Sinkflug in Brasilien
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LATAM überdenkt ausstehende A350- und 787-Aufträge

LIMA - Der südamerikanische Airlinekonzern LATAM überdenkt Aufträge für Airbus A350 und Boeing 787. Einige der 27 von TAM bestellten A350 könnten storniert oder zeitlich verlegt werden, sagte LATAM-Chef Enrique Cueto. Gleiches gelte für 787, die LAN vor der Fusion 2012 in Auftrag gegeben hatte.

"TAM hat die A350 vor zehn Jahren und wir haben die 787 vor sieben Jahren gekauft", sagte Cueto. Damalige Prognosen zum Wirtschafts- und Verkehrswachstum in Südamerika hätten sich insbesondere für Brasilien nicht verwirklicht. Ein mit AerCap vereinbartes Leasing sechs weiterer 787 stehe ebenfalls auf der Kippe.

TAM Airlines Airbus A350
TAM Airlines Airbus A350, © Airbus
 
In Brasilien habe LATAM 150 Flugzeuge im Einsatz, werde die Flotte in diesem Jahr aber um 10 Prozent und 2017 nochmal um zwei Prozent verkleinern, um das Angebot der Nachfrage anzupassen, erklärte Cueto.

LATAM habe in Brasilien mit einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent geplant, tatsächlich habe sich Volkswirtschaft im größten Luftverkehrsmarkt Südamerikas aber in dieser Größenordnung abgekühlt.

Auch GOL und Azul Airlines kämpfen derzeit mit Überangeboten in Brasilien und kündigten an, ihre Flottenstärke im laufenden Jahr um 53 Flugzeuge zu verkleinern.

LAN erhielt von Boeing bisher 10 der 14 bestellten 787-8 und fünf von zwölf 787-9. Die vier offenen 787-8 schrieb LAN nach eigenen Angaben inzwischen auf die größere 787-9 um, auch alle von AerCap erwarteten Dreamliner werden 787-9 sein.

Airbus lieferte seit Dezember 2015 die ersten drei A350-900 an TAM aus. Die Airline hat 15 A350-900 bestellt, denen laut ursprünglicher Planung ab 2019 noch zwölf A350-1000 folgen sollen. Eventuell kann LATAM Flugzeuge innerhalb der Gruppe umverteilen und außerhalb von Brasilien verwenden.

Von Januar bis Mai 2016 verzeichnete TAM im brasilianischen Inlandsmarkt einen Einbruch um 10,2 Prozent auf 12,5 Millionen Fluggäste.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Airbus | 11.06.2016 12:28

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Beitrag vom 12.06.2016 - 17:29 Uhr
Die zurückgehende Nachfrage in Brasilien hat mit dem Ölpreis wenig, aber mit der einbrechenden Konjunktur sehr viel zu tun. Auch Argentinien hinkt hinterher, Chile ebenfalls.
Die Airlines in der Region sind alle dabei Kapazitäten abzubauen.
Teure neue Flugzeuge brauch man daher nicht so viele wie zuvor gedacht, aber auch ältere Modelle werden aus der Flotte genommen.

Beitrag vom 12.06.2016 - 12:21 Uhr
Ich glaube Avokus meinte mit die jungen Wilden den A350 und die B787, womit er Recht hat. Wieso viel investieren wenn der billige Sprit die Alten Kisten wieder profitabel/rentabler macht.
Beitrag vom 11.06.2016 - 20:29 Uhr
LAN und TAM sind sichere nicht die jungen Wilden in Südamerika...
Der schwächere Preis für die Rohstoffe, die schlechte Konjunktur in Bras u. Arg und auch Zika sorgen für eine schlechte Stimmung. Packt man dann noch die politische Unsicherheit in z. B. wieder Bras, Arg, Ven...dazu, dann ist die Zurückhaltung der LANTAM-Besitzer nur verständlich.


Dieser Beitrag wurde am 11.06.2016 20:30 Uhr bearbeitet.


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