Während des Pilotenstreiks im Februar 2010 wurden zahlreiche Lufthansa-Maschinen in Frankfurt abgestellt, © Fraport AG
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Zudem soll bis Jahresende eine Verständigung über die Geltungsbereiche erreicht werden. Mit einer schnellen Einigung rechnet das Unternehmen aber nicht. "Es ist ein absehbar längerer Prozess", sagte Vorstandsvize Christoph Franz.
Die VC hat für den 13. bis 16. April einen viertägigen Ausstand der rund 4500 Lufthansa-Piloten im engeren Konzernkern angekündigt. Beim ersten Streik im Februar waren bereits rund 2.000 Flüge ausgefallen, obwohl der Ausstand bereits nach einem Tag auf Druck einer Frankfurter Richterin abgebrochen worden war. Die seither laufenden Gespräche zwischen Unternehmen und Gewerkschaft führten allerdings bislang zu keiner Einigung.
Millionenschaden
Der Streik im Februar sei rechtswidrig gewesen, sagte Lauer. Den entstandenen Schaden bezifferte er erneut auf 48 Millionen Euro. Mit einem weiteren Streik würde leicht die Grenze von 100 Millionen Euro überschritten. Den Schaden des ersten Streiks würde die Lufthansa dann von der Gewerkschaft einfordern. "Es geht nicht darum, die VC zu vernichten", sagte Lauer. Allerdings habe der Vorstand wegen der hohen Kosten möglicherweise keinen Ermessensspielraum mehr, ob er Klage einreiche oder nicht.
Die Fragen über den Geltungsbereich des Konzerntarifvertrags und weitere Mitspracherechte der Gewerkschaft, die nach deutschem Recht nicht "schlichtungsfähig" seien, will die Lufthansa zunächst bis Ende September mit der VC diskutieren.
Mit Hilfe eines Moderators könnten die Gespräche nach Vorstellung des Vorstands noch bis Ende des Jahres weitergehen. Sollte es dahin keine Einigung geben, würde die Lufthansa sich an die bisherige Geschäftsgrundlage allerdings nicht mehr gebunden fühlen, stellte Lauer klar.
Verlagerung verhindern
Die Piloten wollen unter anderem verhindern, dass die Lufthansa künftig mehr Strecken von ihren billigeren Auslandstöchtern wie Lufthansa Italia, British Midland (BMI), Austrian Airlines oder Air Dolomiti fliegen lässt. Deren Piloten werden nicht so hoch bezahlt wie diejenigen der Lufthansa selbst. Die Lufthansa will den Konzerntarifvertrag allerdings nicht über die deutschen Grenzen hinaus ausdehnen.
"Wir würden uns nicht darauf einlassen, als einziges Unternehmen auf das Outsourcing ins Ausland verzichten zu müssen", sagte Franz. Das Unternehmen müsse flexibel bleiben und seine Kosten senken. "Ich vertraue darauf, dass die VC ein Stück in die Realität zurückkehrt", ergänzte Vorstandsmitglied Lauer. Die VC äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorstoß.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 31.03.2010 15:12
Kommentare (10) Zur Startseite
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Gerne, bei solch einer "existenzsichernden" Grundvergütung ist das gar kein Problem.
Außerdem frage ich mich, woher das Mitleid mit den Vorständen kommt, obwohl bei den Piloten immer sofort der Beißreflex einsetzt.
Es wird doch nicht etwa doch ............. im Spiel sein?
erst schlau machen, dann posten!
Dieser Beitrag wurde am 03.04.2010 11:43 Uhr bearbeitet.
es ist immer gut wenn man sich vorher informiert bevor man seine Meinung ablässt.......
Frohe Ostern.