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Carsten Spohr wird neuer Vorstandschef der Lufthansa

Carsten Spohr und Christoph Franz
Carsten Spohr und Christoph Franz, © Lufthansa

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FRANKFURT- Die Führungsfrage bei der Lufthansa ist geklärt: Der bisherige Chef der Passagiersparte, Carsten Spohr, tritt zum 1. Mai die Nachfolge des scheidenden Vorstandschefs Christoph Franz an. Der Aufsichtsrat unter der Führung von Wolfgang Mayrhuber habe diese Entscheidung jetzt getroffen, teilte der Dax-Konzern am Freitag mit.

Nach einer fast fünfmonatigen Suche hat sich Europas größte Fluggesellschaft damit für denjenigen Kandidaten entschieden, der bereits im September bei Bekanntwerden von Franz' Weggang als Favorit gegolten hatte.

Aktien der Lufthansa hatten bereits am Morgen positiv auf erste Medienberichte reagiert, nachdem die bevorstehende Entscheidung durchgesickert war. Um die Mittagszeit lag das Papier mit 2,15 Prozent im Plus bei 17,78 Euro und war damit zweitstärkster Wert im Dax. Analysten hatten Spohr zuvor als idealen Kandidaten für die Konzernspitze gepriesen.

Der bisherige Vorstandschef Franz wechselt in Kürze als Verwaltungsratschef zum Schweizer Pharmariesen Roche . Sein Vertrag als Lufthansa-Chef läuft Ende Mai aus, eine Verlängerung hatte der Manager vergangenes Jahr überraschend abgelehnt.

Sein Nachfolger Spohr hat bereits die Frachtsparte Lufthansa Cargo geführt und war zuletzt für die Kernsparte des Konzerns, das Passagiergeschäft zuständig. Aufsichtsratschef Mayrhuber lobte Spohrs große Erfahrung im Unternehmen. Die Führung des Passagier-Ressorts gibt der Manager mit seinem Wechsel an die Vorstandsspitze ab. Bis Ende April will der Vorstand über eine Neubesetzung des Postens entscheiden. Dann findet auch die Hauptversammlung des Konzerns statt.

Viele Kandidaten

Lufthansa-Aufsichtsratschef Mayrhuber war wegen der sich über Monate hinziehenden Chefsuche zunehmend in die Kritik von Anlegern, Analysten und Medien geraten. Zwischenzeitlich war auch über eine Berufung von Ex-Telekomchef René Obermann spekuliert worden, der aber keine Erfahrung in der Branche vorweisen kann.

Als Lufthansa-interne Kandidaten waren auch der Chef der erfolgreichen Tochter Swiss, Harry Hohmeister, Cargo-Chef Karl Ulrich Garnadt und Catering-Manager Walter Gehl genannt worden.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 07.02.2014 10:14

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Beitrag vom 08.02.2014 - 22:01 Uhr
Unter Spohr wird genauso der LH Personalkörper belastet! Spohr will den LH Piloten die Generöse Alterssicherung wegnehmen. Ohne Streiks wird man sich da wohl nicht einigen. Das mit den Outsourcen wird auch unter Spohr in dem Tempo weiter gehen.Beides sind ja Maßnahmen von Score. Glaube nicht, dass die Stimmung unter Spohr so viel besser wird. Der Sozialverträgliche Abbau von LH Beschäftigten wird ja weiter gehen. Die Zeiten mit der Starken Konkurrenz von LCC und Golf Airlines sind halt hart.

Gewisse Entscheidungsprozesse wurden sicherlich wegen Franz gehen, aufgeschoben. Da dürfte es wohl ein wenig mehr Bewegung geben.
Beitrag vom 08.02.2014 - 18:21 Uhr
Ein kleiner Einwurf von mir....

Der Herr Mayrhuber, wie auch der Herr Spohr, sind BEIDE Zöglinge von Jürgen Weber. Der Mayrhuber hat sicherlich den Konzern in einer Zeit geführt, in der massive Fehlentscheidungen getroffen wurden. Aber er hat die LH auch durch die schwerste Luftfahrtkrise seit Jahrzehnten geführt, und dass mit Abstand beste Ergebnis der europäischen und amerikanischen Flagcarrier in der Zeit nach Hause gebracht. Man kann hier viel schimpfen, aber der gesamte Kurs der LH beruht nicht auf Einzelentscheidungen eines WM, sonder des Vorstands UND des Aufsichtsrates. An allen Entscheidungen war somit auch der Jürgen Weber beteiligt, und in den letzten 5 Jahren auch der Carsten Spohr.

Also, ich bin mir sicher, dass der WM und der CS, als ehemalige Azubis vom JW, gut zusammen arbeiten werden. Vor Allem, nachdem der Herr Frantz einige (leider notwendige) harte Einschnitte durchgebracht hat, die massiv den Personalkörper belasten, kann ein Herr Spohr jetzt wieder die freundliche Tour fahren, und hat damit die Chance, den Konzern hinter sich, in ruhigere Winde zu drehen.

Als Fazit: meiner Meinung nach sollte Frantz kurz den Reformer spielen, damit der Kredit eines Firmenangestellten und baldigen Vorstandsvorsitzenden nicht mit radikal Kursen sofort verspielt wird!

....just my 2 cents....
Beitrag vom 07.02.2014 - 20:37 Uhr
Zur Bemerkung von Reynolds: Wir alle, Menschen mit und ohne Behinderung, haben ein Recht auf Arbeit. Das steht schon in Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Das Recht auf freie Berufswahl, auf gerechte Arbeitsbedingungen und einen Lohn, der für eine menschenwürdige Existenz des Arbeitenden und seine Familie ausreicht, gehören dazu.

Ja, aber (leider) nicht auf einen sicheren Arbeitsplatz bei einem bestimmten Arbeitgeber. Und darauf hat @Reynolds geantwortet.

Insofern wäre ich auch dafür, dass Mayrhuber auf der nächsten Hauptversammlung den Posten...abgibt

Warum, er hat doch ihrer Meinung nach das Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz bei LH?


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