Bombardier kündigt Lieferverträge mit myair

MONTREAL - Bombardier hat bestehende Lieferverträge mit der italienischen Fluggesellschaft myair gekündigt. Dies gab der kanadische Flugzeugbauer in einer Stellungnahme bekannt. Die italienische Luftfahrtaufsicht ENAC hatte der LowCost Airline Ende Juli wegen Zweifeln an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit die Betriebsgenehmigung entzogen.



myair hatte im September 2006 19 CRJ900 bei Bombardier bestellt und 15 Flugzeuge aus dem Auftrag wenige Monate später auf die neue CRJ1000 NextGen umgeschrieben. Die verbliebenen vier CRJ900 wurden in der Zwischenzeit bereits an myair ausgliefert, so dass sich die Kündigung des Auftrags durch Bombardier allein auf die CRJ1000 erstreckt.

Die Entscheidung sei gefallen, da die Fluggesellschaft in eine ungewisse Zukunft blickt, teilte Bombardier mit.

Unterdessen mache das neue CRJ1000-Programm weiter Fortschritte. Das erste Flugzeug der Serienfertigung (S/N 19001) hob Ende Juli zu seinem Erstflug ab. Die Maschine soll im vierten Quartal die Zulassung erhalten und im Frühjahr 2010 ausgeliefert werden.

Air Nostrum wichtigster Programmkunde

Nach der Ausbuchung des myair-Auftrags liegen Bombardier noch 49 Bestellungen für die CRJ1000 NextGen vor.

Größter Kunde im Programm ist mit 35 bestellten Einheiten die spanische Air Nostrum, die ihren Auftrag zuletzt am Rande der Luftfahrtmesse Paris Le Bourget im Juni um 15 Einheiten ausbaute. Air Nostrum war 2007 Erstkunde der CRJ1000 NextGen. Die Aufträge wurden von Bombardier bis Paris jedoch ohne Kundennennung ausgewiesen.