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Lufthansa schließt Germanwings an Firmenvertrieb an

Germanwings
Germanwings Airbus A319, © Flughafen Köln Bonn

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FRANKFURT - Lufthansa bindet im Wettbewerb um Firmenkunden und Vielflieger ihre LowCost-Tochter Germanwings enger in die eigene Vermarktungsstrategie ein. "Ab 1. September können Miles & More-Teilnehmer auch auf Germanwings-Flügen Meilen sammeln und Lufthansa-Lounges nutzen", teilte Lufthansa am Dienstag mit. Ab 2011 werden Kombinierbarkeit der Tarife und gemeinsame Angebote im Firmenvertrieb folgen.

Germanwings ist seit Januar 2009 eine vollständige Konzerntochter der Lufthansa. Die engere Zusammenarbeit von Lufthansa und Germanwings soll die Bindung der Kunden und Unternehmen an die Fluggesellschaften stärken.

Das gestiegene Angebot im Europaverkehr hat in den vergangenen Jahren zu einem Verfall der erlösbaren Preise geführt. Lufthansa sieht sich in diesem Markt wachsender Konkurrenz durch Air Berlin aber auch durch Anbieter wie Ryanair und easyJet gegenüber.

Lufthansa Passage-Vorstand Christoph Franz hatte daher bereits die Umsetzung neuer Strategien in den Europaprodukten angekündigt, um Marktanteile unter Geschäftsreisenden zu verteidigen oder auszubauen. "Ein neuer Wettbewerbsgeist wird uns gut tun", sagte Franz im vergangenen Jahr.

Bereits von Mittwoch an können Miles & More-Teilnehmer auf allen Germanwings-Flügen Meilen jetzt nicht nur einlösen, sondern auch sammeln. "Analog zu den Meilen, die die Teilnehmer auf Lufthansa-Flügen sammeln, werden künftig auch bei Germanwings-Verbindungen die gleichen festen Meilenwerte für die einzelnen Buchungsklassen gelten", schreibt Lufthansa,.

So erhalten Miles & More-Teilnehmer für einen innerdeutschen Flug bis zu 1.000 Meilen, für einen Flug zu einer Germanwings-Destination innerhalb Europas bis zu 1.250 Meilen, je nach Buchungsklasse. Bereits seit Dezember 2009 können Miles & More-Teilnehmer im gesamten Streckennetz von Germanwings ihre Meilen gegen Flüge einlösen. Für 30.000 Meilen erhalten sie einen Flug innerhalb Europas, ab 25.000 Meilen gibt es einen innerdeutschen Flug. Zudem haben Vielflieger mit einem Miles & More HON Circle- oder Senator Status, welche mit einem Germanwings-Ticket reisen, ab jetzt die Möglichkeit, die Lufthansa Business und Senator Lounges in Deutschland zu nutzen.

"Das Germanwings Vielfliegerprogramm Boomerang Club bleibt unabhängig von der Miles & More Partnerschaft bestehen", erklärt der Konzern. Teilnehmer, die sowohl eine Miles & More Karte als auch eine Boomerang Club-Karte besitzen, können vor jedem Flug entscheiden, in welchem Programm sie Meilen sammeln möchten.

Interlining ab Frühjahr 2011

"Dank der engeren Zusammenarbeit mit Germanwings haben unsere Miles & More-Teilnehmer künftig noch mehr Möglichkeiten, Prämienmeilen zu sammeln und einzulösen", sagt Thierry Antinori, Mitglied des Passagevorstandes, verantwortlich für Marketing und Vertrieb. "Wir bleiben mit dieser Kooperation weiterhin bei unserer strategischen Ausrichtung, dass beide Fluggesellschaften ihr Produkt und ihr Flugangebot eigenständig gestalten und ausrichten können. Andererseits können wir unseren gemeinsamen Kunden einen deutlichen Mehrwert bieten."

Als weiteren Schritt der Kooperation werden voraussichtlich ab Anfang 2011 die Tarife von Lufthansa- und Germanwings-Flügen kombinierbar sein (Interlining). Dies bedeutet, dass Reisebüros und Lufthansa-Verkaufsstellen (Call Center und Ticket Schalter an den Flughäfen) jeweils einen Hin- und Rückflug beider Gesellschaften in einem Schritt und "aus einer Hand" buchen und verkaufen können.

© aero.de | Abb.: Germanwings | 31.08.2010 12:12

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Beitrag vom 01.09.2010 - 10:38 Uhr
Es wäre natürlich auch sehr schön, wenn man Boomrangmeilen in Miles&More tauschen kann, bzw. mit den Boomerangpunkten direkt einen Freiflug bei Lufthansa buchen kann.
Das habe ich bisher aber noch nicht gelesen. Oder weiß jemand ob das geht?
Beitrag vom 31.08.2010 - 15:59 Uhr
ganz ehrlich - wurde auch Zeit. Jeder bessere Mittelständler mit 200/300 Mitarbeitern hat eigentlich einen Firmenvertrag mit Lufthansa. Star Alliance-Flüge konnten dort dann zu den jeweiligen Konditionen gebucht werden, Flüge bei einer Konzerntochter (!) hingegen nicht.


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