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"Eine Vielzahl von Funktionen wurde unter Mithilfe des Herstellers getestet und die Auswertung lässt auf keine Regelwidrigkeiten in Flugzeugsystem oder Triebwerken zum Zeitpunkt des Unfalls schließen", halten die Unfallermittler der UAE General Civil Aviation Authority (GCAA) einen neuen Zwischenstand fest.
Die weitere Aufarbeitung werde "Human-Performance-Faktoren analysieren, die Handlungen der Piloten bei Landung und Durchstartversuch beeinflussten", heißt es in dem am Sonntag veröffentlichten Dokument.
Im Anflug auf Dubai ist Flug 521 starkem Rückenwind ausgesetzt, der über der Landebahn auf Gegenwind dreht. Das Runway Awareness Advisory System (RAAS) warnt die Piloten akustisch vor einer "langen Landung", nachdem Sensoren 1.100 Meter hinter der Pistenschwelle Bodenkontakt registrierten.
Die Piloten ziehen die Boeing hoch und die Fahrwerke wieder ein. Erst als die 777 in 26 Meter Höhe wegsackt, drücken sie die Schubhebel von Hand nach vorne. Drei Sekunden später - um 08:37 Uhr und 38 Sekunden - kracht die A6-EMW auf Landebahn 12L und rutscht 800 Meter über den Asphalt.
Möglichweise betätigten die Piloten die TO/GA-Schalter. Diese Durchstart-Funktion des Autopiloten steht nach Bodenkontakt allerdings nicht zur Verfügung, hieß es im Eröffnungsbericht der GCAA.
30 Verletzte, ein Toter
Von 300 Insassen erlitten 30 Verletzungen, vier Flugbegleiter wurden schwer verletzt. Alle Menschen konnten das Flugzeug rechtzeitig verlassen, das nach Explosion eines Tanks ausbrannte. Ein Feuerwehrmann kam im Einsatz ums Leben.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: GCAA, DXB | 07.08.2017 11:00
Kommentare (31) Zur Startseite
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man muss also nicht penibel auf die Geschwindigkeit achten und sie mit den Steuer- und Schubeingaben in Beziehung setzen? Dann gebe ich mich geschlagen.
Beim Ein- oder Ausfahren des Fahrwerkes bei der z. B. der 777 wird ein erheblicher Widerstand auf gebaut. Das war dann auch das Problem der besagten Pilotin (es war keine B777).
Bevor wir hier weiter unser ...wissen unter Beweis stellen: Es wird wohl einen weiteren Bericht geben.
Boeing aus dem Schneider: Wie sehen die entsprechenden Verfahren auf der 787 aus?
Die TOGA Logik von Boeing ist m.M nach so i.O und wurde ja auch im Unfallbericht für ok befunden, also bleibt nur Training für die Crews (welches ja in manchen Fällen schon stattfindet. Also wurden ja schon positive Schlüsse aus dem Unfall gezogen)
Es beruhigt mich ungemein, das man jetzt gemerkt hat, dass es Trainingsmängel gibt und in manchen Fällen mit deren Beseitigung begonnen hat (..in manchen Fällen schon stattfindet...)
Hier mal etwas aus 2012 von Boeing über die Trainingsdefizite:
https://www.vcockpit.de/recycled/vc-magazin-auszuege/details/news/boeing-die-tragoedie.html
Nun, die sind ja nicht von heute auf morgen beseitigt. Satire off
Ich hatte im vorigen Jahr mal im Netz recherchiert, aus dem Gedächnis: lt. Boeing kommt ca. auf jede 200. ste Landung ein goaround und von diesen hat etwa 5% eine Bodenberührung die den Toga Button wirkungslos macht. Also Statistisch ca. jede 4 Tausenste Landung erfordert ein anderes handling. Das hat man dann natürlich nicht immer gleich präsent, vielleicht weil es nicht bei allen airlines gleichwertig trainiert wird?
Dieser Beitrag wurde am 10.08.2017 21:22 Uhr bearbeitet.