Vor Aufsichtsratstreffen
Älter als 7 Tage

Teileröffnung von Berliner Flughafen umstritten

BER
Das Areal des Flughafen Berlin Brandenburg, © Berliner Flughäfen

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SCHÖNEFELD - Der Berliner Flughafenchef Hartmut Mehdorn soll dem Aufsichtsrat an diesem Mittwoch seine Pläne zur Teileröffnung des Hauptstadtflughafens erklären. Mehdorn hatte sich vor kurzem darauf festgelegt, den Neubau in Schönefeld nicht an einem Tag in Betrieb zu nehmen, sondern in mehreren Etappen. Die Termine und der Kostenrahmen für die neue Variante sind aber noch unklar. Die Flughafeneröffnung wurde im Januar wegen schwerer Bau- und Planungsfehler auf unbestimmte Zeit verschoben.

Von den Fluggesellschaften reagierte nur Easyjet positiv. Das britische Unternehmen hat seine Deutschland-Basis am alten Schönefelder Airport direkt neben dem neuen Terminal. Der Easyjet-Geschäftsführer in Deutschland, Thomas Haagensen, zeigte sich erfreut über Überlegungen, den neuen Flughafen schrittweise zu eröffnen: "Easyjet könnte dann die Infrastruktur des BER noch vor der vollständigen Inbetriebnahme auf Herz und Nieren prüfen."

Sollte im kommenden Jahr zunächst nur ein Teil des neuen Flughafens geöffnet werden, müsste der Altflughafen Tegel im Westen der Stadt noch in Betrieb bleiben. Air Berlin, die Nummer eins am Standort Tegel, wollte sich nicht zu Mehdorns Vorstellungen äußern.

Die Lufthansa hält von einem längeren Parallelbetrieb zweier Flughäfen wegen der höheren Kosten nichts. Ihr Konzernpolitik-Leiter Thomas Kropp sagte der "Berliner Zeitung" (Dienstag): "Eine solche Lösung ist sicher nicht für kleines Geld zu haben." Sämtliche technische Anlagen und Infrastruktureinrichtungen, zum Beispiel die Feuerwehr, müssten an beiden Standorten vorgehalten werden.

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Peter Siegloch, sagte, bei zwei parallel betriebenen Flughäfen entstünden doppelte Grundkosten. Für die Höhe der Grundkosten eines Flughafens sei es fast unerheblich, wie viele Airlines von ihm abfliegen.

Seit Herbst 2012 ist eine Erweiterung der Flughafenspitze um einen Geschäftsführer für die Finanzen im Gespräch. Nun soll der Aufsichtsrat am Mittwoch diesen neuen Posten genehmigen und die 52 Jahre alte Betriebswirtin Heike Fölster berufen. Sie war zuletzt Finanzchefin beim Schiffs- und Industrie-Dienstleister Germanischer Lloyd in Hamburg.
© dpa-AFX | 08.05.2013 06:47

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Beitrag vom 08.05.2013 - 13:33 Uhr
Sicherlich kommt es zu erhöhten "Grundkosten" wegen der Doppelgleisigkeit des Betriebs zweier Flughäfen, die schlussendlich die Airlines, Passagiere oder in letzter Konsequenz der Steuerzahler tragen mus. Dem gegenüberzustellen, sind allerdings die unabsehbaren Kosten einer fortwährenden Nichteröffnung des BER. die in der Kapazitätslimitierten Auslegung von Tegel begründet sind, als da wären erhebliche Reibungsverluste durch das Operieren an der Kapazitätsgrenze, Opportunitätskosten wegen der Unmöglichkeit des Realisierens von Wachstum oder Abwanderung bestehender Kunden wegen mangelnder Entwicklungsmöglichkeiten in Tegel. Außerdem ist es ja schon jetzt so das zweigleisig gefahren wird, denn auch in Schönefeld läuft ja der Flughafenbetrieb nach wie vor. Vor nicht all zu langer Zeit gab es ja auch noch Tempelhof. Was ist aus dem Areal eigentlich geworden? Meines Erachtens wäre es sehr vernünftig und pragmatisch die Infrastruktur die in BER schon steht und funktioniert auch zu nutzen.


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