Boeing Commercial Airplanes fährt 530 neue Aufträge ein

CHICAGO - Der Auftragseingang des US Flugzeugbauers Boeing hat sich im Jahr 2010 spürbar erholt. Bereinigt um 95 Stornierungen konnte Seattle 530 neue Bestellungen für Verkehrsflugzeuge in sein Orderbuch schreiben. Das Krisenjahr 2009 musste Boeing belastet durch viele Stornierungen mit nur 142 Nettoaufträgen abschließen. Die Spätfolgen der Wirtschaftskrise lassen sich allerdings noch in den Auslieferungen erkennen.

Im vierten Quartal 2010 hat der Airbus-Rivale lediglich 116 Verkehrsmaschinen ausgeliefert - im Vergleich zu 122 im Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr ergibt sich das gleiche Bild: Die Auslieferungen schrumpften von 481 auf 462. In der Wirtschaftskrise, als die Passagiere ausblieben, hatten viele Fluggesellschaften ihre Bestellungen geschoben oder ganz storniert.

Das Geschäft ist mittlerweile aber wieder angelaufen. Aufträge kommen herein, Boeing erhöht gerade die Produktion. Vor allem das Brot-und-Butter-Programm 737 holte über das Jahr 2010 viele Aufträge nach Seattle: brutto 508 neuen Bestellungen stehen lediglich 22 Stornos gegenüber.

Die Absatzbilanz der 787 fiel 2010 hingegen negativ aus. Boeing erhielt 37 neue Aufträge für das Flugzeug, zeitgleich wurden 41 787 aber wieder abbestellt.

Bis Anfang 2012 will Boeing die Produktion der 737 von aktuell 31,5 auf zunächst 35 Flugzeuge im Monat hochfahren. Von der 777 sollen bereits zur Jahresmitte monatlich mit sieben Maschinen zwei mehr die Werkshallen verlassen als bislang.

Ausblick auf 787 am 26. Januar erwartet

Mit Bekanntgabe seiner Absatz- und Auslieferungszahlen für 2010 bekräftigte Boeing auch die Planung für die 747-8. Der erste Frachter werde zum Halbjahr ausgeliefert, teilte Boeing am Donnerstag mit. Die erste 747-8 Intercontinental - eine VIP Maschine - werde zum Jahresende übergeben.

Zu einem neuen Lieferbeginn im Programm 787 äußerte sich Boeing am Donnerstag noch nicht. Ein Bordfeuer während eines Testflugs bedeutete im November einen neuen herben Rückschlag für die 787. Boeing hielt die Flotte nach 2.400 Flugstunden über Wochen am Boden und nahm erst kurz vor Weihnachten die Testflüge wieder auf. Konzernchef Jim McNerney kündigte einen Ausblick auf die Lieferplanung für 2011 mit Veröffentlichung der Konzernergebnisse 2010 am 26. Januar an.