Billigflieger als Vorbild
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Lufthansa sieht auch 2010 als Krisenjahr

Lufthansa A330
Lufthansa Airbus A330-300, © Deutsche Lufthansa AG

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HAMBURG - Die Lufthansa stimmt ihre Investoren auf eine langwierige Durststrecke ein. "2010 wird eine schwierige Herausforderung für uns werden", sagte Vizechef Christoph Franz der "Financial Times Deutschland" (Dienstag). "Wir sind in der Lage, genügend Tickets abzusetzen, aber wir sind nicht in der Lage, dabei das Preisniveau zu heben. Und ich sehe offen gestanden auch keinerlei Tendenz für eine nachhaltige Erholung."

Das durchschnittliche Erlösniveau, also den Umsatz je Ticket früherer Jahre werde die Lufthansa nie wieder erreichen.

Neben den krisenbedingten Einnahmeausfällen bei Premiumkunden machen Europas größter Airline vor allem die hohen Personalkosten und die Konkurrenz durch Billigflieger zu schaffen. Künftig will die Lufthansa die erfolgreichen Billigflieger mit deren eigenen Waffen schlagen.

Um effektiver zu werden, werde die Lufthansa "in einigen Bereichen gezielt Elemente aus dem Geschäftsmodell der Low-Coster übernehmen", sagte Franz der "Welt" (Dienstag). So soll im Europaverkehr der Abstand zwischen den Sitzen verringert werden, um mehr Menschen im Flieger unterbringen zu können.

Neuer Wettbewerbsgeist

Auch der Service an Bord steht auf dem Prüfstand, allem voran das Essen. Laut Franz ist die Lufthansa im Europa-Verkehr schlicht "zu teuer". Dies habe bereits zu erheblichen Marktanteilsverlusten geführt. "Ein neuer Wettbewerbsgeist wird uns gut tun", sagte Franz.

Dazu gehöre zum Beispiel auch, mit mehr Flugzeugen zu niedrigeren Kosten und attraktiven Preisen Marktanteile zu verteidigen oder neue Märkte zu schaffen. Besonders die lukrativen Geschäftsreisenden blieben aus oder wechselten zur billigeren Konkurrenz.

Die seit Juni von Franz verantwortete Sparte Passage - dahinter verbergen sich die Kernmarke Lufthansa und Regionaltöchter wie die Cityline - schreibt derzeit Verluste. Nach Aussagen von Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber droht auch dem Gesamtkonzern in diesem Jahr ein Minus. Zu den Aussichten für 2010 hatte sich die Lufthansa bislang nicht explizit geäußert.

Marktanteil bisweilen unter 15 Prozent

Franz, der als Favorit für die Nachfolge Mayrhubers gilt, deutete an, dass das Kerngeschäft auch in den nächsten beiden Jahren nicht aus den roten Zahlen komme. In zwei Jahren sollte die Passage wieder profitabel sein. "Das ist ein sehr anspruchsvolles Ziel," sagte der 49-Jährige.

Auf manchen innerdeutschen Strecken sei der Marktanteil auf unter 15 Prozent gefallen, sagte Franz. Dieser Trend werde sich nur mittelfristig wenden lassen: "In fünf Jahren müssen wir den Verlust an Marktanteilen gestoppt haben und welche zurückgewonnen haben."
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 17.11.2009 08:18

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Beitrag vom 18.11.2009 - 15:24 Uhr
Der große Unterschied zwischen einem "Billigflieger" wie RyanAir und einem Netzwerk-Carrier wie LH, AF, BA ist doch ein ganz einfacher: das Netzwerk. Mit LH kann ich von A nach B nach C fliegen, ohne die Airline wechseln zu müssen ,das ganze über 4 Kontinente ,von allen größeren Flughäfen und täglich, meistens sogar mehrmals täglich.
Mit einem Billigflieger fliege ich Punkt zu Punkt, meistens kleine Flughäfen am A... der Welt.
Schon mal versucht mit RyanAir von Kapstadt nach NewYork zu kommen?

Und logischerweise kann ein Netzwerkcarrier nicht auf allen Strecken die "billigen" Preise der Billigflieger realisieren.
Es handelt sich schließlich um ein anderes ( und leider auch teueres ) Produkt.
Und dieses Produkt äußert sich nicht in Sitzabständen oder dem belegten Brötchen, der wirkliche Untersschied liegt hinter den Kulissen.
Beitrag vom 18.11.2009 - 12:57 Uhr
Mit dem Essen und trinken kommt find ich auch immer auf die Crew selbst an. Also auf Flügen an die 3 Stunden gabs immer was warmes zu essen, mit einem Brötchen dazu. Jetzt aber kommt die Crew ins Spiel. Manchmal wurde wegen Getränken 2 mal durchgegangen, manchmal aber auch nur einmal. Und das auf der selben Strecke, da muss es doch auch eine Vorschrift geben. jedenfalls wurde einem immer ein Kaltgetränk und dazu gleich ein Tee oder Kaffee angeboten. Wie gesagt, manchmal einmal, manchmal zwei mal. Vom Essen her ist das natürlich nicht sehr viel, aber ich glaub bei AB bekommt man auf solchen Strecken nur was kaltes. Auf Kurzstrecken gibts bei Lufthansa natürlich auch nur ein "Sandwich", ein einfach belegtes Brot. Aber sonst unterscheiden wohl wirklich nur noch die Zeitungen wenns soweit ist. LX hat übrigens auch Monitore in ihren Flugzeugen, wenn man sich schon anpassen will...
Beitrag vom 18.11.2009 - 12:27 Uhr
Die Sache ist doch ganz einfach:

schmalere Sitzlehnen und weniger Galleys / Garderoben und schon passt eine oder zwei Reihen mehr rein und der Abstand wird nicht kleiner

Macht also etwa 6 bis 12 Sitze mehr und das ist Klassendurchschnitt.

Alles klar?


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