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Smolensk-Absturz – Moskau wirft Warschau Versäumnisse vor

Smolensk
Wrackteile der Tu-154M, © Interstate Aviation Committee (MAK)

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MOSKAU - Fünf Jahre nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine über dem russischen Smolensk werfen Ermittler in Moskau den Behörden in Warschau schwere Versäumnisse vor. Es gebe noch immer keine endgültige Entscheidung in dem Strafverfahren, weil Polen mehrere russische Fragen zur Aufklärung unbeantwortet lasse.

Dies sagte Wladimir Markin von der obersten Ermittlungsbehörde in Moskau am Donnerstag.

Bei dem Absturz der Maschine mit Staatspräsident Lech Kaczynski an Bord starben am 10. April 2010 alle 96 Insassen - fast durchweg Vertreter der politischen und militärischen Elite des Landes.

Die polnische Militärstaatsanwaltschaft, die ebenfalls Ermittlungen zu dem Absturz durchführt, reagierte verwundert auf die Vorwürfe auf Moskau. "Die entschiedene Mehrheit der Rechtshilfeanfragen wurde beantwortet", sagte Behördensprecher Janusz Wojcik am Donnerstag in Warschau. Zwischen November und März hätten die russischen Ermittler aus Polen 130 bis 150 Aktenordner erhalten. "Auch wir können sagen, dass wir noch auf Antwort auf mehrere Anträge warten."

Die polnische Militärstaatsanwaltschaft veröffentlichte am Donnerstag zwei neue Blackbox-Aufzeichnungen der Smolensker Flugzeugkatastrophe, nachdem Ausschnitte der Texte vor wenigen Tagen an die Medien durchgesickert waren. Damit sollten die öffentlichen Spekulationen über die Abschrift beendet werden, sagte Wojcik.

In der Expertenanalyse geht es auch um Stimmen im Cockpit kurz vor dem Absturz, die nicht zur Besatzung gehörten. Darunter sei auch Luftwaffenchef Andrzej Blasik "oder eine andere Person mit einer ähnlichen Stimme" gewesen. In Polen war spekuliert worden, Blasik könnte Druck auf die Piloten ausgeübt haben, trotz Nebels und schlechter Wetterbedingungen in Smolensk zu landen.

In der Aufzeichnung wird auch der Funkverkehr mit dem Piloten eines anderen polnischen Flugzeugs aufgelistet, das kurz vorher in Smolensk gelandet war. Nach Darstellung von Markin hatte der Mann seine Kollegen in der Kaczynski-Maschine gleich zweimal mit der Bemerkung "Ihr könnt es versuchen!" zur Landung ermuntert.

Markin betonte, dass das Flugzeugwrack erst an Polen übergeben werden könne, wenn die Untersuchung abgeschlossen sei. Er wies Vorwürfe zurück, Russland verhindere die Rückgabe aus politischen Gründen. Der polnische Militärstaatsanwalt Wojcik sagte, er könne sich "keine Situation vorstellen, in dem das Wrack nicht dem rechtmäßigen Eigentümer zurück gegeben wird."
© dpa | 10.04.2015 06:52

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Beitrag vom 10.04.2015 - 13:29 Uhr
Ja, es nur Teile des Wracks die wie ein Flugzeug angeordnet worden sind.
Beitrag vom 10.04.2015 - 10:56 Uhr
Die Größenverhältnisse des abgebildeten Wracks sehen merkwürdig aus.

Eine TU-154M hat eine Spannweite von etwa mehr als 37m und eine Länge von fast 48m. Wenn das da auf dem Foto in etwa hinkommen soll, dann müssten die quadratischen Bodenplatten eine Kantenlänge von ca 4m haben, was m.E. bei weitem nicht mit anderen zu sehen Details zusammenpasst.

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