Wird AirAsia dem Airbus A320 untreu?

KUALA LUMPUR - Bombardier hat AirAsia die CS300 vorgeführt und Eindruck beim asiatischen Günstigflieger hinterlassen. Er könne sich einen Einsatz der CSeries, die ein Spektrum von 110 bis 160 abdeckt, auf Regionalstrecken quer durch Asien gut vorstellen, sagte AirAsia-Chef Tony Fernandes nach einem Testflug.

AirAsia bestellte bisher ausschließlich Airbus-Flugzeuge, die aktuell zulaufenden A320neo werden mit 180 Sitzen geliefert. Neben 304 A320neo - die ersten neun Flugzeuge hat Airbus inzwischen übergeben - plant AirAsia mit 100 A321neo, die bis zu 240 Passagiere aufnehmen können.

Flugeigenschaften und Kabine der CS300 hätten ihn "sehr beeindruckt", sagte Fernandes laut "Reuters" vor Medienvertretern. AirAsia und Bombardier seien aber noch "in einer Kennenlernphase".

Bombardier liegen 123 verbindliche Aufträge für die CS100 und 237 für die auf bis zu 160 Sitze ausbaubare CS300 vor. Bisher sind ist die CSeries ausschließlich bei der Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss und Air Baltic anzutreffen. "Gegen Herbst" werden Bombardier die erste CS300 an Koran Air liefern, sagte der Chef der Bombardier Verkehrsflugzeugsparte, Fred Cromer.

Korean Air erhalte die aktuellste Version der Pratt & Whitney PW1500G Triebwerke mit langlebigeren Brennkammern. Lange Lieferzeiten und technische Schwachstellen der Triebwerke sind ein Grund dafür, dass sich Bombardier laut Cromer auf ein "eher hecklastiges Jahr" bei den Auslieferungen eingestellt hat.

Die Kanadier müssen im laufenden Halbjahr mindestens 23 CSeries ausliefern, um das selbstgesteckte Lieferziel für 2017 von 30 bis 35 einheiten noch zu erreichen.