BLADE
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Airbus A340-300-Prototyp erhält Laminarflügel

TARBES - Im Rahmen des EU-Forschungsprogramms "CleanSky" baut Airbus den A340-300-Prototyp zum Laminarströmungs-Forschungsflugzeug "BLADE" um. Nach Windkanaltests eines Modells hat nun die Fertigung der neuen, äußeren Laminar-Flügelsektionen begonnen.

Der Airbus-Demonstrator "BLADE" habe im April 2015 erfolgreich seinen "Critical Industrial Preparation Review" absolviert, teilte Airbus mit. Damit habe die Herstellungsphase für den neuen Laminarströmungsflügel beginnen können, so der Hersteller.

Das Forschungsflugzeug entstehe durch den Umbau des Airbus A340-300 mit der Werknummer MSN1. Es erhalte die für das Forschungsprojekt neu hergestellten Außensektionen der Flügel.

A340-300
Nach Windkanaltest baut Airbus in Tarbes den ersten A340-300-Prototyp auf diese neuen Flügelspitzen um - sie sollen die Laminarströmung am Flügel verbessern, © Airbus

Das Flugzeug sei bereits nach Tarbes in Südfrankreich verlegt worden, wo ein eigener Hangar für die Umbauarbeiten errichtet worden sei. Ende 2016 sei das "Power-on", das erstmalige Einschalten der Bordsysteme, geplant. Die sechsmonatigen Flugversuche beginnen im vierten Quartal 2017.

Eine nochmalige Flugtestserie findet 2018 für vier Monate statt. Dabei geht es um ausgiebige Messungen der "Laminarität" der Strömung in typischen Betriebssituationen.

Noch nie hat Airbus in diesem Ausmaß ein Testflugzeug mit derartig viel Forschungsausrüstung versehen. Ziel ist der Nachweis, dass der neuartige "smarte" Flügel in industriellem Maßstab hergestellt werden kann und dass er deutliche Leistungsverbesserungen bei niedrigen Wartungskosten und Betriebskosten über seine gesamte Lebensdauer erbringt.

Erhofft wird eine fünfprozentige Verbrauchsreduzierung gegenüber herkömmlichen Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen mit konventionellem Flügel.

Unverwirbelte Luftströmung

Laminarströmung ist, im Gegensatz zu turbulenter Strömung, eine unverwirbelte, schichtartige Luftströmung entlang von Oberflächen. Laminarer Strömungsverlauf vermindert Energieverluste und senkt den Kerosinverbrauch. Er ist allerdings von einer speziellen Formgebung mit sehr glatten, sauberen Oberflächen abhängig. Schon eine leichte Verschmutzung oder selbst kleinste "Farbnasen", können den laminaren Strömungsverlauf vermindern oder aufheben.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Airbus | 15.07.2015 07:56


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