Pilotenstreik
Älter als 7 Tage

Lufthansa sagt in München 110 Flüge ab

Lufthansa in München
Lufthansa in München, © FMG

Verwandte Themen

FRANKFURT - Der angekündigte Streik der Lufthansa-Piloten hat am frühen Mittwochmorgen zunächst keine Auswirkungen am Münchner Flughafen gezeigt. Wie ein Sprecher des Flughafens bestätigte, herrschte zunächst normaler Flugbetrieb. Zwischen 10.00 und 18.00 Uhr sind die Piloten dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.

Die Airline hat einen Sonderflugplan in Kraft gesetzt und rund 110 Flüge von und nach München gestrichen. Insgesamt sind den Angaben zufolge 13 500 Passagiere betroffen. Lufthansa wies aber darauf hin, dass Langstreckenflüge von München aus starten sollen. Am Dienstagabend kündigte der Konzern ein konkretisiertes Angebot für Anfang kommender Woche an.

Dem Sonderflugplan zufolge sollen Passagiere auch über andere Lufthansa-Drehkreuze wie Frankfurt, Zürich, Wien und Brüssel, die vom Streik nicht betroffen seien, umgeleitet werden. Insgesamt könnten so mehr als 2000 Fluggäste ihr Ziel trotz des Ausstands erreichen. Die Passagiere würden per SMS oder Mail informiert.

Vierter Streik in vier Monaten


Von Streichungen betroffene Fluggäste könnten kostenfrei umbuchen oder stornieren, innerdeutsch ist der Umstieg auf die Bahn möglich. Zudem seien in München Hunderte Hotelzimmer angemietet, im Transitbereich würden Übernachtungsmöglichkeiten eingerichtet. Der Konzern kritisierte den neuerlichen Streik der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) angesichts der in Bayern endenden Ferienzeit scharf.

Es ist inzwischen der vierte Streik innerhalb von fünf Monaten. Hintergrund ist ein seit langem schwelender Tarifkonflikt bei Europas größtem Luftverkehrskonzern. Im Kern geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten bislang in ihrem Vorruhestand erhalten. Beide Seiten hatten sich gegenseitig für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen verantwortlich gemacht und behaupten ihrerseits, zu einer Einigung bereit zu sein.

Konkretisierendes Angebot, aber kein neues Angebot


Die Details des konkretisierten Angebots sollen der Belegschaft Anfang kommender Woche direkt nahegebracht werden, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Abend in Frankfurt. Es handele sich dabei nicht um eine neue Offerte, sondern es würden zusätzliche Details des bislang nur an VC gesandten Angebots genannt, erläuterte die Fluggesellschaft.
© dpa | Abb.: Lufthansa | 10.09.2014 08:31

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.


Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 11.09.2014 - 13:26 Uhr
dann sollte man konsequenterweise jetzt unbedingt LH buchen
Warum?
Um den Luftpiraten ihren "Arbeits"platz zu sichern? Oder ihre Erfolgsprämie am Ende des Jahres? Man sollte mal überlegen, ob es schlussendlich nicht besser wäre, wenn die LH dieses Jahr 2,5 Milliarden Verlust einfährt.
Gerade heute am 11. September sollte man daran denken, dass auf die Luftfahrt irgendwann einmal wieder andere Zeiten zukommen könnten.
Da scheinen manche Leute nicht verstanden zu haben, wo genau ihr Gehalt am Ende jeden Monats herkommt ...

Dieser Beitrag wurde am 11.09.2014 13:29 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.09.2014 - 07:59 Uhr
Na inzwischen kriegt die LH doch schon ein bisschen Übung im Streikmanagement. Wenn man das Verhalten der Piloten verurteilt, dann sollte man konsequenterweise jetzt unbedingt LH buchen.
Beitrag vom 10.09.2014 - 22:09 Uhr
zappa, dann erklären Sie mal, wie man den Arbeitgeber treffen kann, ohne Passagiere in Mitleidenschaft zu ziehen. Bin gespannt!

Eigentlich ist mir das als Kunde ziemlich egal. Ich möchte das Anliegen der Piloten gar nicht negativ bewerten, aber ich habe weder Zeit noch Lust, mich mit den Problemen der Lufthansa und ihrer Belegschaft zu beschäftigen. Ich will und muss sicher und pünktlich von A nach B, mehr nicht.

Dafür habe ich als Kunde zum Glück die Wahl zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln und Anbietern. In Europa habe ich mehr als genug Alternativen. Zu meinen Zielen außerhalb Europas mittlerweile auch. Bis Ende November habe ich alle Flüge mit LH + Töchtern storniert und auf andere Airlines umgebucht. Neue Buchungen gibt's im Moment bei LH grundsätzlich nicht mehr, bis das Thema endgültig erledigt ist. Das ist keine Trotzreaktion, denn an sich fliege ich gerne mit der Lufthansa und habe dort im Regelfall sehr gute Erfahrungen gemacht. Aber wie gesagt - ich habe schlicht weder Zeit noch Lust, mich durch die Streiks in meiner geschäftlichen und privaten Tätigkeit einengen zu lassen und brauche für mich Planungssicherheit. Darauf reagiere ich als Kunde, indem ich derzeit grundsätzlich woanders buche und damit das Thema für mich endgültig abgehakt habe. Kopf frei für wichtigere Dinge.

Im Prinzip ist so ein Verhalten doch im Sinne der Gewerkschaften - das Unternehmen spürt schon die bloße Ankündigung eines mögliches Streiks in der Kasse, selbst wenn es gar keinen Arbeitskampf gibt.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden