Lufthansa
Älter als 7 Tage

Piloten bleiben auch Samstag im Streik-Rhythmus

Streik bei Lufthansa
Streik bei Lufthansa, © Lufthansa
FRANKFURT - Zum Auftakt des dritten Tags des Pilotenstreiks bei der Lufthansa sind am Freitag am Frankfurter Flughafen Hunderte Flüge abgesagt worden. Wie die Fluggesellschaft auf ihrer Internet-Seite mitteilte, würden viele europäische Städte nur vereinzelt angeflogen.

Auch am Münchner Drehkreuz kommt es zu massiven Ausfällen. Die Airline richtete erneut einen Sonderflugplan ein, wie Sprecher Michael Lamberty sagte. Gestrichen wurden 790 von 1400 Flügen - rund 94 000 Passagiere sind nach Lufthansa-Angaben vom Ausstand betroffen.

Am Samstag sollen gemäß einer Ankündigung der Gewerkschaft Cockpit dann wieder Langstrecken-Flüge ausfallen.

Die Töchter Germanwings und Eurowings werden nicht bestreikt und dienen daher als Ausweichmöglichkeit. Bezogen auf die gesamte Lufthansa-Gruppe würden am (heutigen) Freitag rund drei Viertel der Flüge abheben können, betonte Lamberty. "Nach den letzten Streiktagen konnten wir durch Erfahrungswerte bereits viel ausgleichen."

Besonders ärgerlich ist der Streik für viele Wochenend-Pendler. "Gerade der Freitag ist bei uns immer der verkehrsreichste Tag", sagte ein Sprecher der Münchner Flughafens, wo etwa 330 Starts und Landungen auf den Kurz- und Mittelstrecken entfallen. Als zusätzliches Problem könnte sich ein Streik der Fluglotsen in Italien erweisen, der ebenfalls für Freitag angekündigt war.

Ein Ende der Streikwelle ist noch nicht abzusehen: Die Piloten von der Vereinigung Cockpit (VC) wollen den Ausstand am Samstag fortsetzen - dann wieder auf der Langstrecke und im Frachtbereich, wie die Gewerkschaft am Donnerstagabend mitteilte. Laut Lufthansa werden am vierten Streiktag in Folge etwa zwei Drittel der infrage kommenden Flüge ausfallen.

Anlass für die mittlerweile zwölfte Streikwelle ist das erneute Scheitern der Tarifgespräche zwischen Lufthansa und der Vereinigung Cockpit. Der größte Streitpunkt betrifft die Übergangsversorgung bis zur Rente der rund 5400 Piloten, die nach dem Konzerntarifvertrag bezahlt werden.

Beide Seiten hielten sich mangelnden Lösungswillen vor. "Es ist bedauerlich, dass der Lufthansa-Konzernvorstand weitere Arbeitskämpfe billigend in Kauf nimmt", sagte Ilona Ritter, Vorsitzende Tarifpolitik der Gewerkschaft. Die Lufthansa kritisierte, die Piloten hätten den Tarifkonflikt über jedes Maß hinaus eskaliert.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 19.03.2015 22:29

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Beitrag vom 24.03.2015 - 13:59 Uhr
Da braucht man nichts aufwendig zusammensammeln. Die abweichenden Schlichtungs-Angebote sind doch überall in gleicherweise nachzulesen.

Es ist eine sehr beliebte Masche zu versuchen, gegensätzliche Ansichten mit dem Argument der mangelender Recherche/Halbwissen den Boden unter den Füssen wegzuziehen - und genau das hast zu oben versucht:
Ist es nicht seltsam, dass egal wer streikt, seien es die Piloten, die Lokfüher oder die Ärzte oder egal wer, in der öffentlichen "Standardmeinung", der sich die meisten offenbar ohne eigene Recherche gerne anschließen, wenn man die Kommentare verfolgt, ist immer, aber wirklich immer der Streikende der Hauptschuldige.

Wenn dem so wäre, dann dürften sich nur Berufspolitiker über Politik eine Meinung bilden. Nein, es handelt sich dabei nur um das Abwürgen unliebsamer (guter) Argumente.

Dieser Beitrag wurde am 24.03.2015 14:15 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.03.2015 - 09:40 Uhr

Warum musst du dich der Mittel der Verkomplizierung und der Verhöhnung bedienen:
es geht hier nicht um einen Verhandlungsmarathon mit Problemen im Detail, sondern aktuell kann man sich ja nicht mal auf die inhaltlichen Themen der Schlichtung einigen. Die abweichenden Schlichtungs-Angebote von VC und der LH über den Umfang zu diskutierenden Themen sind relativ einfach zu überblicken.

Weil Du hier mangels Infos zu einfach denkst:

Zitat: "Die Faktenlage ist klar, eindeutig und nicht kompliziert. Die Streikgründe liegen auf dem Tisch und sind relativ einfach überschaubar."

Einfach mal die ganzen Infos, die hier leider verstreut zu finden sind, zusammen fassen und bewerten. Da ist nichts eindeutig oder unkompliziert.
Beitrag vom 22.03.2015 - 21:50 Uhr
Auch die Folgen. Denn ist ein Konflikt beigelegt (ÜV), schwebt der nächte, denn LH will nicht nur die ÜV kassieren, sondern auch die Altersvorsorge. Das wäre das nächste große Thema.
Das ganze Theater aber will keiner mehr mitmachen, daher das Angebot der Gesamtschlichtung aller offenen TV. Das würde sich etwas ziehen, es wäre aber Friedenspflich.
Und mit dem Schlichter einigt man sich, bzw. versorgt in mit Fakten und seinen Vorstellungen und dann lassen wir diesen sprechen, ob Wings dazugehört oder nicht. Wenn nicht, dann hat LH alle Trümpfe auf ihrer Seite. Wenn doch, tja.
Warum ist das also für LH ein so riesen Problem?
Die Chancen, dass Wings nicht dazugehört schienen ja deutlich größer, somit ist das Risiko für die VC bei der Schlichtung schlechter davon zu kommen deutlich höher als für LH.


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