Vorerst keine kÜndingung
Älter als 7 Tage

NATO-Staaten halten an Militärtransporter A400M fest

PARIS (dpa) - Deutschland und sechs seiner NATO-Partner halten an dem Milliarden-Auftrag für den Bau des Militärtransporters A400M fest. Trotz des Ärgers über massive Verzögerungen des Airbus-Projekts einigten sich die Verteidigungsminister der beteiligten Staaten am Freitag in Frankreich darauf, von ihrem vertraglichen Kündigungsrecht zunächst keinen Gebrauch zu machen.



Das bestätigte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur dpa. Für den Airbus-Mutterkonzern EADS wäre die Kündigung ein finanzielles Desaster gewesen. Er hätte Anzahlungen in Höhe von 5,7 Milliarden Euro zurückzahlen müssen.

Der Transport-Airbus A400M liegt nach jüngsten Angaben von EADS mindestens drei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan und ist noch nicht einmal zum Erstflug abgehoben. Deutschland wird das erste von 60 bestellten Flugzeugen voraussichtlich erst in mehr als vier Jahren erhalten - ursprünglich sollte es bereits 2010 soweit sein.

Frankreich hatte eigentlich bereits in diesem Oktober eine Maschine erhalten sollen. Außer diesen beiden Staaten sind auch Belgien, Großbritannien, Luxemburg, Spanien und die Türkei an dem Projekt beteiligt.

BDLI begrüßt Entscheidung

Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) begrüßte die Entscheidung der Minister. "Mit dem A400M entsteht das derzeit modernste militärische Transportflugzeug, das hoch innovative Technologien bündelt. Damit leistet die Industrie ihren Beitrag dazu, die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr im Rahmen schwierigster Missionen sicherzustellen", hieß es in einer Erklärung.

Von den europaweit 40.000 Beschäftigten im Programm A400M arbeiteten rund 11.000 in Deutschland.
© dpa | Abb.: EADS | 24.07.2009 17:06

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Beitrag vom 26.07.2009 - 22:54 Uhr
Vermutlich wäre die AN-70 die beste Lösung gewesen, nicht zuletzt aufgrund der ernormen Erfahrung der Russich/Ukrainischen Flugzeugindustrie mit solchen Typen und Motoren. Da dies aber einer "EU-Lösung" widerspricht wird Airbus nun irgendwie versuchen, da ranzukommen.
Beitrag vom 25.07.2009 - 22:11 Uhr
Den Endpreis wird Airbus besser hübsch belassen, schließlich drohen ohnehin schon Konventionalstrafen. Allerdings wird die EADS-Gruppe andererseits eh über Fördermittel gestützt, insofern schließt sich der Kreis dann wieder an anderer (Steuer)Stelle.

Ich bin schon dafür, dass die Flotten in den Streitkräften modernisiert werden, immerhin kann ein modernes Gerät wirtschaftlicher betrieben werden und bietet somit die Chance das mit einem fixen Wehretat wieder besser und intensiver trainiert werden kann, denn was der Durchschnittspilot der Bundeswehr an Flugstunden pro Jahr im lebenden Flugzeug sitzt und fliegt ist ja mittlerweile auf ein kümmerliches Minimum zusammengestrichen., die Leute auf der Trall sind da noch am besten dran.

Bei der Beschaffung von Wehrtechnik zählen im Besonderen ja auch immer die technische Unterstützung und Instandhaltung, denn gerade im Krisenfall muss auch hier der Nachschub laufen. Man hatte sich da NATO-seitig dazu entschieden die Autarkie nicht zu gefährden, da man die Zuverlässigkeit eines ehemaligen Ostblock-Herstellers nicht vorhersagen konnte und wollte. Da steckt mächtig viel Politik dahinter, aber nachvollziehbar ist es schon. Gerade Transportregimenter sind das Getriebe einer funktionierenden Armee, technische Abhängigkeit in ein Gebiet ausserhalb der engsten Verbündeten sind also zu vermeiden. Und die C-130 - ja, sagen wir es so: sie ist schlichtweg nicht das, was in der Ausschreibung gesucht war. Besonders die Nutzlast sollte deutlich höher liegen als bei den klassichen Transportern früherer Generationen.
Beitrag vom 25.07.2009 - 20:04 Uhr
Wie ich schon geschrieben habe, ein Mix aus C-17 und C-130J wäre durchaus interessant. Unter dem Strich würde dieser in der Summe sicher weniger kosten als der A-400M. Bei dem dürfte ein Stückpreis von ca. 80 Mio. noch nicht das letzte Wort sein. Soweit die Entwicklungskosten weiter expandieren, wird Airbus noch entsprechende Nachverhandlungen führen. Andererseits war die AN-70 mit vergleichbaren Leistungen und geringeren Stückkosten lange bei der Bundeswehr als Alternative in der Diskussion (auch wenn ich diese ungern bei dieser sehen wöllte). Sicher ist die C-130 ein "altes" Flugzeug. In ihrer derzeitigen Version ist sie jedoch weiterhin zeitgemäß und hat sich auch im Kampfeinsatz mehr als bewährt. Darauf kommt es aus meiner Sicht bei einem neuen Transporter für die Bundeswehr an.


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