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Schweiz winkt Etihad-Einstieg bei Darwin nicht durch

Saab 2000 der Etihad Regional
Saab 2000 der Etihad Regional, © MDF AG / Foto Golz

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ZÜRICH - Die Flotte der Schweizer Regionalairline Darwin trägt bereits den Anstrich von Etihad. Immerhin will die Airline aus Abu Dhabi künftig ein Drittel der Darwin-Aktien halten und als Ethiad Regional werbewirksam durch Europa fliegen. Das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) stellt sich aber quer.

Nach Durchsicht der Unterlagen schließe man, dass die "beabsichtigten Zusammenarbeitsmechanismen zu einer Kontrolle der Etihad Airways über Darwin Airline führen könnten und damit mit den gesetzlichen Bestimmungen nicht vereinbar wären", erklärte das BAZL.

Etihad und Darwin werden ihre Beteiligungsvereinbarung jetzt bis 30. September umschreiben, um die behördliche Genehmigung zu erhalten (und Darwins Betriebsgenehmigung nicht zu gefährden).

"Gegenüber der Überprüfung durch das BAZL haben wir keine Einwände", reagierte Etihad Vorstandschef James Hogan am Montag auf den Rüffel aus der Schweiz. Etihad übe aber keine Kontrolle bei Darwin aus und werde dies auch künftig nicht tun. Etihad verstehe "den Bedarf an vollständiger Transparenz".

Als Etihad Regional soll Darwin Airlines ein europäisches Streckennetz aufbauen und Abflughäfen von Etihad in Europa mit Passagieren versorgen.

Obwohl die Aktienmehrheit an Darwin dabei in Schweizer Hand bleiben wird, wittert das BAZL eine faktische Lenkung aus Abu Dhabi. Auch die wäre nach Schweizer und EU-Recht nicht mit der Betriebsgenehmigung vereinbar - ist das BAZL bis 30. September nicht zufriedengestellt, droht Darwin zumindest eine empfindliche Einschränkung ihrer internationalen Streckenrechte.

Für Etihad ist die Angelegenheit aber nicht nur deshalb delikat. Ein endgültiges Veto aus der Schweiz wäre ein äußerst schlechtes Vorzeichen in der parallel verlaufenden Prüfung der Verflechtung von Etihad und Air Berlin durch die EU Kommission.

Etihad hält Air Berlin mit großzügigen Finanzhilfen in der Luft. Die Netze von Etihad und Air Berlin verbindet inzwischen ein breiter Codeshare. Lufthansa schmeckt das gar nicht. In Frankfurt spricht man mit Blick auf Air Berlin und ihren Partner vom Golf von "Teilverstaatlichung", obwohl Etihad lediglich 29,9 Prozent der Air Berlin-Aktien hält.

Vor wenigen Wochen hat Etihad den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung von 49,9 Prozent an Alitalia angekündigt.
© aero.de | Abb.: Darwin Airline | 26.08.2014 09:13

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Beitrag vom 27.08.2014 - 01:27 Uhr
Eventuell gelangt das BAZL ja auch zu der Erkenntnis, dass auch die Swiss de-facto aus Deutschland kontrolliert wird?


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