Betriebsübergang
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AUA: 120 Piloten gehen von Bord

AUA Cockpit
Austrian Boeing 777-200 Cockpit, © Ingo Lang

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WIEN - 120 Piloten gehen von Bord der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines: Über ein Fünftel ihrer rund 550 Piloten macht den Betriebsübergang auf die billigere Regionaltochter Tyrolean Airways nicht mit. Dies gab das Unternehmen am Sonntagmorgen bekannt, nachdem um Mitternacht die Frist für eine 'privilegierte Selbstkündigung' ausgelaufen war. Auch 221 der etwa 1500 Flugbegleiter verlassen die Airline.

Gegenüber Medien bezifferte AUA CEO Jaan Albrecht zuletzt die Summe der dabei anfallenden Abfindungen (bis zu 500.000 Euro) auf rund 100 Millionen Euro.

Wie berichtet, zieht die Lufthansatochter ein neuerliches Sparprogramm durch.  Ziel ist eine Verbesserung des Ergebnisses von jährlich 220 Millionen Euro. Rund 40 Millionen sollen im Personalbereich eingespart werden. Laut AUA sei der Betriebsübergang mit keinen Gehaltseinbußen verbunden. Der Umstieg beinhaltet aber längere Einsatzzeiten und bei Mitarbeitern mit Alt-KV Abstriche bei der Betriebspension. Dies soll dem Unternehmen eine Auflösung von Pensionsrücklagen in Höhe 140 Millionen Euro ermöglichen.

Weitere 80 Millionen sollen ertragsseitig lukriert werden. So verzeichnete die Airline seit Januar einen kräftigen Nachfrageanstieg von fast 10 Prozent. Im Zuge einer erfolgreichen Umsetzung des im Januar vorgestellten Arbeitsprogramms wird die Lufthansa die Kapitaldecke ihrer Tochter um 140 Millionen aufbessern.

AUA-Chef Albrecht bedauert den Abgang der Piloten und Flugbegleiter. "Es tut mir leid, dass einige Mitarbeiter die Abfertigung einer guten Zukunft bei Austrian Airlines vorziehen. Die große Mehrheit der Mitarbeiter hat aber Ja zu Austrian gesagt. Und das freut mich", so Albrecht in der Aussendung.

So soll mit dem Betriebsrat demnächst wieder verhandelt werden: "Wir sehen den Betriebsübergang auf die Tyrolean ohne einen gültigen Kollektivvertrag nicht als dauerhaften Zustand. Wir wollen einen neuen Kollektivvertrag, und den werden wir auch ausverhandeln", erklärte Albrecht gestern gegenüber dem Magazin "profil".

Trotz Abgang von rund einem Sechstel des fliegenden AUA-Personals werde es im Flugplan keine Einschränkungen geben, heißt es in der Mitteilung. Die Kündigungen sollen unter anderem durch Umwandlungen von Teilzeitverträgen auf Vollzeit (Tyrolean), Umschulungen auf andere Flugzeugtypen sowie durch Einsatz von Flugzeugen der Lufthansa aufgefangen werden. Für das kommende Jahr sei geplant, neue Bordmitarbeiter einzustellen.

AUA-CEO Albrecht geht davon aus, dass die AUA 2013 die Gewinnschwelle schafft, er schließt aber weitere Sparmaßnahmen nicht aus. "Wir müssen uns ständig auf neue Situationen einstellen. Es wäre nicht verantwortungsvoll, wenn wir uns jetzt zurücklehnen", so Albrecht im Interview mit 'profil'.


Letztes Update 4.5.12, 14:20
© aero.at, dpa-AFX | Abb.: Ingo Lang | 03.06.2012 10:40


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