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50 Jahre Zusammenarbeit zwischen Lufthansa und Boeing
James F. Albaugh, Boeing-Präsident für den zivilen Flugzeugbau, prophezeite mutig: "In 20 bis 30 Jahren werden Bio-Treibstoffe über die Hälfte unseres Verbrauchs ausmachen, und in 50 Jahren werden nicht 18 000, sondern 80 000 Flugzeuge fliegen." Mayrhuber aber mahnte nachhaltiges Denken für die Branche an. "Wir haben als Luftfahrtindustrie eine großartige Chance - aber wir müssen immer darauf achten, dass wir in Konkurrenz um Wasserressourcen stehen, wenn es um Nahrungs- und Futtermittel auf der Erde geht."
Einig war sich die Präsidenten-Runde von Boeing, Lufthansa, Rolls- Royce, General Electric und Pratt & Whitney, dass es Aufgabe der heutigen Ingenieure sei, "die Flugzeuge so zu konstruieren, dass sie zur Rettung der Erde beitragen" - so formulierte es Boeing-Boss Albaugh. Pratt & Whitney-Präsident David Hess kündigte an, die Triebwerke der neuen Generation würden nicht nur wesentlich effizienter, sondern auch erheblich sparsamer im Verbrauch.
Für Rolls-Royce-Präsident Mark King gibt es keine Zweifel, "dass die Anforderungen der Gesellschaft an die Luftfahrt angesichts des Klimawandels ganz neue Dimensionen erreicht haben". Mit der neuen Boeing 787, dem "Dreamliner", werde, so Albaugh, bei einer deutlichen Gewichtsreduzierung von rund einem Drittel gleichzeitig eine Leistungsverbesserung um 10 bis 15 Prozent erreicht.
Mayrhuber appellierte an die Politik, die Weichen für einen effizienten und wirtschaftlichen Luftverkehr zu schaffen. "Wir brauchen in Europa einen einheitlichen Himmel. Wir verbrauchen viel zu viel Treibstoff, weil wir zu viele Umwege fliegen müssen", sagte er. "Das ganze Luftverkehrsmanagement muss radikal verbessert werden. Es ist heute einfacher, eine Boeing 787 zu bauen als eine fünfte Startbahn in Frankfurt." General Electric-Präsident David Joyce stimmte zu: "Wir haben technisch viel erreicht, aber die Verkehrssysteme müssen in den kommenden 20 Jahren radikal verbessert werden."
Das Resümee des Forums: Die Luftfahrtindustrie kann den wachsenden Herausforderungen angesichts des Klimawandels und des stetig steigenden Verkehrsaufkommens nur gerecht werden, wenn sie verstärkt in neue, effiziente Technologien investiert, mit Hilfe der Politik eine moderne Infrastruktur im Luftverkehr schafft und intensiv nach alternativen Kraftstoffen sucht.
Von Karl Morgenstern, dpa
© dpa | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 10.05.2010 08:21
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