterstützt.
Das würde mich wirklich mal interessieren, vielleicht kann die Redaktion mal so einen Artikel planen. Danke!
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