Flug LO 41/42
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LOT-Dreamliner: Atlantikflug wird zur Odyssee

LOT Polish Airlines Boeing 787
LOT Polish Airlines Boeing 787, © The Boeing Company

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Anmerkung

aero.de veröffentlicht in Lizenz ausgewählte Meldungen des Dienstes "The Aviation Herald" in deutscher Sprache.
TORONTO / REKJAVLIK / WARSCHAU - Boeings Prestigeflieger kommt nicht zur Ruhe. Wegen Probleme mit dem Transponder musste kürzlich ein Dreamliner der LOT Polish Airlines (B787-800, Reg SP-LRA) am Rückflug von Toronto nach Warschau den Atlantik in verminderter Flughöhe überqueren und unplanmäßig in Rekjavlik KEF (Island) landen. Schwierigkeiten gab es schon im Anflug auf Toronto, als der Jet sporadisch vom Radar verschwand.

Bis kurz vor der Landung am Flughafen Toronto verlief Flug LO 41 vom 28. September ohne Vorkommnisse, als die Fluglotsen beim Anflug der Maschine plötzlich den Radarkontakt verloren. Trotz Wechsel auf einen anderen Transponder blieb der Kontakt teilweise unterbrochen. LO 41 setzte den Anflug jedoch fort und landete 12 Minuten später auf Torontos Runway 05.

Nach mehrfacher Verzögerung durch Wartungsarbeiten erfolgte der Rückflug nach Warschau mit dreieinhalb Stunden Verspätung. Nach dem Start unterbrach die Cockpit-Crew den Steigflug in Flughöhe FL 270 (8100 Meter). Auf Höhe Hudson Bay, kurz vor Erreichen des Ozeanischen Luftraums, flogen die Piloten zum Systemcheck eine Warteschleife und entschlossen sich dann zum Weiterflug auf Höhe FL 270, unterhalb des RVSM-Luftraums. 130 nautische Meilen vor Island entschied sich die Crew zur Landung am Flughafen Keflavlik, nachdem ihr die norwegische Flugsicherung wegen der Probleme mit dem Transpondersystem das Überfliegen norwegischen Luftraums untersagt hatte. 

Laut dem Onlinedienst Aviation Herald sollen Passagiere allerdings berichtet haben, die Crew habe bereits vor Abflug auf die geänderte Flughöhe hingewiesen. Auch die kanadische Flugsicherung NAV ging in ihrem Luftraum von einem geplanten Flug auf Höhe FL270 aus. Laut verfügbarer Radardaten soll zumindest der Mode-S Transponder während des gesamten Fluges problemlos funktioniert haben.

Für die Weiterbeförderung der Passagiere zum Zielflughafen Warschau musste LOT Polish Airlines erst noch eine Boeing 737-400 sowie eine Embraer 190 nach Island überstellen.
© aero.at | Abb.: Manfred Groihs | 03.10.2013 14:30

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Beitrag vom 10.10.2013 - 19:52 Uhr
Au! Das war teuer.
Beitrag vom 04.10.2013 - 00:32 Uhr
....... für mich ein wunderbares Argument dafür, dass freier Wettbewerb eben vielleicht doch nicht der Weisheit letzter Schluss ist, wenn er sich wie hier als Innovationsbremse entpuppt. Aber ich glaube, Kapitalismuskritik ist in einem Forum wie diesem wohl eher fehl am Platze *duck*
Lovin it :) Kann aber beruhigen. In der Entwicklung ist 'freier Wettbewerb' lang nicht so präsent wie auf den Märkten.
Schon durch die global agierenden Systempartner gibt es da mehr Zusammenarbeit und Arbeitsteilung als man als 'freidenkender Marktteilnehmer' vermuten mag. Egal in welcher Industrie, die MIlitärwirtschaft mit eingeschlossen. Anders wäre bei den langjährigen Entwicklungszeiten ein 'marktgerechtes' Angebot konkurrierender Produkte auch gar nicht möglich. Vor allem die Investoren sorgen da schon für "Ordnung" im System. :)

Boeing wie Airbus haben vor allem ein vitales Interesse: der Markt muss bedarfsgerecht versorgt werden. Und dazu brauchen beide einander. Denn keiner kann den Job alleine stemmen. Und wie die Wachstumsprognosen zeigen, braucht's in Zukunft auch wieder mehr als Zwei. Und Newcomer wie UAC oder COMAC wie einen Bissen Brot auch deren Talent und Ressourcen. Soviel zum freien Wettbewerb. Ohne Arbeitsteilung kann's keiner, und das nicht erst seit gestern. Der Dreamliner ist für künftige Entwicklungen ein vitales Testbed, und das nicht nur für Boeing

Dieser Beitrag wurde am 04.10.2013 00:38 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.10.2013 - 23:44 Uhr
Klar, weder noch. Außer dass die neuen Babies immer länger brauchen, bis sie stubenrein sind. Und dass die Airlines in Zeiten budgetierten Wachstums ihre Neuzugänge ON-TIME brauchen, und zwar in verlässlicher Alltagstauglichkeit. Und genau das können die Hersteller heute bei Neuentwicklungen nicht mehr garantieren: 380, SSJ, AN148, 787..... Fortsetzung folgt: 350, CSeries, MS21, C919.........

Alternativ: Kompromisslösungen wie die Neo, Max, X, heißt minimales EIS-Risiko und geringe Entwicklungskosten durch Optimierung bewährter Technik. Die Airlines honorieren das. Sie brauchen primär ein Produkt, das in den geplanten (hohen!) Stückzahlen verlässlich lieferbar ist., alltagstauglich ab Fabrik!

Das ist einzusehen. Und für mich ein wunderbares Argument dafür, dass freier Wettbewerb eben vielleicht doch nicht der Weisheit letzter Schluss ist, wenn er sich wie hier als Innovationsbremse entpuppt. Aber ich glaube, Kapitalismuskritik ist in einem Forum wie diesem wohl eher fehl am Platze *duck*


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