Nach Chaos
Älter als 7 Tage

Streit um Neuschnee-Vorhersage am Frankfurter Flughafen

LH
Lufthansa B744 am Flughafen Frankfurt, © Fraport AG

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FRANKFURT - Nach dem erneuten Schneechaos an Deutschlands größtem Airport ist am Dienstag ein Streit zwischen dem Flughafenbetreiber Fraport und dem Deutschen Wetterdienst entbrannt. DWD-Sprecher Uwe Kirsche wies den Fraport-Vorwurf zurück, die Niederschläge nicht vorhergesagt zu haben. Allerdings habe seine Behörde den Schnee erst gegen Mitternacht prognostiziert, wie er einräumte. "Aber Wettervorhersage ist kein Flugplan. Hundertprozentige Genauigkeit gibt es nicht."

Der Chef des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport, Stefan Schulte, sagte dagegen am Dienstagmorgen auf dem Flughafen: "Wir wurden heute Nacht entgegen aller Prognosen von den starken Schneefällen überrascht." Fraport-Sprecher Jürgen Harrer hatte zuvor gesagt, die massiven Niederschläge seien nicht vorausgesagt worden. Der Frankfurter Flughafen war am Morgen für mehrere Stunden gesperrt.

Nach Angaben von Kirsche hatten die DWD-Modelle am Montag um 14.00 Uhr für den Flughafen noch leichten oder gar keinen Niederschlag berechnet. Im Laufe des Abends habe sich das aber deutlich geändert. Das Schneefallgebiet habe sich um 50 Kilometer südlich verlagert - direkt über das Rhein-Main-Gebiet. Kurz vor Mitternacht habe der DWD bis zu zehn Zentimeter Neuschnee prognostiziert. Am Flughafen seien dann sieben Zentimeter gefallen.

"Spätestens seit Mitternacht war Fraport im Bilde", sagte Kirsche. Die neuen Schneefälle seien eine "unglückliche Verknüpfung von Umständen" gewesen, da es über dem Rhein-Main-Gebiet eine Luftmassengrenze gegeben habe. Der DWD unterhält eine eigene Luftfahrtberatungszentrale am Flughafen.

Der private Wetterdienst Meteomedia hat nach eigenen Angaben bereits am Montagabend darauf hingewiesen, dass es am Frankfurter Flughafen zu fünf bis zehn Zentimetern Neuschnee kommen könne. Es habe am Montag kurz vor 18.00 Uhr bereits eine Vorwarnung gegeben, die dann am späteren Abend "akut geschaltet" worden sei, sagte am Dienstag Meteorologe Lars Dahlstrom von Meteomedia in Bochum.
© dpa-AFX | Abb.: Fraport AG | 21.12.2010 13:10

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Beitrag vom 23.12.2010 - 09:55 Uhr
Ich denke, daß Fraport sich beim DWD zu Recht beschwert. Ich verfolge immer beide Wetterdienste, den DWD und den von Meteomedia (Kachelmann). Mir ist aufgefallen, daß der Meteomedia Wetterdienst genauere und längerfristig zuverlässigere Meldungen abgibt. Der DWD muß seine Prognosen auch öfters kurzfristig anpassen.
Vielleicht meint die FRAPORT genau das: Durch die ungenauen Vorhersagen und kurzfristige Anpassungen kommt die Logistik nicht ganz hinterher. Vorwarnzeiten von 3 Stunden reichen zwar für die Flugsicherheit, planen klappt aber nicht unbedingt. Schichten müssen eingeteilt und Langstreckenflieger wüssten bestimmt auch gerne vor dem Flug, ob in Frankfurt gelandet werden kann.

Dieser Beitrag wurde am 23.12.2010 09:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.12.2010 - 11:35 Uhr
Das Pressesprecher NIE in einem Interview die Schuld an etwas zugeben sollte allen klar sein. Das macht die Lufthansa genauso wie die DFS und der Flughafenbetrieber von LHR. Es ist ganz normal das sie sich gegenseitig die Schuld zuschieben. Die Wahrheit liegt meistens irgendwo in der Mitte.

Was die Vorhersagen betrifft haben am Montag die meisten Dienste falsche Vorhersagen getroffen. Weder für FRA noch für meinen Wohnort waren Schneefälle gemeldet und doch musste ich am nächsten Morgen mein Auto freischaufeln.

Dieser Beitrag wurde am 22.12.2010 11:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.12.2010 - 07:26 Uhr
Gestern war in den Nachrichten ein FraPort Sprecher wieder am Reden und nach seinem Gerede zu Urteilen, sind immer andere Schuld, aber nicht die die FraPort selber.
Die Jungs haben ein ziemlich merkwürdige Einstellung. Tja, man muss auch was für sein Geld tun das man von den PAXen und Airlines bekommt und nicht bei jedem Problem am lautesten rumjamern und anderen die Schuld geben.


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