Turkish Airlines bleibt bei A380 am Ball

TOULOUSE - Turkish Airlines verhandelt mit Airbus die Konditionen eines möglichen Auftrags für mindestens zehn A380. Dies meldet "Reuters" unter Berufung auf Insider. Erst in diesem Monat hatte Turkish auch selbst bestätigt, die Vergabe neuer Aufträge für Langstreckengerät vorzubereiten.

Die Airline wäge die Airbus-Modelle A350 und A330neo gegen die Boeing 787 und die A380 gegen die 747-8 ab, sagte Turkish-Manager Ahmed Bolat. "Wir arbeiten an der Beschaffung solcher Widebodies und orientieren uns dabei an unseren strategischen Plänen, dem Marktumfeld und der Verfügbarkeit von Slots."

Zehn A380 kosten laut Preisliste 4,28 Milliarden US Dollar. Ein Rabatt ist sicher drin - Airbus vermeldete 2014 keinen Airlineauftrag für das Programm.

Wackelkandidaten im Backlog

Aus 317 Gesamtaufträgen sind noch 165 A380 zu bauen. Einige Aufträge gelten jedoch als gefährdet. So will Airbus in diesem Jahr eigentlich mit den Lieferungen von vier A380 an Transaero Airlines beginnen, die im Zuge des Rubelverfalls gerade aber ihre Finanzen in Ordnung bringen muss.

Transaero könne zur A380 gegenwärtig keine Stellungnahme abgeben, antwortete die russische Airline auf eine Anfrage von aero.de.

Boeing Verkaufschef John Wojick hatte vergangene Woche bestätigt, mit Transaero in Kontakt zu stehen, um eine Lösung für zwei 747-8 zu finden, die Transaero dieses Jahr vermutlich nicht abnehmen könne.

Solche Probleme bereitet Turkish Airlines ihren Flugzeuglieferanten Airbus und Boeing nicht. Turkish will bis Jahresende 33 neue Flieger in Betrieb nehmen und 2015 die Marke von 300 Flugzeugen in ihrer Flotte überschreiten.

Die A380-Kunden Emirates und Qatar Airways versuchen unterdessen, Airbus von der Notwendigkeit einer A380neo zu überzeugen. Von diesem Flugzeug würde Emirates im Moment des Programmstarts 100 Stück bestellen, verspricht Emirates Vorstandschef Tim Clark.