"Süddeutsche Zeitung"
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Flughafen München gewährte Lufthansa Milliarden-Vorteil

Lufthansa am Flughafen München
Lufthansa am Flughafen München, © Deutsche Lufthansa AG

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MÜNCHEN - Der Münchner Flughafen soll nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" der Lufthansa ohne angemessene Gegenleistung Vorteile in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro verschafft haben. Zu dieser Einschätzung komme ein bisher unter Verschluss gehaltener Prüfbericht des Bayerischen Obersten Rechnungshofes (ORH).

In dem Dokument, das der "SZ" (Freitag) vorliegt, wird kritisiert, dass die Flughafengesellschaft (FMG) der Lufthansa zu weit reichende exklusive Nutzungsrechte des gemeinsam gebauten und betriebenen Terminals 2 eingeräumt habe - samt dessen Satellitengebäude, das Ende April eröffnen soll.

Dessen Kosten und Nutzen stünden in einem eklatanten Missverhältnis, kritisiert der ORH nach einer vier Jahre andauernden Prüfung der Geschäftsjahre 2003 bis 2011 und des FMG-Gesellschaftervertrags.

Die FMG und das bayerische Finanzministerium, das den 51-Prozent-Anteil des Freistaats am Flughafen verwaltet, bestritten in der "SZ" die Befunde der Prüfer. Ein Gegengutachten einer Unternehmensberatung komme zu dem Ergebnis, dass sich das Satellitenterminal wirtschaftlich sehr wohl rechne und die vom ORH errechneten Vorteile zugunsten der Lufthansa völlig überzogen seien.

Die Lufthansa bezeichnete die Zusammenarbeit zwischen FMG und dem Konzern in einer allgemein gehaltenen Stellungnahme als "äußerst erfolgreich und auch für München und sein Umland gewinnbringend".

Die Prüfer stoßen sich nach "SZ"-Informationen vor allem daran, dass die Lufthansa das Terminal 2 samt Satellit zwanzig Jahre länger als ursprünglich vereinbart exklusiv nutzen darf und auch weiter an den Erträgen beteiligt bleibt. Hieraus haben die ORH-Prüfer einen Vorteil von etwa 880 Millionen Euro zugunsten der Lufthansa errechnet. Hinzu kämen weitere Zugeständnisse.
© dpa | Abb.: Lufthansa | 31.03.2016 20:30

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Beitrag vom 02.04.2016 - 11:20 Uhr
Schon sehr witzig, wie die LH die ungeliebten Kollegen von EK, EY, QR Aber auch TK immer und überall mit Vermutungen und Spekulationen beschuldigt und gar bepöbelt, aber selbst schon recht fragwürdige Praktiken an den Tag legt und zwar in fast jeder Hinsicht, z.B. wie sie versucht die Belegschaft im Gesamtkonzern gegeneinander auszuspielen.
Beitrag vom 01.04.2016 - 13:20 Uhr
...und wieder ein Grund warum es mit den Deutschen Airlines irgendwann mal den Bach runter gehen wird... Standort Deutschland mit den Wettbewerbsnachteilen wie z.b. Nachtflugverbot, Luftverkehrsabgabe um nur die bekanntesten zu nennen, ggü anderen internationalen Drehkreuzen mal wieder im Nachteil... Bei uns wird alles bürokratisch zerlegt was woanders wie zB bei den ME3 oder am Bosporos keinen S...... Interessiert. unsere Politiker schaffen das ....ALLES SEHR BEDAUERLICH
Beitrag vom 01.04.2016 - 12:45 Uhr
Ich bezweifle doch stark, dass LH ohne Drehkreuz leben könnte... würden sie dies aufgeben, dauert es nicht lange und eine andere airline/allianz würde einziehen und das geschäft machen... es sind immer diese vertäumten Typen aus FRA, die meinen LH könnte sehr glücklich mit einem 'hub' leben...
Ausserdem muss es einen Ausgleich geben, weil nach Ablauf der Exklusiv-Rechte der Eigentumsanteil ja auf die FMG übergehen muss... sind eigentlich logische und relativ einfache Arrangements... beide haben gut gearbeitet: LH und FMG.


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