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Lufthansa: Tarifabschluss bringt Kostenentlastung

Mayrhuber
Lufthansa Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber, © aero.de

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FRANKFURT - Der Tarifabschluss mit den Piloten bei der Deutschen Lufthansa bringt nach Angaben des Unternehmens eine spürbare Kostenentlastung. Das gelte besonders für den Verkehr zwischen kleineren Flughäfen außerhalb der Drehkreuze, teilte der Konzern am Freitag mit. Konkrete Zahlen nannte Lufthansa nicht. Zudem seien seit Jahren zwischen Unternehmen und Gewerkschaft strittige Fragen zum Konzerntarifvertrag gelöst worden.

Die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatten am Donnerstagabend nach monatelangen Auseinandersetzungen die Schlichtungsempfehlung des früheren Hamburger Bürgermeisters Klaus von Dohnanyi akzeptiert. Er sieht unter anderem eine 24-monatige Nullrunde für die rund 4.500 Piloten bis einschließlich März 2011 vor.

Die Einigung bezieht sich auch auf die Frage, inwieweit kleinere Maschinen bei Lufthansa-Töchtern eingesetzt werden können, die nicht nach dem Konzerntarif bezahlen. Hier wurde die 70-Sitzer-Regelung von einer neuen 95-Sitzer-Regelung abgelöst, so dass auch etwas größere Maschinen bei den Töchtern eingesetzt werden können, wie Lufthansa weiter mitteilte.

Zudem einigten sich beide Seiten, dass künftig mehr als ein Fünftel der Konzernflotte bei den Töchtern fliegen darf. Dabei muss es sich nur um die kleinsten Maschinen der Flotte handeln, egal wieviele Sitze sie haben. Für Strecken zwischen Deutschland und der Schweiz oder Österreich, wo die Lufthansa Töchter wie Swiss und AUA hat, gibt es eine Quote, nach der Lufthansa-Piloten mindestens im Einsatz sein müssen.

"Dadurch werden nachhaltige Entwicklungsperspektiven für die Regionalverkehre gewährleistet", hieß es in der Mitteilung der Lufthansa.

Bereederung von Lufthansa Italia außerhalb des KTV möglich

Auch für die Lufthansa-Tochter Lufthansa Italia sei eine Regelung gefunden worden, wonach die Tochter in Italien Piloten nach ortsüblichen Tarifen einstellen könne. Die Gewerkschaft hatte bereits am Vorabend erklärt, mit der Einigung seien die "Interessen der Piloten hinsichtlich der Vermeidung von Arbeitsplatz-Auslagerungen ins Ausland" berücksichtigt worden. Die Piloten hatten befürchtet, dass billige Töchter im In- und Ausland zunehmend zur Konkurrenz im eigenen Haus werden könnten.

Mit der Schlichtung ist eine der langwierigsten Tarifrunden in der Geschichte der Lufthansa beendet. Formal muss bei den Piloten noch eine Urabstimmung stattfinden, die bis zum 20. Juli laufen soll. Im Februar war die Auseinandersetzung so eskaliert, dass die Piloten in einen eintägigen Streik gingen, der erst vor dem Arbeitsgericht beendet wurde. Die Piloten hatten ursprünglich mehr Geld gefordert und eine größere Arbeitsplatzsicherheit verlangt. Lufthansa hatte dagegen einen Beitrag der Piloten zum aktuellen Sparprogramm gefordert.
© dpa, aero.de | Abb.: Deutsche Lufthansa AG, aero.de | 25.06.2010 14:29


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