Airbus baut die ersten 17 Flugzeuge für Iran Air

HAMBURG - Ende September gab die US-Exportkontrollbehörde OFAC Airbus grünes Licht für eine Lieferung von 17 Flugzeugen an Iran Air. Den Anfang macht eine A321ceo. Für die rechtlich komplexe Finanzierung fand Iran Air mittlerweile einen Partner und eine unkonventionelle Lösung.

"Wir konnten eine Vereinbarung zur Finanzierung der ersten 17 Flugzeuge treffen", zitiert "Reuters" einen hochrangigen iranischen Beamten. Airbus wird die erste Tranche an Iran Air nicht wie sonst üblich gegen US-Dollar liefern, sondern ausnahmsweise in Euro bezahlt.

Die Finanzierungsfrage erwies sich als Hemmschuh für den 118 Flugzeuge starken Mega-Auftrag, den Iran Air Airbus Anfang 2016 erteilte. Finanzsanktionen gegen den Iran schreckten Banken ab - kein Geldhaus wollte sich an einem Deal in Dollar-Basis beteiligen.

Jetzt scheint der Weg für die ersten 17 Flugzeuge frei und diese Woche tauchte am Airbus-Werk in Hamburg eine A321 auf dem Radar auf, die offenbar als erster Flieger für Iran Air vorgesehen ist. Noch trägt die MSN7418 das Werkskennzeichen D-AVXF. Iran Air will die A321 mit Sharklets als EP-IFA immatrikulieren.

Erste Tranche aus A320 und A330

Iran erneuert nach Lockerung westlicher Sanktionen seine völlig überalterten Airlineflotten. Die OFAC, eine Behörde, des US-Finanzministeriums, musste dem Airbus-Deal zustimmen, da mehr als zehn Prozent der verbauten Technik aus den USA stammen. Die Genehmigung erlaube den Verkauf von 17 A320 und A330, sagte ein Airbus-Sprecher.

Zu den von Iran Air bestellten Flugzeugen gehören laut Airbus auch zwölf A380 und 16 A350-1000. Außerdem umfasse der Auftrag 21 Flugzeuge der A320ceo-Familie, 24 der A320neo-Familie, 27 A330ceo und 18 A330neo (A330-900). Boeing will Iran Air 108 Flugzeuge, ATR mindestens 20 72-600 liefern.